Die Antwort auf die Frage berührt den Kern des Evangeliums, denn die Hoffnung des natürlichen Israel ist ebenso wie die Hoffnung aller Nationen die Rettung für die Ewigkeit. Wer diese Antwort nicht kennt, der versteht weder die Propheten des Alten Testamentes noch die Tatsache, dass sie vom Evangelium geweissagt haben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Bedeutung der Frage „Was ist die Hoffnung Israels?“
3. Wie ist die alttestamentliche Prophetie über Israel auszulegen?
4. Das Zeugnis der Apostelgeschichte
5. Wonach die Väter ausgeschaut haben
6. Gottes Warnungen für sein irdisches Volk
7. Das Königreich des alten Israel
8. Die Wiederaufrichtung der Hütte Davids
9. Was ist mit dem dritten Tempel?
10. Eine mögliche Zukunft für die irdische Nation Israel?
1. Einleitung
Die meisten der thoragläubigen Juden (etwa 14 bis 15 Millionen weltweit) weiß bis heute, dass Gott ihnen nach der Zerstörung des alten Staates Israel durch die Römer – also seit etwa dem Jahr 135-140 n.Chr. – ein Leben in der weltweiten Zerstreuung (Diaspora, Galuth) verordnet hat, bis der Messias kommt (entsprechend der Segens- und Fluch-Verheißungen in 5Mo 28-30). Sie ordnen sich den Aussagen der fünf Bücher Mose unter. Leider haben sie bis heute ihren wirklichen Messias Jesus Christus noch nicht erkannt. Daher glauben sie nicht an das Neue Testament. Sie warten auf einen anderen Messias, dessen Ankunft sie in der Zukunft sehen. Wir sollen als Christen für ihre Rettung beten und ihnen das Evangelium von Yeshua ben Yoseph ha Mashiach (der Name des Herrn Jesus Christus in der hebräischen Sprache) bringen, damit sie zum Glauben kommen.
Eine zweite Gruppe (etwa 1-2 Millionen weltweit), nämlich die der talmudistischen und kabbalistischen Gläubigen innerhalb des Judentums braucht ebenfalls unser Gebet. Sie geht bis heute mit einer Fülle von menschengemachten Lehren (Fabeln, Mythen) um. Die wohl bedeutendste Fabel war schon zur Zeit des Herrn die Ersetzung der geistlichen und ewigen Rettung im Reich Gottes durch eine zeitliche Rettung auf dieser Erde. Die wahre Rettung ist in dem ewigen Reich des auferstandenen Messias und Königs Jesus Christus. Die Eintrittspforte zum Reich ist die geistliche Wiedergeburt zum ewigen Leben durch den Glauben an das Evangelium für alle Glaubenden aus den irdischen Juden und den Nationen. Die ewige Rettung liegt somit im Bereich der Auferstehung, jenseits des Todes. Die zeitliche Rettung nach der Lehre der talmudistischen Rabbiner soll hingegen in einem irdischen Reich für das irdische Israel alleine mit Herrschaft über alle Nationen der Erde für 1000 Jahre unter einem irdischen König und Messias sein. Daher steht unsere Betrachtung unter dem Wort, welches schon der Apostel Paulus im ersten Jahrhundert zu Titus geredet hat:
Titus 1,13-14: „(…) aus diesem Grund weise sie (Anmerkung: damals die Gläubigen in Kreta, heute uns) streng zurecht, damit sie gesund seien im Glauben
14 und nicht auf jüdische Fabeln (Legenden) achten und auf Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden.“
Die Irrlehre der Pharisäer zur Zeit des Herrn und ihrer heutigen geistlichen Nachfolger im Zionismus ist ungefähr 2500 Jahre alt. Sie stammt aus der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft nach dem Verlust des irdischen Königreichs Israels. Sie basiert auf einer einseitig natürlichen Auslegung der eigentlich natürlich und geistlich zu deutenden Prophetien Moses und aller anderen Propheten. Diese Männer Gottes hatten neben der Rückkehr des Volkes aus der babylonischen Gefangenschaft und einer möglichen Erweckung und Sammlung der Juden aus allen Nationen vor allem auch über eine geistliche Wiederherstellung Israels am Ende der Existenz der alttestamentlichen Nation durch den Messias geredet. Die „Zeit des Endes“ bei Daniel ist die letzte Zeit der Existenz des alten Staates Israel. Die zeitlich orientierten Botschaften der alttestamentlichen Propheten sprechen hauptsächlich von der Zeit des Messias und den durch sein Werk geoffenbarten geistlichen Herrlichkeiten des Reiches Gottes.
1Pe 1,10-12: „Wegen dieser Errettung haben die Propheten gesucht und nachgeforscht, die von der euch zuteilgewordenen Gnade geweissagt haben.
11 Sie haben nachgeforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist des Christus in ihnen hindeutete, der die für Christus bestimmten Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte.
12 Ihnen wurde geoffenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern uns dienten mit dem, was euch jetzt bekannt gemacht worden ist durch diejenigen, welche euch das Evangelium verkündigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt wurde – Dinge, in welche auch die Engel hineinzuschauen begehren.“
Die Sammlung der Gläubigen auf der Erde begann bereits kurz nach dem Sündenfall. Adam und Eva empfingen Vergebung für ihre Sünden und wurden von Gott mit dem Fell eines an ihrer Stelle getöteten Tieres bekleidet. Die Schlange erhielt die Verheißung ihres eigenen Untergangs in
1Mo 3,15: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“
Adam und Eva konnten in einer gefallenen unwirtlichen Welt außerhalb des Gartens Eden weiterleben und waren von dem Baum des Lebens durch das flammende Schwert der Cherubim abgetrennt. Der Zugang zum Baum des Lebens war von nun an nur noch durch den Tod hindurch möglich. Während der gesamten Zeit des Alten Testamentes gab es Menschen, die auf den Erlöser warteten, welcher der Schlange den Kopf zertreten würde.
Nach der großen Flut machte Gott durch die Familie Noahs einen Neuanfang, nachdem sich die Menschheit unrettbar von ihm entfernt hatte. Über die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob (Israel) entstand ein Volk, welches Gott auf der Erde vor den Augen aller Nationen treu dienen sollte. Dies war das natürliche Israel, welches vollständig versagte. Sie wurden zwar von der Hand Gottes durch den Mittler Mose aus der Sklaverei Ägyptens erlöst, aber sie waren auf allen ihren Wegen eigensinnig und ungehorsam. Am Ende musste Gott sie als Nation verwerfen. Nur ein gläubiger und gehorsamer Überrest konnte noch gerettet werden.
Die Gründung des geistlichen Israels (der geistgetauften Gemeinde, des Leibes Christi) begann mit dem Leben, dem Tod, der Auferstehung und der Himmelfahrt des Herrn, und sie wurde geoffenbart durch die Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten in Jerusalem, wenige Jahre vor der Zerstreuung der alten irdischen Nation Israel. Auch die Gläubigen des Alten Testamentes wurden dieser Gemeinschaft zugerechnet, und sie sind bereits heute alle (zwar noch nicht leiblich, aber schon geistlich) versammelt auf dem himmlischen Berg Zion, wo jetzt auch der Thron Davids steht, auf dem der Herr selbst in seinem verherrlichten auferstandenen Leib sitzt. Bei der Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit wird die neue Schöpfung sichtbar geoffenbart werden in der leiblichen Auferstehung. Dann werden alle Gläubigen der Weltgeschichte für immer mit IHM leben.
Mt 27,52-53: „Und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt
53 und gingen aus den Gräbern hervor nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.“
Hebr 11,39-40: „Und diese alle, obgleich sie durch den Glauben ein gutes Zeugnis empfingen, haben das Verheißene nicht erlangt,
40 weil Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet würden.“
Hebr 12,22-24: „… sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln,
23 zu der Festversammlung und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,
24 und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als [das Blut] Abels.“
Lk 1,32-33: „Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben;
33 und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“
1Kor 15, 22-26: „Denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden.
23 Ein jeder aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus; danach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft;
24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, wenn er jede Herrschaft, Gewalt und Macht beseitigt hat.
25 Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.
26 Als letzter Feind wird der Tod beseitigt.“
Die Pharisäer und die Mehrzahl der Juden zur Zeit des Herrn verstanden schon damals die alttestamentlichen Propheten Israels nicht richtig, obwohl sie jeden Sabbat in der Synagoge gelesen wurden. Sie wollten um jeden Preis das an die Babylonier verlorene irdische Reich zurückgewinnen und konnten das ewige himmlische Reich des Messias nicht sehen. Sie hatten das Wort des Gottes Israels durch ihre jüdischen Fabeln ersetzt.
Joh 3,3-6: „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!
4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweiten Mal in den Schoß seiner Mutter eingehen und geboren werden?
5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
6 Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.“
Joh 5,45-47: „Denkt nicht, dass ich euch bei dem Vater anklagen werde. Es ist einer, der euch anklagt: Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt.
46 Denn wenn ihr Mose glauben würdet, so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben.
47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“
Apg 13,27: „Denn die, welche in Jerusalem wohnen, und ihre Obersten haben diesen nicht erkannt und haben die Stimmen der Propheten, die an jedem Sabbat gelesen werden, durch ihren Urteilsspruch erfüllt.“
1Kor 2,14: „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss.“
Mt 15,6-9: „Und so habt ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen aufgehoben.
7 Ihr Heuchler! Treffend hat Jesaja von euch geweissagt, wenn er spricht:
8 »Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Mund und ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.
9 Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.«“
Die falsche Lehre wurde zunächst in vorchristlicher Zeit mündlich weitergegeben und erst in nachchristlicher Zeit (zusammen mit zahlreichen weiteren Menschenlehren) im Talmud und in der Kabbala (okkulte Lehren) der damaligen Juden aufgeschrieben. Die Kabbala hat übrigens ihren eigenen okkulten „Lebensbaum“. Ihr höchstes Symbol ist die „Sefirah Tifareth“, also das Hexagramm, ein Symbol für ihren Gott Luzifer. Es findet sich in der Literatur der Zionisten ebenso wie auf der Staatsflagge des heutigen Israel. Die Botschaft der Flagge ist folgende: Die untere blaue Linie symbolisiert den Nil, die obere blaue Line den Euphrat. Dazwischen liegt das Gebiet des Hexagramms. Die Bedeutung ist ein großes Israel vom Nil bis zum Euphrat, das erklärte politische Ziel des Zionismus.
Die talmudische Lehre wurde schon zur Zeit des Herrn Jesus Christus von der Synagoge mündlich gelehrt und wenn nötig auch aggressiv verteidigt. Der Herr selbst ging in seinem Dienst klar und deutlich dagegen an, weshalb er von den Pharisäern zur Kreuzigung überliefert wurde. „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche!“ Sein Reich war und ist nicht von dieser Welt. Es ist vielmehr das ewige geistliche und himmlische Reich, von welchem schon die Propheten des Alten Testamentes geredet hatten, und von welchem das irdische Reich Israels nur ein alttestamentlicher Schatten war. Zuerst kommt das Natürliche und zeitliche, danach das Geistliche und ewige.
Joh 8,43-45: „Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt!
44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
45 Weil aber ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.“
Kol 1,13: „Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe.“
Joh 18,36: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.“
Apg 3,24: „Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele geredet haben, sie haben auch diese Tage im Voraus angekündigt.“
1Kor 15,46: „Aber nicht das Geistliche ist das Erste, sondern das Natürliche, danach [kommt] das Geistliche.“
2Kor 4,18: „…da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“
Es sollte uns geistlich alarmieren, dass die alte pharisäische Lehre innerhalb der bekennenden „fundamentalen“ Christenheit unserer Tage erneut eine zentrale Position eingenommen hat. Es drängt sich der Verdacht auf, dass es sich hierbei um eine große endzeitliche Täuschung des Satans handelt, durch welche er die Christenheit des Westens vom geraden Weg abgebracht hat. Die Mehrheit der geistlichen Leiter der Christen hat den Irrtum liebgewonnen und verkündigt ihn laut als „prophetische Lehre“ von ihren Kanzeln. Gott hat ihnen einen Geist des Irrtums geschickt. Genau wie die damaligen religiösen Leiter verteidigen sie ihre falsche Lehre wenn nötig auch heute wieder aggressiv. Wer etwas anderes lehrt, der wird auch heute wieder an den Rand gedrängt oder aus manchen Gemeinschaften sogar ausgeschlossen, wenn er nicht schweigt.
2Thess 2,11-12: „Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, sodass sie der Lüge glauben,
12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.“
2. Die Bedeutung der Frage „Was ist die Hoffnung Israels?“
Die entscheidende Frage lautet: „Was ist die Hoffnung Israels?“ Sie berührt nicht nur das theoretische Interesse an der Prophetie. Damit könnte man sich vergnügen und jahrelang unterhaltsame Vorträge halten, was ja auch allerorten geschieht. Die Antwort auf die Frage berührt den Kern des Evangeliums, denn die Hoffnung des natürlichen Israel ist ebenso wie die Hoffnung aller Nationen die Rettung für die Ewigkeit. Wer diese Antwort nicht kennt, der versteht weder die Propheten des Alten Testamentes noch die Tatsache, dass sie vom Evangelium geweissagt haben.
Apg 3,18-24: „Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese Weise erfüllt.
19 So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen
20 und er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus,
21 den der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat.
22 Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird«.
23 Und es wird geschehen: Jede Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, soll vertilgt werden aus dem Volk.
24 Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele geredet haben, sie haben auch diese Tage im Voraus angekündigt.“
1Pe 1,10-11: „Wegen dieser Errettung haben die Propheten gesucht und nachgeforscht, die von der euch zuteilgewordenen Gnade geweissagt haben.
11 Sie haben nachgeforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist des Christus in ihnen hindeutete, der die für Christus bestimmten Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte.“
Das Kommen des Herrn Jesus Christus, des Messias Israels und der Nationen, bedeutete nicht die Errichtung eines zeitlichen Königreiches für das irdische Israel durch einen militärischen Sieg über die Römer, sondern die Errichtung des ewigen Königreiches Gottes durch den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus Christus. Es bedeutete nicht die Wegnahme der irdischen Feinde durch militärische Siege, sondern die Wegnahme der Sünde durch das Lamm Gottes und den Sieg über die geistlichen Feinde, nämlich über Sünde, Fleisch (das „Ego“), Tod, Teufel und Dämonen in der Auferstehung.
Das Reich Gottes ist nicht etwa für unsere natürlichen Augen sichtbar, materiell und zeitlich begrenzt auf 1000 irdische Jahre, sondern unsichtbar, geistlich und ewig. Es ist „Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist“ (Rö 14,17). Wer nicht von neuem geboren ist, der kann es nicht erkennen. Die Hoffnung für Israel und für die Nationen ist die Vergebung der Sünden, die Rettung des Gläubigen von den Sünden seines weiteren Lebens durch die fortwährende persönliche Heiligung, die Rettung vor dem Tod (dem Lohn der Sünde) und das ewige Leben in der Erkenntnis des Vaters und des Sohnes Jesus Christus für alle Gläubigen aus dem natürlichen Israel und den natürlichen Nationen.
Mt 1,21: „Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.“
Joh 5,14: „Danach findet ihn Jesus im Tempel und spricht zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres widerfährt!“
Joh 8,11: „Sie sprach: Niemand, Herr! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!“
1Kor 1,30: „Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung.“
1Joh 3,2-3: „Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3 Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist.“
Rö 6,23: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“
Joh 17,3: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
Alle Gläubigen (sowohl die aus dem irdischen Israel als auch die aus allen irdischen Nationen) bilden die Gemeinde des Neuen und ewigen Bundes, das Israel Gottes nach dem Geist, das Neue Jerusalem, das ewige Zion, den ewigen geistlichen Tempel Gottes, den Leib Christi. Sie werden in Ewigkeit mit IHM die neue Schöpfung bewohnen. Für diese Hoffnung ist der Herr ans Kreuz gegangen. Der Herr hat den Weg zu Gott und zum Baum des Lebens für alle Glaubenden wieder geöffnet, indem er selbst sich dem Tod preisgab und danach zum ewigen Leben auferstand. Für diese Hoffnung wurden alle Apostel verfolgt und (mit Ausnahme von Johannes) getötet.
Wer etwas anderes verkündigt, der verkündigt eine andere Hoffnung. Er verkündigt ein zeitliches irdisches Reich nur für Israel im Nahen Osten parallel zu einem ewigen geistlichen Reich. Er verkündigt eine zeitliche Rettung im irdischen Leben für ein einziges Volk der Erde (Israel im Nahen Osten für 1000 Jahre) parallel zu einer ewigen Rettung im himmlischen Zion für Gläubige aus allen Nationen der Welt. Er hinkt auf beiden Seiten.
Er verkündigt ein anderes Evangelium und steht unter dem Fluch, weil er das Lamm Gottes aus seiner zentralen Stellung verdrängt und davon ausgeht, dass Gott in seinen künftigen Heilswegen noch einmal in das Alte Testament zurückgehen wird, und dass er dabei einen ewigen Sonderweg der Errettung für das natürliche Israel eröffnen wird (was in sich selbst bereits ein Widerspruch ist, denn die sichtbaren Dinge der heutigen Schöpfung sind immer zeitlich, und niemals ewig). Der Verkündiger der falschen Lehre der Pharisäer verschließt zudem den heutigen Juden die Tür zum Reich Gottes, denn er lässt ihnen das Werk des Herrn der Herrlichkeit gering erscheinen.
1Kö 18,21: „Da trat Elia vor das ganze Volk und sprach: Wie lange wollt ihr auf beiden Seiten hinken? Ist der HERR Gott, so folgt ihm nach, ist es aber Baal, so folgt ihm! Und das Volk erwiderte ihm kein Wort.“
Joh 1,29: „Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!“
Gal 1,8-9: „Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!
9 Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!“
Apg 28,17-20: „Es geschah aber nach drei Tagen, dass Paulus die Vornehmsten der Juden zusammenrief. Und als sie versammelt waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer und Brüder, obwohl ich nichts gegen das Volk oder die Gebräuche der Väter getan habe, bin ich von Jerusalem aus gefangen in die Hände der Römer ausgeliefert worden.
18 Diese wollten mich freilassen, nachdem sie mich verhört hatten, weil keine todeswürdige Schuld bei mir vorlag.
19 Da aber die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen; doch keinesfalls habe ich gegen mein Volk etwas zu klagen.
20 Aus diesem Grund also habe ich euch rufen lassen, um euch zu sehen und mit euch zu sprechen; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Kette!“
Apg 13,23+34: „Von dessen Samen hat nun Gott nach der Verheißung für Israel Jesus als Retter erweckt,
34 Dass er ihn aber aus den Toten auferweckte, sodass er nicht mehr zur Verwesung zurückkehren sollte, hat er so ausgesprochen: »Ich will euch die heiligen [Gnaden-] Güter Davids geben, die zuverlässig sind«.“
Apg 17,2-3: „Paulus aber ging nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und redete an drei Sabbaten mit ihnen aufgrund der Schriften,
3 indem er erläuterte und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste, und [sprach]: Dieser Jesus, den ich euch verkündige, ist der Christus!“
Rö 1,1-4: „Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert für das Evangelium Gottes,
2 das er zuvor verheißen hat in heiligen Schriften durch seine Propheten
3 [nämlich das Evangelium] von seinem Sohn, der hervorgegangen ist aus dem Samen Davids nach dem Fleisch
4 und erwiesen ist als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, Jesus Christus, unseren Herrn,“
Rö 14,17: „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.“
1Kor 15,50: „Das aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können; auch erbt das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit.“
1Pe 1,12: „Ihnen wurde geoffenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern uns dienten mit dem, was euch jetzt bekannt gemacht worden ist durch diejenigen, welche euch das Evangelium verkündigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt wurde – Dinge, in welche auch die Engel hineinzuschauen begehren.“
Luk 24,26: „Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“
Apg 13,27: „Denn die, welche in Jerusalem wohnen, und ihre Obersten haben diesen nicht erkannt und haben die Stimmen der Propheten, die an jedem Sabbat gelesen werden, durch ihren Urteilsspruch erfüllt.“
Mt 23,13: „Aber wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr das Reich der Himmel vor den Menschen zuschließt! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die lasst ihr nicht hinein.“
3. Wie ist die alttestamentliche Prophetie über Israel auszulegen?
Nicht der Gegensatz zwischen dem Buchstäblichen und dem Geistlichen ist hier der richtige Denkansatz, sondern der Gegensatz zwischen dem Natürlichen und dem Geistlichen. Ein Text, welcher buchstäblich ausgelegt wird, kann sowohl auf eine buchstäbliche natürliche Realität hinweisen, als auch auf eine buchstäbliche geistliche Realität. Die geistliche Realität ist zwar für das natürliche Auge nicht sichtbar, aber sie ist genauso real wie das Sichtbare. Und noch mehr: Das Sichtbare ist zeitlich und nur ein Schatten. Das Unsichtbare ist ewig und ist die eigentlich bleibende Realität! Das natürlich Sichtbare geht als ein Schatten dem Geistlichen voran. Es wird einmal verschwinden.
Das Geistliche ist in den Bereich des natürlich Sichtbaren eingetreten. Es wird in Ewigkeit weiterbestehen, nachdem das natürlich Sichtbare der jetzigen Schöpfung verschwunden und durch die verherrlichte neue Schöpfung ersetzt worden ist. Das ist das Prinzip von Geburt und Wiedergeburt, von Tod und Auferstehung, von Schöpfung und Neuschöpfung.
Das Wort wurde Fleisch in dem Herrn Jesus Christus. Der Geist und die Wesensfülle Gottes nahmen Wohnung in dem sündlosen, vom Heiligen Geist in Maria gezeugten menschlichen Leib des Herrn Jesus Christus. Der Herr starb am Kreuz nach dem Fleisch und wurde am dritten Tag in der Auferstehung lebendig gemacht nach dem Geist. Er lebt und herrscht nun als auferstandener Mensch und zugleich Gott in seinem verherrlichten menschlichen Ewigkeitsleib.
Das Prinzip von Tod und Auferstehung durchzieht die gesamte Schrift. Und es gilt auch für Israel und sein Reich. Das natürliche Israel mit seinem natürlichen Reich (dem irdischen Königreich des Alten Testamentes) kam zuerst. Danach kam das geistliche Israel (die geistgetaufte Gemeinde Christi) mit seinem geistlichen Reich (dem ewigen Reich der neuen Schöpfung).
1Kor 15,46: „Aber nicht das Geistliche ist das Erste, sondern das Natürliche, danach [kommt] das Geistliche.“
Dan 2,44: „Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht untergehen wird; und sein Reich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird alle jene Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende machen; es selbst aber wird in Ewigkeit bestehen.“
Hebr 12,28: „Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns die Gnade festhalten, durch die wir Gott auf wohlgefällige Weise dienen können mit Scheu und Ehrfurcht!“
Dieser Gedanke führt auch zur richtigen Deutung des 1000-jährigen Reiches. Die Zahl von 1000 Jahren des Herrschens wird in der Bibel einzig und allein in Offenbarung 20 erwähnt. Sie erscheint dort zwar mehrmals, aber doch nur in einem engen Kapitelkontext, welcher von geistlichen und himmlischen Dingen redet, und nicht von natürlich sichtbaren Dingen auf der Erde. Dennoch wird in Teilen der Christenheit die Lehre von einem 1000-jährigen Reich auf der Erde daraus abgeleitet.
Das Reich Gottes in seiner Gesamtheit besteht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es wurde für die Menschen sichtbar im Leben und Dienst des Herrn Jesus Christus auf der Erde, in seinem gehorsamen Weg zum Kreuz und in seinem Tod. In der Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn wurde das Reich nur für etwa 500 Gläubige in der sichtbaren Welt manifestiert, denn nur sie schauten und erkannten damals den auferstandenen Herrn. Die heutigen Gläubigen erkennen ihn, weil er sich ihnen im Geist und im Wort in ihren Herzen offenbart hat, oder weil er einigen von ihnen sogar in Visionen erschienen ist.
Das Reich befindet sich während der genannten Zeit von symbolischen 1000 Jahren in einer besonderen Phase, nämlich in einer Aufbauphase. Offenbarung 20 redet über diese Phase. Die Vision in Offenbarung 20 zeigt uns somit eine für das natürliche Auge unsichtbare Realität in der geistlichen Welt für eine symbolische Dauer von 1000 Jahren, gemäß der symbolischen Bedeutung der Zahl in der Offenbarung. Die symbolischen „1000 Jahre“ im Himmel entsprechen der irdischen Realität des Gemeindezeitalters.
Das Wesen des Vaters im Himmel und sein Reich wurden für die Menschen auf der Erde durch das Leben und das Erlösungswerk des Herrn Jesus Christus erkennbar (Joh 1,18). Das Reich besteht nun in der heutigen Welt seit etwa 2000 wirklichen Jahren. Es ist in jedem Gläubigen anwesend, der den Heiligen Geist innewohnend besitzt. Es wird bis zum letzten Tag dieser Weltzeit weiter aufgebaut, und zwar gleichzeitig im sichtbaren und im unsichtbaren Bereich. Die Gläubigen auf der Erde und auch im Himmel sind Bürger, Priester und Könige dieses Reiches.
Die Märtyrer für Christus sitzen gemäß Offenbarung 20 im himmlischen Bereich auf Thronen und herrschen im Geist zusammen mit dem Herrn Jesus Christus. Das ist für unser natürliches Auge nicht erkennbar, sondern nur für unser geistliches Auge. Das Reich umfasst außerdem alle anderen bereits gestorbenen Gläubigen, welche mit ihren Seelen schon in die Gegenwart des Herrn eingegangen sind (in das Paradies), sowie die noch lebenden Gläubigen in ihren natürlichen Leibern auf der Erde. Alle Gläubigen sind lebendige Steine im ewigen Tempel, sie sind Bürger des ewigen Reiches, Bewohner des himmlischen Zion, Glieder am Leib Christi.
1Kor 12,13: „Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist.“
Gal 3,26-29: „Denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus;
27 denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen.
28 Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. 29 Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“
Eph 2,19-22: „So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen,
20 auferbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selbst der Eckstein ist,
21 in dem der ganze Bau, zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn,
22 in dem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist.“
Eph 4,4-6: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung;
5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;
6 ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.“
Phil 3,20: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter,“
Hebr 12,22-24: „… sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln,
23 zu der Festversammlung und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,
24 und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als [das Blut] Abels.“
Off 7,11+13+14: „Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen und fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an
13 Und einer von den Ältesten ergriff das Wort und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern bekleidet sind, und woher sind sie gekommen?
14 Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen, und sie haben ihre Kleider weiß gemacht in dem Blut des Lammes.“
Off 20,4: „Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und [ich sah] die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand angenommen hatten; und sie wurden lebendig und regierten die 1 000 Jahre mit Christus.“
Wenn das Reich fertig gebaut ist, wenn der letzte Stein in den geistlichen Tempel eingesetzt ist, wenn alle Glieder am Leib Christi vollständig einverleibt worden sind, dann wird der Herr Jesus Christus wiederkommen. Er wird das Reich dem Vater übergeben, nachdem er alle Feinde weggetan hat, auch den Tod. Der Tod wird der letzte Feind sein, der bei der Wiederkunft Christi weggetan wird, und zwar durch die Auferstehung der Leiber der Toten am letzten Tag der gegenwärtigen Weltzeit. Aus diesem Grund wird es danach auch keine Zeit von 1000 Jahren mehr auf der Erde geben, in der weitere Menschen sterben werden. (Allein dieser eine Gedanke schließt bereits ein buchstäbliches 1000-jähriges Reich auf dieser Erde nach der Wiederkunft Christi aus. Siehe hierzu auch unseren Text: „Das biblische Millennium und die Endzeit“ unter www.dieletztestunde.de.)
Eph 2,4-6: „Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat,
5 auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr errettet! –
6 und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus.“
1Pe 2,5: „So lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.“
1Kor 15,23-26: „Ein jeder aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus; danach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft;
24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, wenn er jede Herrschaft, Gewalt und Macht beseitigt hat.
25 Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.
26 Als letzter Feind wird der Tod beseitigt.“
4. Das Zeugnis der Apostelgeschichte
Die Apostelgeschichte ist – entgegen der Meinung zahlreicher heutiger Lehrer der Christenheit – nicht einfach nur ein historisches Buch, sondern ebenso auch ein in höchstem Maße prophetisches Buch. Sie enthält eine Fülle von Stellen, an welchen sie unmittelbar auf die Aussagen der alttestamentlichen Propheten und der Psalmen Bezug nimmt. Im letzten Teil der Apostelgeschichte sticht unser Thema besonders stark hervor. Paulus hatte im ganzen Römischen Reich das Evangelium verkündigt und war an allen Orten von den Juden verfolgt worden. Schließlich stand er in Ketten vor den römischen Autoritäten und auch vor den Obersten der Juden in Rom. Paulus blieb treu bei seinem Zeugnis des Evangeliums, und er tat dabei einen bedeutungsschweren Ausspruch:
Apg 28,19-20: „Da aber die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen; doch keinesfalls habe ich gegen mein Volk etwas zu klagen.
20 Aus diesem Grund also habe ich euch rufen lassen, um euch zu sehen und mit euch zu sprechen; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Kette!“
Wegen seiner Verkündigung der Hoffnung Israels trug er also die Ketten und war ein Verfolgter. Da er in seinem gesamten Dienst nichts anderes als nur das Evangelium verkündigt hatte, muss dieses Evangelium somit auch die Hoffnung Israels sein. Die logische Verknüpfung der Aussage des Paulus mit seinem Dienst des Evangeliums unter den Juden und gleichermaßen allen Nationen ist hier klar erkennbar. Weitere Stellen sind ebenfalls von Bedeutung:
Apg 26,6-7: „Und jetzt stehe ich vor Gericht wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die von Gott an die Väter ergangen ist,
7 zu welcher unsere zwölf Stämme durch Tag und Nacht anhaltenden Gottesdienst zu gelangen hoffen. Wegen dieser Hoffnung werde ich, König Agrippa, von den Juden angeklagt!“
Die Hoffnung Israels, also das Evangelium vom Herrn Jesus Christus, ist somit zugleich auch die Verheißung, die an die Väter ergangen ist. Die wahren Gläubigen aus allen 12 Stämmen Israels hofften während der gesamten Zeit des alten Israels auf diese Verheißung. Sie waren der gläubige Überrest aus allen 12 Stämmen, das irdische Israel Gottes im Alten Testament, welches der ungläubigen Masse des Volkes gegenüberstand. Diese Aussage des Paulus stimmt exakt mit der Aussage des Petrus in 1Pe 1,10-12 überein (siehe vorstehend). An einer weiteren Stelle verkündigt Paulus das Gleiche in anderen Worten:
Apg 13,32-35: „Und wir verkündigen euch das Evangelium, dass Gott die den Vätern zuteilgewordene Verheißung an uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte,
33 wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt«.
34 Dass er ihn aber aus den Toten auferweckte, sodass er nicht mehr zur Verwesung zurückkehren sollte, hat er so ausgesprochen: »Ich will euch die heiligen [Gnaden-]Güter Davids geben, die zuverlässig sind«.
35 Darum spricht er auch an einer anderen Stelle: »Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sieht«.“
Hier wird uns deutlich gemacht, auf welche Weise der Heilige Geist uns im Neuen Testament durch den Mund der Apostel die Verheißungen des Alten Testamentes erklärt. Die soeben zitierten Verse stehen in unmittelbarer Verbindung zu mehreren alttestamentlichen Schriftstellen:
Ps 2,7: „Ich will den Ratschluss des HERRN verkünden; er hat zu mir gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“
Ps 16,10: „… denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich preisgeben und wirst nicht zulassen, dass dein Getreuer die Verwesung sieht.“
Jes 55,3: „Neigt eure Ohren und kommt her zu mir; hört, so wird eure Seele leben! Denn ich will euch einen ewigen Bund gewähren: die Gnadengüter Davids, die zuverlässig sind.“
Sowohl die Hoffnung Israels als auch die Verheißungen an die Glaubensväter des Alten Testamentes (welche ja letztlich identisch sind), liegen in einem Bereich, welcher die Verwesung nicht sehen wird. Das Gleiche gilt für die „gewissen Gnadengüter Davids“, welche letztlich dasselbe sind wie die anderen Verheißungen. Es ist der Bereich der Ewigkeit, der geistliche Bereich der Auferstehung, jenseits des Todes. Eine letzte Stelle rundet unseren Gedanken ab:
Apg 26,21-23: „Deswegen ergriffen mich die Juden im Tempel und suchten mich umzubringen.
22 Aber da mir Hilfe von Gott zuteilwurde, so stehe ich fest bis zu diesem Tag und lege Zeugnis ab vor Kleinen und Großen und lehre nichts anderes, als was die Propheten und Mose gesagt haben, dass es geschehen werde:
23 nämlich, dass der Christus leiden müsse und dass er als der Erstling aus der Auferstehung der Toten Licht verkündigen werde dem Volk und auch den Heiden.“
Nicht nur die anderen Propheten des Alten Testamentes haben über das Kommen Christi und über sein Werk geredet, sondern gerade auch Mose. Wie könnte es auch anders sein? Wie könnte Gottes Wort derart gravierende Widersprüche enthalten, dass nämlich die Worte der Boten Gottes im Alten Testament und im Neuen Testament nicht übereinstimmend wären? Unmöglich.
Joh 5,45-47: „Denkt nicht, dass ich euch bei dem Vater anklagen werde. Es ist einer, der euch anklagt: Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt.
46 Denn wenn ihr Mose glauben würdet, so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben.
47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“
Hätte Paulus die Hoffnung der Pharisäer verkündigt, nämlich das irdische Weltreich Israels für 1000 Jahre mit der Welthauptstadt Jerusalem, dann hätte seine Verkündigung mit der Verkündigung der Synagogen übereingestimmt. Die Juden an allen Orten hätten ihn zweifellos mit Begeisterung gehört und ihm große Ehre erwiesen. Stattdessen erging es ihm genauso wie dem Herrn. Der Herr wurde ebenfalls von der Synagoge des Satans verfolgt und letztlich an die Römer zur Kreuzigung ausgeliefert.
Joh 8,44: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.“
Off 2,9: „Ich kenne deine Werke und deine Drangsal und deine Armut – du bist aber reich! – und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans.“
Off 3,9: „Siehe, ich gebe, dass solche aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen, siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen und vor deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.“
Der Herr selbst verkündigte nämlich genau die gleiche Botschaft wie sein Diener Paulus: Das Reich, das nicht von dieser Welt ist, das ewige Reich Gottes in der Wiedergeburt/Auferstehung, welches nicht dem irdischen Israel angehört, sondern dem Israel Gottes nach dem Geist, der Gemeinde Jesu Christi in der neuen und ewigen Schöpfung. Auch die heutigen Diener des Herrn müssen diese prophetische Wahrheit festhalten und verkündigen. Auch sie werden – genau wie der Herr selbst und Paulus – an den Rand gedrängt oder sogar verfolgt.
Joh 1,11-13: „Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
12 Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
13 die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“
Joh 3,5-7: „Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
6 Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.
7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden!“
Joh 18,36: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.“
Mt 21,43: „Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt.“
Kol 1,13-14: „Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe,
14 in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.“
Aufgrund seiner Verkündigung hatten die Juden Paulus als eine Pest bezeichnet und nach dem Todesurteil für ihn geschrien, genau wie sie nach dem Todesurteil für den Herrn geschrien und dabei das Blut des Messias über sich und über ihre Kinder gebracht hatten. Sie hatten einen irdischen König gewollt, keinen himmlischen.
Apg 22,22: „Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort; und dann erhoben sie ihre Stimme und sprachen: Hinweg mit einem solchen von der Erde! Denn es darf nicht sein, dass er am Leben bleibt!“
Apg 24,5: „Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden, als einen, der Aufruhr stiftet unter allen Juden in der ganzen Welt, als einen Anführer der Sekte der Nazarener.“
Mt 27,22-25: „Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt? Sie sprachen alle zu ihm: Kreuzige ihn!
23 Da sagte der Statthalter: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrien noch viel mehr und sprachen: Kreuzige ihn!
24 Als nun Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern dass vielmehr ein Aufruhr entstand, nahm er Wasser und wusch sich vor der Volksmenge die Hände und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten; seht ihr zu!
25 Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!“
Lk 19,14: „Seine Bürger aber hassten ihn und schickten ihm eine Gesandtschaft nach und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche!“
In das ewige geistliche Reich kommen jedoch irdische Juden und irdische Nationen auf genau dem gleichen Weg hinein, nämlich einzig durch den Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Messias, den Herrn und König der ganzen Welt.
Apg 13,23+34: „Von dessen Samen hat nun Gott nach der Verheißung für Israel Jesus als Retter erweckt,
34 Dass er ihn aber aus den Toten auferweckte, sodass er nicht mehr zur Verwesung zurückkehren sollte, hat er so ausgesprochen: »Ich will euch die heiligen [Gnaden-]Güter Davids geben, die zuverlässig sind«.“
Apg 17,2-3+7: „Paulus aber ging nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und redete an drei Sabbaten mit ihnen aufgrund der Schriften,
3 indem er erläuterte und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste, und [sprach]: Dieser Jesus, den ich euch verkündige, ist der Christus!
7 Jason hat sie aufgenommen! Und doch handeln sie alle gegen die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus!“
Rö 1,1-4: „Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert für das Evangelium Gottes,
2 das er zuvor verheißen hat in heiligen Schriften durch seine Propheten
3 [nämlich das Evangelium] von seinem Sohn, der hervorgegangen ist aus dem Samen Davids nach dem Fleisch
4 und erwiesen ist als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, Jesus Christus, unseren Herrn.“
Rö 14,17: „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist;“
1Kor 15,50: „Das aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können; auch erbt das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit.“
1Pe 1,12: „Ihnen wurde geoffenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern uns dienten mit dem, was euch jetzt bekannt gemacht worden ist durch diejenigen, welche euch das Evangelium verkündigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt wurde – Dinge, in welche auch die Engel hineinzuschauen begehren.“
Lk 24,26: „Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“
Die jüdischen Lehrer zur Zeit des Herrn legten die Schriften und die Propheten des Alten Testamentes natürlich-buchstäblich aus. Sie konnten die geistliche Bedeutung nicht erkennen, da sie nicht von neuem geboren waren.
Joh 3,3: „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!“
Unter den talmudistischen und kabbalistischen Gelehrten, welche mit allen menschlichen Mitteln das irdische Weltreich Israels mit der Hauptstadt Jerusalem im Nahen Osten für 1000 Jahre herbeiführen wollen, ist das heute noch immer so. Sie sagen sie seien Juden, aber sie sind es nicht. Sie gehorchen nämlich nicht der jüdischen Thora, sondern den Traditionen der Pharisäer gemäß dem babylonischen Talmud und der Kabbala.
Sie benutzen ihre jüdische Scheinidentität dazu, die zerstreuten thoragläubigen Diaspora-Juden in der Weltöffentlichkeit als Sündenböcke für ihre eigenen Taten abzustempeln. Viel hässlicher Antisemitismus gegen die wirklichen Juden ist hierdurch in der Welt entstanden. Die falschen Juden haben sich weltweit organisiert und arbeiten seit etwa 500 Jahren systematisch zusammen. Gott ruft ihnen heute genau dasselbe zu, was schon Elia vor mehr als 2500 Jahren den Baalspriestern zurufen musste, aber sie wollen nicht hören:
1Kö 18,21: „Da trat Elia vor das ganze Volk und sprach: Wie lange wollt ihr auf beiden Seiten hinken? Ist der HERR Gott, so folgt ihm nach, ist es aber Baal, so folgt ihm! Und das Volk erwiderte ihm kein Wort.“
Durch ihre biblisch anmutende Lehre des sogenannten christlichen Zionismus haben sie die arglose evangelikale Christenheit des Westens in die Irre geführt und vor ihren eigenen politischen, finanziellen, militärischen und religiösen Karren gespannt. Sie möchten ein künstliches Endzeitszenario herbeiführen, ein menschengemachtes Armageddon mit buchstäblich Milliarden von Toten, welches ihrem eigenen Bibelverständnis des Alten Testamentes entspricht. Dabei ignorieren sie jedoch das Neue Testament, welches das Alte erklärt.
Die arglosen und verführten Christen unterstützen sie aktiv in ihrem Bestreben. Das ist die wohl größte geistliche Tragik der Gemeinde Christi in unserer heutigen Zeit. Sie trägt einen Namen: Christlicher Zionismus. Christentum und Zionismus sind geistlich nicht miteinander vereinbar, sie sind zwei völlig gegensätzliche Glaubenssysteme. „Christlicher Zionismus“ bedeutet daher sinngemäß in etwa dasselbe wie „Viereckiger Kreis“. Der Zionismus verneint das Kreuz Christi. Die Botschaft vom Kreuz ist ihm ein Ärgernis. Man ist entweder Christ/in oder Zionist/in. Beides zusammen geht nicht.
Apg 13,27: „Denn die, welche in Jerusalem wohnen, und ihre Obersten haben diesen nicht erkannt und haben die Stimmen der Propheten, die an jedem Sabbat gelesen werden, durch ihren Urteilsspruch erfüllt.“
1Kor 1,22-23: „Während nämlich die Juden ein Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen,
23 verkündigen wir Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit;“
2Thes 2,11-12: „Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, sodass sie der Lüge glauben,
12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.“
Wie bereits betont ist nicht der Gegensatz zwischen dem Buchstäblichen und dem Geistlichen der richtige Denkansatz, sondern der Gegensatz zwischen dem Natürlichen und dem Geistlichen. Dieses Prinzip ist von grundlegender Bedeutung für die Auslegung der gesamten Prophetie. Leider wird es von der Mehrzahl der heutigen Bibellehrer nicht beachtet oder auch gar nicht verstanden. Sie haben den Gegensatz zwischen dem Buchstäblichen und dem Geistlichen als ihren Maßstab angelegt, und nicht den Gegensatz zwischen dem Natürlichen und dem Geistlichen. Eine buchstäbliche Auslegung geistlicher Realitäten können sie nicht verstehen, und sie bezeichnen sie als „Vergeistlichung der Schriften“. Ihre Auslegungen haben in unserer Zeit die Deutung der Prophetie in der Heiligen Schrift zu großen Teilen auf den Kopf gestellt.
1Kor 2,12-14: „Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, sodass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist;
13 und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären.
14 Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss.“
1Kor 15,46: „Aber nicht das Geistliche ist das Erste, sondern das Natürliche, danach [kommt] das Geistliche.“
Beispiele hierfür sind etwa die geistliche Nachkommenschaft Abrahams, sowie die geistliche Trennung zwischen den Kindern Hagars und Saras. Alle geistlichen und ewigen Segnungen sind nicht in einer natürlichen Abstammung begründet, sondern in dem auferstandenen Herrn Jesus Christus. Der Unterschied zwischen dem natürlichen und dem geistlichen Israel wird hier sehr deutlich.
Gal 3,7+16+28+29: „So erkennt auch: Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Kinder.
16 Nun aber sind die Verheißungen dem Abraham und seinem Samen zugesprochen worden. Es heißt nicht: »und den Samen«, als von vielen, sondern als von einem: »und deinem Samen«, und dieser ist Christus.
28 Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.
29 Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“
Gal 4,21-31: „Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Hört ihr das Gesetz nicht?
22 Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der [leibeigenen] Magd, den anderen von der Freien.
23 Der von der Magd war gemäß dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung.
24 Das hat einen bildlichen Sinn: Dies sind nämlich die zwei Bündnisse; das eine vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar.
25 Denn »Hagar« bedeutet den Berg Sinai in Arabien und entspricht dem jetzigen Jerusalem, und es ist in Knechtschaft samt seinen Kindern.
26 Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist die Mutter von uns allen.
27 Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht in Wehen liegst, denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die, welche den Mann hat«.
28 Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung.
29 Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt.
30 Was aber sagt die Schrift? »Treibe die Magd hinaus und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien«.
31 So sind wir also, Brüder, nicht Kinder der [leibeigenen] Magd, sondern der Freien.“
2Kor 1,20: „Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt – in ihm ist das Ja, und in ihm auch das Amen, Gott zum Lob durch uns!“
2Kor 4,18: „…da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“
Rö 2,28-29: „Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht;
29 sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung [geschieht] am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.“
Eph 2,14-18: „Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat,
15 indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften,
16 und um die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, nachdem er durch dasselbe die Feindschaft getötet hatte.
17 Und er kam und verkündigte Frieden euch, den Fernen, und den Nahen;
18 denn durch ihn haben wir beide den Zutritt zu dem Vater in einem Geist.“
Eph 4,4-6: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung;
5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;
6 ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.“
Phil 3,3: „Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geist dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen.“
Kol 2,11-12: „In ihm seid ihr auch beschnitten mit einer Beschneidung, die nicht von Menschenhand geschehen ist, durch das Ablegen des fleischlichen Leibes der Sünden, in der Beschneidung des Christus,
12 da ihr mit ihm begraben seid in der Taufe. In ihm seid ihr auch mitauferweckt worden durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.“
Der Alte Bund war nach dem Natürlichen, der Neue Bund ist nach dem Geist. Das natürliche Israel im Alten Bund sollte für den Herrn vor den Augen der Nationen stehen und ihm dienen. Es versagte vollständig. An seine Stelle ist das geistliche Israel des Neuen Bundes getreten, die Gemeinde Christi aus allen Nationen der Erde. Die geistlichen Segnungen sind auf diese Nation übergegangen. Der rein natürliche Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig. Der Dienst des Natürlichen war ein Dienst des Todes. Der Dienst des Geistes ist ewiges Leben.
2Mo 19,5-6: „Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir,
6 ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst.“
Ti 2,13-14: „…indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus,
14 der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.“
1Pe 2,9-10: „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht
10 – euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid.“
Hebr 12,22-24: „…sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln,
23 zu der Festversammlung und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,
24 und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als [das Blut] Abels.“
2Kor 3,6-9: „…der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
7 Wenn aber der Dienst des Todes durch in Stein gegrabene Buchstaben von solcher Herrlichkeit war, dass die Kinder Israels nicht in das Angesicht Moses schauen konnten wegen der Herrlichkeit seines Antlitzes, die doch vergänglich war,
8 wie sollte dann nicht der Dienst des Geistes von weit größerer Herrlichkeit sein?
9 Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit hatte, wie viel mehr wird der Dienst der Gerechtigkeit von Herrlichkeit überfließen!“
Der Dienst des Alten Bundes ist vollständig und für immer hinweggetan, wie es uns der Hebräerbrief klar verständlich auslegt. Der Dienst des Neuen Bundes ist ein Dienst der ewigen Hoffnung, welche man mit den natürlichen Augen nicht sieht, welche aber völlig sicher ist. Daher erschließt sich uns die Hoffnung der Schriften schlicht und einfach dadurch, dass wir sie glauben! Glaube einfach was geschrieben steht! Durch den einfachen Glauben erschließt sich die Wahrheit des Heiligen Geistes für unsere Herzen. Wir brauchen keine komplizierten intellektuellen Zirkelschlüsse und keine Eisegese (Hineinlesen von vorgefassten Lehren in die Schrift, welche im Bibeltext so gar nicht geschrieben stehen). Die Schrift spricht für sich selbst, und der Vergleich der Schriften miteinander führt zu der richtigen Auslegung. Es gilt was da steht, und nicht was nicht da steht! Jeder wahre Christ hat den Heiligen Geist empfangen, welcher auch der Geist des Glaubens ist. Jeder Christ soll den Herrn bitten, ihn mit dem Geist des Glaubens zu erfüllen und ihm die Augen für die geistlichen Wahrheiten des prophetischen Wortes zu öffnen.
Rö 8,24-25: „Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung; denn warum hofft auch jemand auf das, was er sieht?
25 Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit standhaftem Ausharren.“
Hebr 11,1-2: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
2 Durch diesen haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten.“
Ps 119,18: „Öffne mir die Augen, damit ich sehe die Wunder in deinem Gesetz!“
1Kor 12,8-9: „Dem einen nämlich wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber ein Wort der Erkenntnis gemäß demselben Geist;
9 einem anderen Glauben in demselben Geist; einem anderen Gnadengaben der Heilungen in demselben Geist;“
5. Wonach die Väter ausgeschaut haben
Es gibt nur ein rettendes Evangelium, und das ist das Evangelium vom Herrn Jesus Christus. Es ist im Neuen Testament geoffenbart, und es ist im Alten Testament seit dem Sündenfall in seinem grundlegenden Wesen bekannt, obwohl dort die Person und das Werk des Erlösers noch nicht geoffenbart sind. Es gibt nur eine Hoffnung für das Israel nach dem Fleisch und für die Nationen. Die Väter haben auf die Rettung des Menschen von der Gewalt der Schlange gehofft, sie warteten auf den Sohn der Frau, welcher der Schlange den Kopf zertreten würde und das Volk seiner Gläubigen in das Land der Befreiung hineinführen würde. Sie schauten nicht aus nach einer irdischen Stadt, sondern nach einer ewigen Stadt der Rettung, welche Grundlagen hat
1Mo 3,15: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“
Jes 49,3+6: „Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, bist Israel, durch den ich mich verherrliche.
6 ja, er spricht: »Es ist zu gering, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten aus Israel wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht für die Heiden gesetzt, damit du mein Heil seist bis an das Ende der Erde!«“
Gal 1,6-9: „Mich wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium,
7 während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen.
8 Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!
9 Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!“
Gal 3,26-29: „…denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus;
27 denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen.
28 Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.
29 Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“
Eph 4,4: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung.“
Hebr 11,8-10: „Durch Glauben gehorchte Abraham, als er berufen wurde, nach dem Ort auszuziehen, den er als Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er kommen werde.
9 Durch Glauben hielt er sich in dem Land der Verheißung auf wie in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung;
10 denn er wartete auf die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“
Gal 4,25-26: „Denn »Hagar« bedeutet den Berg Sinai in Arabien und entspricht dem jetzigen Jerusalem, und es ist in Knechtschaft samt seinen Kindern.
26 Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist die Mutter von uns allen.“
Die Verheißung an Abraham ging auch auf Isaak und Jakob über und wurde ihnen bestätigt. Sie hatten dieselbe Hoffnung. Sie waren Fremdlinge und Pilger, deren Blick auf das himmlische Land gerichtet war. Es gab in dem späteren Landbund zwischen Gott und dem Volk Israel am Ende der Wüstenreise auch Verheißungen für ein irdisches Land. Diese wurden allerdings schon unter Josua vollständig erfüllt. Gott hielt sein Wort vollständig, das Volk tat dies jedoch nicht. Der weitere Besitz des irdischen Landes war an den Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes gebunden. Hierin versagte das Volk vollständig, und zwar nicht nur als Bewohner des Landes, sondern bereits während der Wüstenreise. Die Vertreibung infolge der Untreue des Volkes erfolgte schließlich über einen Zeitraum von fast 1000 Jahren und endete in einer ersten Stufe mit der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier. Nach einer Wiederherstellung kam es dann nach der Kreuzigung des Messias zu einer erneuten völligen Zerstörung durch die Römer mit einer weltweiten Zerstreuung des Volkes.
Hebr 11,17-21: „Durch Glauben brachte Abraham den Isaak dar, als er geprüft wurde, und opferte den Eingeborenen, er, der die Verheißungen empfangen hatte,
18 zu dem gesagt worden war: »In Isaak soll dir ein Same berufen werden«.
19 Er zählte darauf, dass Gott imstande ist, auch aus den Toten aufzuerwecken, weshalb er ihn auch als ein Gleichnis wieder erhielt.
20 Durch Glauben segnete Isaak den Jakob und den Esau im Hinblick auf zukünftige Dinge.
21 Durch Glauben segnete Jakob, als er im Sterben lag, jeden der Söhne Josephs und betete an, auf seinen Stab gestützt.“
Jos 21,43-45: „So gab der HERR Israel das ganze Land, von dem er geschworen hatte, es ihren Vätern zu geben, und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin.
44 Und der HERR verschaffte ihnen Ruhe ringsum, ganz so, wie er ihren Vätern geschworen hatte; und keiner ihrer Feinde konnte vor ihnen bestehen, sondern der HERR gab alle ihre Feinde in ihre Hand.
45 Es fehlte nichts an all dem Guten, das der HERR dem Haus Israel verheißen hatte; alles war eingetroffen.“
Jos 23,11-13: „Darum habt gut acht auf eure Seelen, dass ihr den HERRN, euren Gott, lieb habt!
12 Wenn ihr euch aber abwendet und dem Überrest dieser Völker anhängt, die unter euch übrig geblieben sind, und euch mit ihnen verheiratet, sodass ihr euch untereinander vermischt, so sollt ihr gewiss wissen,
13 dass dann der HERR, euer Gott, nicht länger diese Völker vor euch vertreiben wird; sondern sie werden euch zur Schlinge werden und zum Fallstrick und zur Geißel an eurer Seite und zu Dornen in euren Augen, bis ihr vertilgt seid aus diesem guten Land, das der HERR, euer Gott, euch gegeben hat!“
2Sam 8,3: „David schlug auch Hadad-Eser, den Sohn Rechobs, den König von Zoba, als er hinzog, um seine Macht am [Euphrat-] Strom wiederherzustellen.“
1Kö 5,1+4: „So war Salomo Herrscher über alle Königreiche, vom [Euphrat-]Strom bis zum Philisterland und bis an die Grenze Ägyptens; sie brachten ihm Abgaben und dienten ihm sein Leben lang.
4 Denn er herrschte im ganzen Land diesseits des [Euphrat-]Stromes, von Tiphsach bis nach Gaza, über alle Könige diesseits des Stromes; und er hatte Frieden auf allen Seiten ringsum.“
5Mo 28,63-64: „Und wie der HERR sich euretwegen zuvor freute, euch Gutes zu tun und euch zu mehren, so wird der HERR sich euretwegen freuen, euch zu verderben und euch zu vertilgen, und ihr werdet herausgerissen werden aus dem Land, in das du jetzt ziehst, um es in Besitz zu nehmen.
64 Denn der HERR wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum anderen; und du wirst dort anderen Göttern dienen, die dir und deinen Vätern unbekannt waren, [Göttern aus] Holz und Stein.“
6. Gottes Warnungen für sein irdisches Volk
Gottes Warnungen begannen am Berg Sinai mit den Zehn Geboten und mit den geistlichen Verheißungen des Sinaibundes. Der Sinaibund enthielt keine Landverheißung für das Volk auf der Erde, sondern himmlische Segnungen. Diese Segnungen waren abhängig vom Halten der Gebote. Auch der Sinaibund war ein Blutbund, das Volk wurde besprengt mit dem Blut von Opfertieren.
2Mo 19,5-8: „Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir,
6 ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst.
7 Und Mose kam und rief die Ältesten des Volkes zu sich und legte ihnen alle diese Worte vor, die der HERR ihm geboten hatte.
8 Da antwortete das ganze Volk miteinander und sprach: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun! Und Mose überbrachte dem HERRN die Antwort des Volkes.“
2Mo 20,1-17: „Und Gott redete alle diese Worte und sprach:
2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe.
3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!
4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist.
5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen,
6 der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
8 Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn!
9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun;
10 aber am siebten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt.
11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der HERR den Sabbattag gesegnet und geheiligt.
12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt!
13 Du sollst nicht töten!
14 Du sollst nicht ehebrechen!
15 Du sollst nicht stehlen!
16 Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten!
17 Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat!“
2Mo 24,5-8: „Und Mose sandte junge israelitische Männer, damit sie Brandopfer darbrachten und Jungstiere opferten als Friedensopfer für den HERRN.
6 Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in Schalen; aber die andere Hälfte des Blutes sprengte er auf den Altar.
7 Darauf nahm er das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes. Und sie sprachen: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun und darauf hören!
8 Da nahm Mose das Blut und sprengte es auf das Volk und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hat aufgrund aller dieser Worte!“
Die hohen geistlichen Verheißungen (allgemeines Priestertum und Königtum des Volkes) waren schon damals für Gottes ewiges Volk vorgesehen, denn sie sind ja auch selbst ewig. Der Bund am Sinai wurde vom irdischen Volk Israel bereits nach weniger als vierzig Tagen gebrochen, als das Volk das goldene Kalb anbetete, während Moses auf dem Berg in der Gegenwart des lebendigen Gottes stand. Mose zerschlug die Tafeln des Bundes, als er vom Berg herabstieg. Diese Handlung drückte aus, dass das Volk die ihm angebotenen himmlischen Segnungen schon nach diesen Tagen des Götzendienstes verspielt hatte. Gott kann Sünde nicht ungestraft lassen, denn er ist absolut heilig und gerecht. Gott wollte und musste auf diesem Weg zeigen, dass Menschen immer versagen werden, und dass alle Menschen auf eine gnädige Erlösung angewiesen sind.
Die himmlischen und geistlichen Segnungen Gottes (allgemeines Königtum, allgemeines Priestertum) waren von diesem Augenblick an für das irdische Israel verloren. Es gab hier kein Zurück mehr! Das Königtum dieser Nation konnte nur noch ein irdisches werden, und es musste noch lange aufgeschoben werden. Als es schließlich kam, musste es auf die Familie Davids begrenzt werden. Das Priestertum wurde noch am Fuß des Berges Sinai auf den Stamm Levi begrenzt, das Hohepriesteramt auf die Familie Aarons. Der Sinaibund der Zehn Gebote mit den daran geknüpften zusätzlichen Bestimmungen war damit aus Gottes Sicht bereits ganz zu Beginn endgültig gebrochen. Allein Mose war zunächst der Mittler zwischen Gott und dem Volk, und Gott redete zu Mose im Zelt der Zusammenkunft, welches außerhalb des Lagers stand.
Der Opferdienst der Stiftshütte musste eingeführt werden, um den Herrn in rechter Weise anzubeten und um die Sünden des Volkes durch Blutopfer bedecken zu können. Nach dem Tod Moses ging das Mittleramt auf den Hohepriester über, welcher auch weiterhin einmal im Jahr das Opfer des großen Versöhnungstages für sich selbst und für das Volk bringen musste. Sowohl die Nachkommen Davids als auch die Nachkommen Levis und Aarons versagten im weiteren Verlauf der Geschichte Israels, so dass das Volk am Ende der Königszeit in die Babylonische Gefangenschaft gehen musste. Nach einer längeren Zeit der äußerlichen Wiederherstellung kam es dann infolge der Verwerfung des Messias zur endgültigen Verwüstung des Landes und zur Zerstreuung des Volkes unter alle Nationen der Erde.
Die kostbaren geistlichen und himmlischen Segnungen Gottes für sein Volk waren damit jedoch nicht für immer verloren. Gott wollte sich nämlich von Ewigkeit her ein Volk des Eigentums zum Segen schaffen. Er tat es dann auch in der Person und in dem Werk des Herrn Jesus Christus, welcher zugleich Mensch und Gott in einer Person ist. Gott ließ sein Versprechen nicht fallen, denn das wäre völlig unmöglich. Gottes Gnadengaben und seine Berufungen können ihn nicht reuen (Rö 11,29). Er schuf sich vielmehr ein neues Volk des Segens, nämlich ein Israel nach dem Geist, welches die bluterkaufte Gemeinde des Herrn Jesus Christus ist. Sie wurde zunächst gesammelt aus dem irdischen Volk Israel und danach auch aus allen Nationen der Erde.
In dieser Sammlung kommt der Segen Gottes nicht nur zu den heidnischen Nationen, sondern gerade auch zu dem gläubigen Überrest der irdischen Nation Israel. Im Glauben an das Evangelium werden seit dem Pfingsttag nicht nur die Gläubigen aller Nationen neu in den Ölbaum Gottes eingepfropft, sondern auch die an Christus gläubig Gewordenen aus dem irdischen Israel, nachdem sie zuvor wegen ihres Unglaubens ausgebrochen wurden. Die Gläubigen aus dem Alten Testament wurden ebenso mit hinein genommen.
Hebr 11,39-40: „Und diese alle, obgleich sie durch den Glauben ein gutes Zeugnis empfingen, haben das Verheißene nicht erlangt,
40 weil Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet würden.“
Schon im Alten Testament wurde angekündigt, dass einmal ein ewiger Bund mit dem Volk Gottes geschlossen werden würde. Dieser Neue Bund war zunächst für das natürliche Israel, wurde aber danach auf alle Nationen der Erde ausgeweitet. Das natürliche irdische Israel und die anderen Nationen sollten gemeinsam in den Neuen und ewigen Bund eintreten und zu einem einzigen erlösten Volk Gottes werden, nämlich zu dem geistlichen und ewigen Israel Gottes. Die Erlösung würde den Preis des Blutes des Erlösers kosten, welcher als das Lamm Gottes zur Schlachtbank geführt werden würde. Der Herr selbst hat auf Golgatha das Blut dieses Neuen und ewigen Bundes vergossen, er war das ersehnte Lamm Gottes.
Die Segnungen dieses Bundes sind bezeichnenderweise wieder die Segnungen aus 2Mo 19,5-6, die geistlichen Segnungen vom Sinai (allgemeines Königtum und Priestertum). Sie hängen jedoch nun nicht mehr von unvollkommenen Menschenwerken ab, sondern sie ruhen auf der vollkommenen und ewigen Gerechtigkeit des Herrn Jesus Christus selbst. Die Segnungen aus 2Mo 19,5-6 erscheinen dann auch wieder wörtlich im ersten Petrusbrief, dort aber als Zusage für die Erlösten des Neuen und ewigen Bundes. Hier schließt sich der Kreis.
2Mo 24,3+7: „Und Mose kam und verkündigte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Verordnungen. Da antwortete das Volk einstimmig und sprach: Alle Worte, die der HERR geredet hat, wollen wir tun!
7 Darauf nahm er das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes. Und sie sprachen: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun und darauf hören!“
Jer 31,31-34: „Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde;
32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR.
33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein;
34 und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den HERRN!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der HERR; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken!“
Hes 36,25-29: „Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.
26 Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;
27 ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut.
28 Und ihr sollt in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein.
29 Und ich will euch befreien von allen euren Unreinheiten, und ich will dem Korn rufen und es vermehren und keine Hungersnot mehr über euch kommen lassen.“
Jes 49,5-6: „Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen – Israel aber wurde nicht gesammelt, und doch wurde ich geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott war meine Stärke –,
6 ja, er spricht: »Es ist zu gering, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten aus Israel wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht für die Heiden gesetzt, damit du mein Heil seist bis an das Ende der Erde!«“
Jes 52,13-53,12: „Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln, er wird erhoben sein, erhöht werden und sehr erhaben sein.
14 Gleichwie sich viele über dich entsetzten – so sehr war sein Angesicht entstellt, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder –,
15 genauso wird er viele Heidenvölker in Erstaunen setzen, und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen.1 Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und der Arm des HERRN, wem ist er geoffenbart worden?
2 Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht.
3 Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht.
4 Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt.
5 Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.
6 Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn.
7 Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut.
8 Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn er wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen; wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen.
9 Und man bestimmte sein Grab bei Gottlosen, aber bei einem Reichen [war er] in seinem Tod, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Mund gewesen war.
10 Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des HERRN wird in seiner Hand gelingen.
11 Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen.
12 Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat.“
Tit 2,14: „…der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.“
1Pe 2,9: „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht.“
Aufgrund des Mittlerdienstes Moses konnte das Volk Israel die Wüstenreise überleben. Sie gelangten schließlich nach einer Kette von Versagen und Rebellionen nach fast 40 Jahren in die Ebenen Moabs. Dort schloss Gott mit ihnen einen anderen Bund, und zwar im Hinblick auf das Versprechen, welches er Abraham gegeben hatte. Hier war es wieder nicht das Verdienst des Volkes, sondern Gottes Antwort auf den Glauben Abrahams. Es wurde gewissermaßen für das Volk ein Ersatzbund für den gebrochenen Sinaibund geschlossen, und zwar wieder verbunden mit dem neu formulierten Gesetz, nämlich dem zweiten Gesetz (Deuteronomium). Gott hielt seine eigenen Zusagen hinsichtlich dieses Bundes ein, indem er das Land genau entsprechend seiner Verheißung an das Volk gab
1Mo 15,18-21: „An jenem Tag machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat:
19 die Keniter, die Kenisiter, die Kadmoniter, 20 die Hetiter, die Pheresiter, die Rephaiter,
21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgasiter und die Jebusiter.“
5Mo 28,69: „Dies sind die Worte des Bundes, von dem der HERR dem Mose gebot, ihn mit den Kindern Israels zu schließen im Land Moab – außer dem Bund, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte.“
Jos 21, 43-45: „So gab der HERR Israel das ganze Land, von dem er geschworen hatte, es ihren Vätern zu geben, und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin.
44 Und der HERR verschaffte ihnen Ruhe ringsum, ganz so, wie er ihren Vätern geschworen hatte; und keiner ihrer Feinde konnte vor ihnen bestehen, sondern der HERR gab alle ihre Feinde in ihre Hand.
45 Es fehlte nichts an all dem Guten, das der HERR dem Haus Israel verheißen hatte; alles war eingetroffen.“
2Sam 8,3: „David schlug auch Hadad-Eser, den Sohn Rechobs, den König von Zoba, als er hinzog, um seine Macht am [Euphrat-] Strom wiederherzustellen.“
1Kö 5,1+4: „So war Salomo Herrscher über alle Königreiche, vom [Euphrat-]Strom bis zum Philisterland und bis an die Grenze Ägyptens; sie brachten ihm Abgaben und dienten ihm sein Leben lang.
4 Denn er herrschte im ganzen Land diesseits des [Euphrat-]Stromes, von Tiphsach bis nach Gaza, über alle Könige diesseits des Stromes; und er hatte Frieden auf allen Seiten ringsum.“
In diesem Ersatzbund ging es nun nicht mehr um die ewigen Verheißungen, sondern nur noch um die Verheißung des irdischen Landes Kanaan. Deshalb wird er auch richtigerweise von vielen Auslegern als der Landbund bezeichnet. Dieser Bund ist geistlich gesprochen aus Gottes Sicht niedriger einzustufen als der Sinaibund. Auch diesen Bund brach das Volk im weiteren Verlauf seiner Geschichte immer wieder. Sie verspotteten und töteten die Propheten dieses Bundes und des kommenden Neuen Bundes, welcher ihnen ebenso von diesen Propheten geweissagt wurde, bis es keine Heilung mehr gab.
2Chr 36,15-16: „Und der HERR, der Gott ihrer Väter, sandte ihnen seine Boten, indem er sich früh aufmachte und sie immer wieder sandte; denn er hatte Erbarmen mit seinem Volk und seiner Wohnung.
16 Aber sie verspotteten die Boten Gottes und verachteten seine Worte und verlachten seine Propheten, bis der Zorn des HERRN über sein Volk so hoch stieg, dass keine Heilung mehr möglich war.“
2Kö 17,18-20: „Da wurde der HERR sehr zornig über Israel und tat sie von seinem Angesicht hinweg, sodass nur der Stamm Juda übrig blieb.
19 Aber auch Juda befolgte die Gebote des HERRN, seines Gottes, nicht, sondern sie wandelten nach den Satzungen Israels, die sie gemacht hatten.
20 Darum verwarf der HERR den ganzen Samen Israels und demütigte sie; und er gab sie in die Hände von Räubern, bis er sie von seinem Angesicht verstieß.“
Die Rebellion ging nach der äußerlichen Wiederherstellung in der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft weiter bis zu den Tagen des Herrn und des Apostels Paulus, die die Zerstörung voraussagen mussten. Diese Zerstörung würde endgültig sein.
Mt 23,29-36: „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Gräber der Propheten baut und die Denkmäler der Gerechten schmückt
30 und sagt: Hätten wir in den Tagen unserer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen des Blutes der Propheten schuldig gemacht.
31 So gebt ihr ja euch selbst das Zeugnis, dass ihr Söhne der Prophetenmörder seid.
32 Ja, macht ihr nur das Maß eurer Väter voll!
33 Ihr Schlangen! Ihr Otterngezücht! Wie wollt ihr dem Gericht der Hölle entgehen?
34 Siehe, darum sende ich zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und etliche von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche werdet ihr in euren Synagogen geißeln und sie verfolgen von einer Stadt zur anderen,
35 damit über euch alles gerechte Blut kommt, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, des Sohnes Barachias, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar getötet habt.
36 Wahrlich, ich sage euch: Dies alles wird über dieses Geschlecht kommen!“
1Thes 2,14-16: „Denn ihr, Brüder, seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa in Christus Jesus sind, weil ihr dasselbe erlitten habt von euren eigenen Volksgenossen wie sie von den Juden.
15 Diese haben auch den Herrn Jesus und ihre eigenen Propheten getötet und haben uns verfolgt; sie gefallen Gott nicht und stehen allen Menschen feindlich gegenüber,
16 indem sie uns hindern wollen, zu den Heiden zu reden, damit diese gerettet werden. Dadurch machen sie allezeit das Maß ihrer Sünden voll; es ist aber der Zorn über sie gekommen bis zum Ende!“
Die Wiederherstellung im Fleisch reichte somit bis zur Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft. Die Wiederherstellung Jerusalems (oder Zions) im Geist betrifft das himmlische Zion, also die Gemeinde Jesu Christi. Es ist die Rettung und einzige Hoffnung für Israel und die Nationen nach dem Fleisch. Wer eine andere Hoffnung predigt, der predigt ein anderes Evangelium. Das ist sehr ernst!
Gal 1,8-9: „Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!
9 Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!“
1Tim 2,5-7: „Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus,
6 der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat. [Das ist] das Zeugnis zur rechten Zeit,
7 für das ich eingesetzt wurde als Verkündiger und Apostel – ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht –, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.“
Mose hatte im Buch Numeri (4. Mose) und im Buch Deuteronomium (5. Mose) vielfache Bezüge auf den Sinaibund und damit verbundene Warnungen ausgesprochen. Wir möchten nur einige davon auflisten:
4Mo 33,55-56: „Wenn ihr aber die Einwohner des Landes nicht vor eurem Angesicht vertreiben werdet, so sollen euch die, welche ihr übrig bleiben lasst, zu Dornen werden in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten, und sie sollen euch bedrängen in dem Land, in dem ihr wohnt.
56 So wird es dann geschehen, dass ich an euch so handeln werde, wie ich an ihnen zu handeln gedachte!“
5Mo 4,1: „Und nun, Israel, höre auf die Satzungen und auf die Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das euch der HERR, der Gott eurer Väter, gibt.“
5Mo 4,25-26+30: „Wenn du nun Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr euch in dem Land eingelebt habt und verderblich handelt und euch ein Bildnis macht von irgendeiner Gestalt und das tut, was böse ist in den Augen des HERRN, eures Gottes, dass ihr ihn erzürnt,
26 so rufe ich heute Himmel und Erde zu Zeugen gegen euch an, dass ihr gewiss bald ausgerottet werden sollt aus dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen; ihr werdet nicht lange darin wohnen, sondern gewiss [daraus] vertilgt werden!
30 Wenn du in der Drangsal bist und dich alle diese Dinge getroffen haben am Ende der Tage, so wirst du zu dem HERRN, deinem Gott, umkehren und seiner Stimme gehorsam sein.“
5Mo 6,14-15: „Und ihr sollt nicht anderen Göttern nachfolgen, unter den Göttern der Völker, die um euch her sind
15 – denn der HERR, dein Gott, der in deiner Mitte wohnt, ist ein eifersüchtiger Gott –, damit nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, gegen dich entbrennt und er dich von der Erde vertilgt.“
5Mo 7,1-3: „Wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in das du kommen wirst, um es in Besitz zu nehmen, und wenn er vor dir her viele Völker vertilgt, die Hetiter, die Girgasiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Pheresiter, die Hewiter und die Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du;
2 und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du unbedingt an ihnen den Bann vollstrecken; du sollst keinen Bund mit ihnen machen und ihnen keine Gnade erweisen.
3 Und du sollst dich mit ihnen nicht verschwägern; du sollst deine Töchter nicht ihren Söhnen [zur Frau] geben, noch ihre Töchter für deine Söhne nehmen;“
5Mo 8: bitte das ganze Kapitel in der Bibel selbst lesen
5Mo 11, 8-9+16-17+26-28: „Darum sollt ihr das ganze Gebot bewahren, das ich euch heute gebiete, damit ihr stark werdet und hineinkommt und das Land einnehmt, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen;
9 und damit ihr lange lebt in dem Land, von dem der HERR euren Vätern geschworen hat, dass er es ihnen und ihrem Samen geben werde, ein Land, in dem Milch und Honig fließt.
16 Hütet euch aber, dass sich euer Herz nicht verführen lässt, sodass ihr abweicht und anderen Göttern dient und euch vor ihnen niederwerft,
17 und dass dann der Zorn des HERRN über euch entbrennt und er den Himmel verschließt, dass kein Regen kommt, und die Erde ihren Ertrag nicht gibt, und ihr bald ausgerottet werdet aus dem guten Land, das der HERR euch gibt!
26 Siehe, ich lege euch heute den Segen und den Fluch vor:
27 den Segen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, gehorsam seid, die ich euch heute gebiete;
28 den Fluch aber, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gehorsam sein werdet und von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, sodass ihr anderen Göttern nachfolgt, die ihr nicht kennt.“
5Mo 28: Das berühmte Kapitel über Segen und Fluch. Bitte selbst in der Bibel lesen.
Im 5Mo 30 kommt eine klare geistliche Verbindung zum Neuen Bund zum Vorschein, denn der Geist Gottes redet hier über verwandelte Herzen, welche die Gebote halten können. Auch Jeremia (Kapitel 31) und Hesekiel (Kapitel 36) bestätigen dies. 5Mo 31 sagt dann das kommende Versagen des Volkes ganz konkret voraus, noch bevor sie das irdische Land überhaupt betreten konnten. Auch das Lied Moses in Kapitel 32 ist von diesem Gedanken beherrscht. Vers 21 weist darauf hin, dass einmal ein anderes Volk, „was kein Volk ist, [sondern] ein törichtes Volk“ ihren Platz einnehmen wird. Siehe hierzu auch Hosea 2,1.
5Mo 32,21: „Sie haben mich zur Eifersucht gereizt mit dem, was kein Gott ist, durch ihre nichtigen [Götzen] haben sie mich erzürnt; so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch das, was kein Volk ist, durch ein törichtes Volk will ich sie erzürnen!“
Hos 2,1: „Und doch wird die Zahl der Kinder Israels werden wie der Sand am Meer, den man nicht messen noch zählen kann; und es soll geschehen, an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: »Ihr seid nicht mein Volk«, da sollen sie »Söhne des lebendigen Gottes« genannt werden.“
7. Das Königreich des alten Israel
Die Einsetzung eines menschlichen Königs im Alten Testament war einer der Höhepunkte des Abfalls vom Glauben im alten Israel, denn sie wollten nicht mehr Gott als ihren König haben. Sie begehrten einen menschlichen König wie alle anderen Nationen auch. Dieses Königreich war nicht eines des Segens, sondern vom ersten Tag an eines der Rebellion. Wie könnte es der Wille Gottes sein, dass so etwas auf der Erde zukünftig noch einmal entsteht?
Heute versuchen die Menschen in einer weltweiten Anstrengung, dieses Königreich nochmals aufzurichten, aber dies ist nur ihr religiöser Eigenwille und nicht der Wille Gottes. Noch lässt Gott diese Anstrengungen zu, so wie er auch den Dienst des ersten Tempels für viele Jahrzehnte zuließ, bevor er den Tempel verließ (Hesekiel 10 und 11) und ihn danach durch die Hand der Babylonier zerstörte. Das Gleiche galt für den zweiten Tempel in der Zeit nach der Kreuzigung des Herrn Jesus Christus, des Messias Israels und der Welt. Für 40 Jahre erduldete Gott den sinnlos gewordenen Dienst, bis er den zweiten Tempel im Jahr 70 durch die Hand der Römer zerstörte. Ebenso liegt auch heute kein geistlicher Segen mehr auf der Bemühung, einen dritten Steintempel erbauen zu wollen. Selbst dann nicht, wenn Gott diesen Bau noch einmal für eine gewisse Zeit zulassen sollte.
5Mo 28,36: „Der HERR wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem Volk führen, das du nicht kennst, auch deine Väter nicht, und du wirst dort anderen Göttern dienen, Holz und Steinen.“
1Sam 8,7: „Da sprach der HERR zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir gesagt haben; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll!“
Hos 13,11: „Ich gab dir einen König in meinem Zorn und nahm ihn [wieder] weg in meinem Grimm!“
Apg 13,21-22: „Und von da an begehrten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, 40 Jahre lang.
22 Und nachdem er ihn abgesetzt hatte, erweckte er ihnen David zum König, von dem er auch Zeugnis gab und sprach: »Ich habe David gefunden, den Sohn des Isai, einen Mann nach meinem Herzen, der allen meinen Willen tun wird«.“
Jes 66,1-3: „So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße! Was für ein Haus wollt ihr mir denn bauen? Oder wo ist der Ort, an dem ich ruhen soll?
2 Denn dies alles hat meine Hand gemacht, und so ist dies alles geworden, spricht der HERR. Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.
3 Wer einen Ochsen schächtet, [ist wie einer,] der einen Menschen erschlägt; wer ein Schaf opfert, [ist wie einer,] der einem Hund das Genick bricht; wer Speisopfer darbringt, [ist wie einer,] der Schweineblut [opfert]; wer Weihrauch anzündet, [ist wie einer,] der einen Götzen verehrt – sie alle erwählen ihre eigenen Wege, und ihre Seele hat Wohlgefallen an ihren Gräueln.“
Die Existenz des irdischen Königreiches kam durch die Babylonier an ihr Ende. Das Ende der aus Babylon wiederhergestellten irdischen Nation kam durch die Römer. Sie hatten ihren großen König und Retter verworfen und dadurch auf dieser Erde endgültig ihre Vormachtstellung verspielt. Der heutige Zionismus ist daher nicht ein neuer geistlicher Segen von Gott, sondern das Produkt einer weltweit koordinierten menschlichen Anstrengung auf religiösem, politischem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet. Das Ziel des Zionismus besteht letztlich darin, sich aus eigener Kraft das irdische Reich zurückzunehmen, welches der Herr selbst schon längst einer anderen Nation gegeben hat. Noch lässt Gott es zu.
Mt 21,43: „Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt.“
Das zionistische Israel unserer Tage ist mit dem Blut von zwei Weltkriegen gebaut, und es wird keinen dauerhaften Bestand haben, weder für 1000 Jahre noch für die Ewigkeit. Es gehört nämlich schlicht und einfach zur alten Schöpfung, zu dieser Welt. Das Reich Gottes ist aber nicht von dieser Welt.
Mi 3,9-12: „Hört doch dies, ihr Häupter des Hauses Jakob und ihr Fürsten des Hauses Israel, die ihr das Recht verabscheut und jede gerechte Sache verkehrt;
10 die ihr Zion mit Blutschuld baut und Jerusalem mit Frevel!
11 Seine Häupter sprechen Recht um Geschenke, und seine Priester lehren um Lohn, und seine Propheten wahrsagen um Geld; und dabei stützen sie sich auf den HERRN und sagen: »Ist nicht der HERR in unserer Mitte? Es kann uns kein Unheil begegnen!«
12 Darum soll um euretwillen Zion wie ein Feld gepflügt werden, und Jerusalem soll zu einem Steinhaufen werden und der Tempelberg zu einem bewaldeten Hügel!“
Dan 2,44: „Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht untergehen wird; und sein Reich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird alle jene Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende machen; es selbst aber wird in Ewigkeit bestehen;“
Dan 7,13-14: „Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht.
14 Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen.“
Joh 18,36: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.“
8. Die Wiederaufrichtung der Hütte Davids
Den Begriff der „Hütte Davids“ finden wir in dem wohl bekanntesten Vers des Buches Amos, nämlich in Amos 9,11. Der Vers redet darüber, dass die zerfallene Hütte Davids wieder aufgerichtet werden soll.
Am 9,11: „An jenem Tag will ich die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Risse vermauern und ihre Trümmer wiederherstellen und sie wieder bauen wie in den Tagen der Vorzeit.“
Von den Vertretern des Dispensationalismus und insbesondere der futuristischen Variante dieser Lehre wird der Vers auf das kommende tausendjährige Reich gedeutet, obwohl diese Zeitspanne in unserem Vers nicht erwähnt wird. Ebenso findet sich im Alten Testament an keiner anderen Stelle des prophetischen Wortes der Hinweis auf eine 1000-jährige Herrschaft des damaligen oder heutigen Staates Israel über die ganze Welt. Diese Tatsache ist sehr bedeutsam, und sollte uns zu denken geben.
Die Lehre ist aus dem Wortlaut des Textes nicht zu begründen, insbesondere dann nicht, wenn wir Schrift mit Schrift vergleichen. Genau dazu sind wir beim Lesen des Wortes Gottes verpflichtet. Wir müssen die relevanten Aussagen Gottes zu diesem Thema zusammentragen und bereit sein, uns diesen Aussagen unterzuordnen. Wir haben es bei der Bibel nicht mit dem Roman eines menschlichen Schriftstellers zu tun, welchen wir interpretieren dürfen nach unserem Geschmack. Die Bibel ist das Wort des lebendigen Gottes, und dieses Wort steht über unserem Denken und unseren privaten Auslegungen. Gerade bei Amos 9,11 sind wir in der glücklichen Lage, dass der Herr uns im Neuen Testament die richtige Auslegung vorgibt. Wir hoffen das nun zu erkennen.
Die Hütte Gottes bei den Menschen war im Alten Testament zunächst einmal die Stiftshütte, welche Mose in der Wüste bauen ließ. Die Stiftshütte wanderte mit dem Volk durch die Wüste bis in das verheißene Land hinein. Über verschiedene Stationen kam sie nach Silo. Die Hütte enthielt die heiligen Dinge Gottes, vor allem natürlich die Bundeslade im Allerheiligsten. Die Stiftshütte wurde schließlich zerstört, und die Bundeslade ging für einige Zeit an die Philister verloren, als Gott den Priester Eli und seine Söhne richten musste (1Sam 4). Nachdem die Bundeslade für viele Jahre im Haus Abinadabs in Kirjath-Jearim geblieben war und zuletzt noch eine weitere Station durchlaufen hatte, wurde sie schließlich vom König David in Jerusalem eingeführt, nachdem David die Stadt als seinen Königssitz eingenommen hatte. Wir finden die Geschichte in 2Sam 6.
2Sam 6,17-19: „Und sie brachten die Lade des Herrn hinein und stellten sie an ihren Ort, innerhalb des Zeltes, das David für sie aufgeschlagen hatte. Und David opferte Brandopfer und Friedensopfer vor dem Herrn.
18 Und als David die Brandopfer und die Friedensopfer vollendet hatte, segnete er das Volk im Namen des Herrn der Heerscharen.
19 Und er verteilte an das ganze Volk, an die ganze Menge Israels, Männer und Frauen, an jeden einen Brotkuchen und einen Trunk Wein (Elberfelder) und einen Rosinenkuchen. Und das ganze Volk ging hin, jeder in sein Haus.“
David führte die Bundeslade unter großem Jubel nach Jerusalem und stellte sie in einem eigens dafür errichteten Zelt auf dem Berg Zion auf. An diesem Tag herrschte große Freude unter dem ganzen Volk, und alle erhielten von David einen Brotkuchen und einen Trunk Wein. Warum war die Freude so groß? Weil wir hier nichts Geringeres haben als die Zelthütte Davids, die Hütte Gottes bei den Menschen, und zwar auf dem irdischen Berg Zion im irdischen Jerusalem. Wir finden hier fünf Personen beziehungsweise Dinge: David, die Hütte Davids, den Berg Zion, Brot und Wein.
Erkennen wir die geistliche Bedeutung des Bildes? Es handelt sich hier um ein alttestamentliches Abbild der neutestamentlichen Anbetung. Die Gläubigen unserer Zeit treten geistlich gesehen in das himmlische Zion und sein Heiligtum ein, wo der wahre David, der Herr Jesus Christus, ihnen begegnet und ihnen Brot und Wein darreicht. Das Bild weist zudem zurück auf 1Mo 14, wo der Priesterkönig Melchisedek aus dem Heiligtum Salems (des Friedens) heraustrat und Abraham Brot und Wein darreichte.
Dieser Zustand der freien Anbetung vor dem Zelt, ohne die Begrenzungen der Stiftshütte, hielt im damaligen Israel für etwas mehr als 30 Jahre an, bis schließlich Salomo den Tempel baute und die Bundeslade hinter die Mauern und hinter den Vorhang des Allerheiligsten zurückbrachte. en Lebensdauer des Herrn auf dieser Erde, bevor er zurückging in deHierin findet sich eine geistlich interessante Parallele zu der ungefähren Lebensdauer des Herrn auf dieser Erde. Nach dem Tempelbau wurde die Hütte Davids auf dem irdischen Berg Zion nicht mehr gebraucht und verfiel.
Wir wissen wie es in Israel weiterging. Das Reich wurde bereits unter Salomos Sohn Rehabeam geteilt. Das Nordreich verfiel unmittelbar dem Götzendienst und ging letztlich durch die Hand der Assyrer unter. Das Südreich mit dem Tempel erlebte ein Wechselspiel zwischen gläubigen und gottlosen Königen, bis der Zustand auch dort so weit verdorben war, dass Gott die Zerstörung Jerusalems und des Tempels durch die Hand der Babylonier bringen musste. Während des Abfalls im Nordreich mit dem drohenden Gericht durch die Assyrer kommt nun Amos zu dem Volk mit der Aussage unseres Verses.
Manche Zeitgenossen von Amos wussten aus der Geschichte, dass die Zelthütte Davids schon lange verfallen war. Sie glaubten nun durch das Wort des Propheten zu wissen, dass einmal die von Vielen ersehnte Wiederherstellung dieser Hütte kommen würde. Sie erkannten jedoch noch nicht die wahre geistliche Bedeutung des Wortes, denn Amos redet hier im Vorausblick auf das Kommen des Herrn Jesus, des wahren Melchisedek und des wahren David.
Die Jahrhunderte verstrichen. Es kamen die Assyrer, danach die Babylonier. Am Ende der babylonischen Gefangenschaft offenbarte Gott dem Propheten Daniel den genauen Zeitplan für die Ankunft des Messias Israels und der Welt (Dan 9,24-27). Maleachi war der letzte schreibende Prophet. Es kamen die Perser, die Griechen, die Makkabäer und schließlich die Römer. Und dann war es endlich so weit: Gott selbst wurde Mensch, der Herr Jesus Christus.
Joh 1,14: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“
Der menschliche Leib Jesu war die neutestamentliche Hütte Gottes unter den Menschen, in welcher die Herrlichkeit des lebendigen Gottes hinter dem Vorhang seines Fleisches (Hebr 10,20) inmitten seines Volkes wohnte! Der menschliche Leib des Herrn war der lebendige Tempel des Heiligen Geistes. Kurz nach dem Beginn seines öffentlichen Dienstes redete der Herr zu den Juden ein schwerwiegendes Wort.
Joh 2,19-21: „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten!
20 Da sprachen die Juden: In 46 Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?
21 Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.“
Was geschah danach? Der Tempel des Leibes Jesu wurde durch den Tod abgebrochen und in der Auferstehung des Herrn am dritten Tag in verherrlichter Form wieder aufgerichtet, genauso wie es der Herr selbst gesagt hatte. Viele Christen sahen den auferstandenen Herrn mit eigenen Augen und konnten ihn bezeugen. Vor den Augen seiner Jünger fuhr er schließlich auf in den Himmel. Er wird genauso wiederkommen zum Gericht am letzten Tag.
Danach entstand an Pfingsten die große Gemeinde aller Gläubigen, in welchen der Heilige Geist Wohnung nahm. So wie im Alten Testament die Feuersäule der Herrlichkeit Gottes auf den Berg Sinai, auf das Zelt der Zusammenkunft, auf die Stiftshütte und schließlich auf den Tempel Salomos herabgekommen war, um darin zu wohnen, genauso kam auch am Pfingsttag eine Miniaturfeuersäule in Form einer Feuerzunge auf jeden einzelnen der Zeugen in Jerusalem um zu zeigen, das Gott nun als Heiliger Geist Wohnung in jedem einzelnen Gläubigen genommen hatte. Nun war jeder einzelne Gläubige und auch die Versammlung der Gläubigen als ganze für immer Tempel des Heiligen Geistes geworden.
Der Leib Christi ist die im Geist Gottes durch die Auferstehung Jesu Christi aufgerichtete Zelthütte Gottes unter den Menschen. Wie die Herrlichkeit Gottes in dem fleischlichen Leib des einen Menschen Jesus Christus gewohnt hatte, so wohnte sie von Pfingsten an im geistlichen Leib Christi, welcher die Gemeinde ist.
1Kor 3,16: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“
2Kor 6,16: „Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein? Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: »Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein«.“
3Mo 26,11-12: „Ich will meine Wohnung in eure Mitte setzen, und meine Seele soll euch nicht verabscheuen;
12 und ich will in eurer Mitte wandeln und euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.“
Die Gemeinde ist somit nicht nur der geistliche Leib Christi als verherrlichte Fortsetzung seines gestorbenen fleischlichen Leibes in der Auferstehung im Neuen Testament, sondern sie ist auch der lebendige, weltweite geistliche Tempel Gottes als Fortsetzung des zerstörten Steintempels Israels aus dem Alten Testament. Außerdem ist die Gemeinde auch die in geistlicher Weise wieder aufgerichtete Zelthütte Davids als Fortsetzung der zerfallenen materiellen Zelthütte des Alten Testamentes.
Diese Auslegung wird durch weitere Texte der Heiligen Schrift untermauert. Auf dem Konzil in Jerusalem in Apg 15 geht es um die große Frage, ob man Gläubigen aus den Nationen die gleichen zeremoniellen Lasten auferlegen solle wie den Juden unter dem Gesetz Moses. Die Frage wird letztlich verneint. Im Verlauf der Diskussion spricht Jakobus die entscheidenden Worte.
Apg 15,14-18: „Simon hat erzählt, wie Gott zuerst sein Augenmerk darauf richtete, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen anzunehmen.
15 Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:
16 »Nach diesem will ich zurückkehren und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten,
17 damit die Übriggebliebenen der Menschen den Herrn suchen, und alle Heiden, über die mein Name ausgerufen worden ist, spricht der Herr, der all dies tut.«
18 Gott sind alle seine Werke von Ewigkeit her bekannt.“
Hier haben wir die neutestamentliche Stelle, welche unseren Vers Amos 9,11 erklärt. Jakobus zitiert hier Amos und bezeichnet klar und eindeutig die Sammlung der Gemeinde Christi aus allen Nationen als die Erfüllung dieses Prophetenwortes: „Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht…“. Amos 9,11 ist in der Entstehung der Gemeinde des neuen und ewigen Bundes an Pfingsten erfüllt. Die verfallene Hütte Davids ist geistlich wieder aufgerichtet, und sie wird bis zu ihrer Vollendung bei der Wiederkunft Christi weiter gebaut. Dieses Zeugnis des Wortes Gottes aus dem Mund seines Dieners Jakobus ist bei ehrlicher und schriftgemäßer Deutung unwiderlegbar. Die Vollendung unseres Themas finden wir schließlich in
Off 21,1-3: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr.
2 Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.
3 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.“
Das neue Jerusalem, die Frau Gottes, kommt von Gott aus dem Himmel auf die erneuerte Erde, nachdem die neue Schöpfung gegründet worden ist. Der Heilige Geist bezeichnet diese Stadt, welche nichts anderes ist als der Leib Christi und der aufgerichtete Tempel des Heiligen Geistes, als die „Hütte Gottes bei den Menschen“. Christus wird auf ewig geistlich in und sichtbar inmitten seiner Erlösten leben. Die Zelthütte des großen und wahren David, die Gemeinde, der verherrlichte geistliche Leib Christi, wird mit dem Haupt in Vollkommenheit vereinigt sein. Gott wird alles in allem sein.
9. Was ist mit dem dritten Tempel?
In unserer Zeit gibt es, angeführt durch das Tempelinstitut in Jerusalem und den neu gegründeten Sanhedrin in Israel, weltweite Bemühungen innerhalb des Judentums zur Errichtung des dritten steinernen Tempels in Jerusalem. Endzeitspezialisten des Dispensationalismus sind der Meinung, dass in diesem Tempel der Antichrist (eine angenommene Person der Zukunft, nämlich der letzte und größte falsche Messias) sitzen wird. Gemäß dieser Lehre soll der Tempel bei der Wiederkunft Christi zerstört und durch die weitaus größere Tempelanlage des Millenniums ersetzt werden. Für 1000 Jahre sollen dann in diesem größeren Tempel unter der Aufsicht des Herrn wieder alttestamentliche Schlachtopfer von Priestern und Leviten dargebracht werden. Alle Völker der Erde sollen alljährlich zu diesem Tempel strömen, um anzubeten. Die Tempelvision aus Hesekiel 40-48 wird als dieser zukünftige Tempel angesehen.
Zu diesem Thema gäbe es eine Menge zu sagen, aber wir möchten uns kurz fassen und nur die wichtigsten Verse anführen. (Für ein genaueres Studium sei das folgende Buch empfohlen: Gregory Beale: „Der Tempel aller Zeiten“; Betanien-Verlag). Im vorliegenden Text soll nur ein kleines Beispiel angeführt werden, um zu zeigen, dass die Vision geistlich zu deuten ist. Es ist die Vision von dem Strom, der aus dem Heiligtum heraustritt.
Exkurs zur Tempelvision:
Hes 47,1-13: „Und er führte mich zum Eingang des Hauses zurück, und siehe, da floss unter der Schwelle des Hauses Wasser heraus, nach Osten hin; denn die Vorderseite des Hauses lag gegen Osten. Und das Wasser floss hinab, unterhalb der südlichen Seite des Hauses, südlich vom Altar.
2 Und er führte mich durch das nördliche Tor hinaus und brachte mich auf dem Weg außen herum zum äußeren Tor, das nach Osten gerichtet ist; und siehe, da floss von der rechten Seite [des Tores] das Wasser heraus!
3 Während nun der Mann mit einer Messschnur in seiner Hand nach Osten hinausging, maß er 1 000 Ellen und führte mich durch das Wasser; und das Wasser ging mir bis an die Knöchel.
4 Und er maß [noch] 1 000 Ellen und führte mich durch das Wasser; da ging mir das Wasser bis an die Knie. Und er maß [noch] 1 000 Ellen und führte mich hinüber, da ging mir das Wasser bis an die Lenden.
5 Als er aber [noch] 1 000 Ellen maß, da war es ein Strom, den ich nicht durchschreiten konnte. Denn das Wasser war so tief, dass man darin schwimmen musste; ein Strom, der nicht zu durchschreiten war.
6 Da sprach er zu mir: Hast du das gesehen, Menschensohn? Und er führte mich und brachte mich wieder an das Ufer des Stromes zurück.
7 Als ich nun zurückkehrte, siehe, da standen auf dieser und jener Seite am Ufer des Stromes sehr viele Bäume.
8 Und er sprach zu mir: Dieses Wasser fließt hinaus zum östlichen Kreis und ergießt sich über die Arava und mündet ins [Tote] Meer, und wenn es ins Meer geflossen ist, dann wird das Wasser [des Meeres] gesund.
9 Und es wird geschehen: Alle lebendigen Wesen, alles, was sich dort tummelt, wohin diese fließenden Wasser kommen, das wird leben. Es wird auch sehr viele Fische geben, weil dieses Wasser dorthin kommt; und es wird alles gesund werden und leben, wohin dieser Strom kommt.
10 Und es wird geschehen, dass Fischer an ihm stehen werden; von En-Gedi bis En-Eglaim wird es Plätze zum Ausbreiten der Netze geben. Seine Fische werden sehr zahlreich sein, gleich den Fischen im großen Meer, nach ihrer Art.
11 Seine Sümpfe aber und seine Lachen werden nicht gesund; sie bleiben dem Salz überlassen.
12 Aber an diesem Strom, auf beiden Seiten seines Ufers, werden allerlei Bäume wachsen, von denen man isst, deren Blätter nicht verwelken und deren Früchte nicht aufhören werden. Alle Monate werden sie neue Früchte bringen; denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum. Ihre Früchte werden als Speise dienen und ihre Blätter als Heilmittel.
13 So spricht GOTT, der Herr: Das ist die Grenze, innerhalb derer ihr den zwölf Stämmen Israels das Land zum Erbe austeilen sollt; Joseph gehören zwei Lose.“
An dieser Textstelle finden wir den Strom aus dem Heiligtum. Wir sehen wie er unter dem Osttor des Heiligtums herausfließt und sich dann nach rechts, also nach Süden wendet. Er fließt in das Tote Meer, um es zu beleben. Auf seinem Weg schwillt der anfänglich kleine Wasserlauf auf einer Strecke von 4000 Ellen, also etwa 2000 m, ohne erkennbare Zuflüsse zu einem mächtigen Strom an, welcher den Propheten mit sich fortträgt und ihn schwimmen lässt. Obwohl der Strom durch das ganze Land fließt, bleibt er so sauber, dass er das Tote Meer klärt und belebt. Er nimmt keinerlei Verschmutzungen auf. Diese Beschreibung widerspricht jeder natürlichen Realität. Dazu kommen noch die lebendigen Fruchtbäume an beiden Ufern des Stromes, welche „alle Monate“, also zwölfmal im Jahr (in geistlicher Deutung immerzu), Früchte zur Nahrung und Blätter zur Heilung bringen. Der Grund dafür ist, dass ihr Wasser aus dem Heiligtum entspringt. Bereits bei oberflächlichem Lesen wird dem aufmerksamen Beobachter auffallen, dass es sich hier um eine Symbolik handelt, um ein Bild, welches geistlich gedeutet werden muss. Um die Vision zu deuten, müssen wir daher gemäß dem Gesetz der Schriftauslegung „Sola Sriptura – Die Schrift erklärt die Schrift“ nach anderen Schriftstellen suchen, welche ähnliche Dinge aussagen. Die erste finden wir in
Ps 1,3: „Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl.“
Hier wird „der Gerechte“, der Herr Jesus Christus selbst, über welchen sowohl Ps 1 als auch Ps 2 reden, mit einem Baum an Wasserbächen verglichen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Blätter nicht verwelken. Man kann die Übereinstimmung mit Hes 47,12-13 nicht übersehen. Die einfacher zu deutende Passage in unserem Psalm gibt uns – unter Beachtung des Gesetzes der Analogie der Schriften – die richtige Deutung der schwierigeren Stelle in Hes 47,12-13. Hes 47,12-13 redet über viele Bäume, von welchen jeder die gleichen Kennzeichen trägt wie der eine Baum aus Ps 1.
Die Auslegung ist folgende: Die Gläubigen sind in der Neugeburt zum ewigen Leben eins gemacht mit dem Herrn Jesus Christus. So wie der Herr selbst der Gerechte ist, so sind alle wahren Gläubigen in Jesus Christus in die Stellung von Gerechten versetzt worden. Das ist die Rechtfertigung gemäß der biblischen Heilslehre. Alle diese gerecht Gemachten, die vielen Fruchtbäume aus Hes 47,12-13, stehen am Ufer des Stromes Gottes und nähren sich von seinem lebendigen Wasser. Somit haben wir in Hes 47,12-13 ein alttestamentliches Bild der Gemeinschaft aller Erlösten im Reich Gottes.
Jeder Gläubige ist Teilhaber der geistlichen Segnungen des Heils, er trinkt in geistlicher Hinsicht vom Wasser des Wortes, die Ströme des lebendigen Wassers fließen durch ihn hindurch. Er ist ein Baum Gottes, welcher auch selbst Blätter und Früchte bringt, indem er geistlich wächst und indem er das Heil durch die Verkündigung seines christlichen Lebens und des Wortes Gottes an andere Menschen weitergibt. Die Gläubigen in ihrer Gesamtheit sind der geistliche Paradiesgarten Gottes auf dieser Er-de, der Ackerbau Gottes. Dieser geistliche Garten wird durch den Dienst des letzten Adam, des Herrn Jesus, welcher selbst der Geist ist, über die ganze Erde ausgebreitet. Was der erste Adam nicht schaffte, vollbringt der letzte Adam. Das Wasser des Stromes Gottes fließt durch den Dienst des Heiligen Geistes mit der Hilfe der Gläubigen zu allen Menschen der Erde und belebt das Tote Meer der Völkerwelt.
Eine weitere Deutung geht auf das Werk des Herrn am Kreuz. Nach dem Tod des Herrn ging ein römischer Soldat mit einer Lanze zum Kreuz und durchbohrte den bereits gestorbenen Leib des Herrn an dessen Seite. Es floss ein Strom von Blut und Wasser heraus (Joh 19,34). Dieser Strom wurde für jeden, der daran glaubt, ein Strom der Rettung und des Heils. Das Wort vom Kreuz ist den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit. Uns aber die wir errettet werden, ist es eine Kraft Gottes zum Heil.
Die zweite relevante Stelle zur Deutung von Hes 47,1-13 ist die Beschreibung des ewigen Zustandes in Off 22. Dort finden wir eine sehr ähnliche Sprache. Bereits heute sind alle diese Dinge geistlich durch den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus Christus eingeführt (inauguriert) und verwirklicht, jedoch werden sie erst in der Ewig-keit der neuen Schöpfung in vollständig sichtbarer Herrlichkeit geoffenbart sein. Und nun weiter im Text.
Der erste Steintempel wurde als Nachfolger der Stiftshütte, also des Heiligtums für die Wüstenreise, für die Zeit der Landnahme unter Josua und die Richterzeit im Land gebaut, und zwar von dem König Salomo, dem Sohn Davids. In 1Kö 8 finden wir die Zeremonie seiner Einweihung.
Die großen Propheten Jesaja und Jeremia dienten während dem Bestehen dieses Tempels. Jeremia sagte wiederholt die Zerstörung des Tempels voraus, welche er auch selbst erlebte. Sie geschah durch die Babylonier und bedeutete zugleich das Ende des alten Königreichs Israels. Jeremia weissagte auch die Rückkehr des Volkes und den Bau eines neuen Tempels nach 70 Jahren Gefangenschaft in Babylon. Jesaja deutet die Vernichtung und den Wiederaufbau ebenfalls an. In den letzten 27 Kapiteln seines Buches redet er hauptsächlich über die Zukunft des alten Israel, aber auch über den kommenden Messias, der für die Sünden seines Volkes sterben wird. Er wird auferstehen und in den Himmel gehen.
Jes 53,3-5: „Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht.
4 Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt.
5 Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.“
Das Evangelium und die damit verbundenen geistlichen Segnungen Gottes werden in diesen Kapiteln in alttestamentlicher Sprache erklärt, weshalb dieser Teil des Buches bisweilen auch als „Evangelium nach Jesaja“ bezeichnet worden ist. Im letzten Kapitel findet sich dann eine Passage, in welcher Jesaja klar auf eine Zeit nach dem Tod und der Auferstehung des Messias hindeutet, in welcher kein steinerner Tempel in Jerusalem mehr gebraucht werden wird:
Jes 66,1-3: „So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße! Was für ein Haus wollt ihr mir denn bauen? Oder wo ist der Ort, an dem ich ruhen soll?
2 Denn dies alles hat meine Hand gemacht, und so ist dies alles geworden, spricht der HERR. Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.
3 Wer einen Ochsen schächtet, [ist wie einer,] der einen Menschen erschlägt; wer ein Schaf opfert, [ist wie einer,] der einem Hund das Genick bricht; wer Speisopfer darbringt, [ist wie einer,] der Schweineblut [opfert]; wer Weihrauch anzündet, [ist wie einer,] der einen Götzen verehrt – sie alle erwählen ihre eigenen Wege, und ihre Seele hat Wohlgefallen an ihren Gräueln.“
Genauso ereignete es sich auch in der Geschichte. Nach der Zerstörung des ersten Tempels durch die Babylonier blieb das Volk für 70 Jahre in der Gefangenschaft. Der große Prophet dieser Zeit war Daniel. Er erlebte die Wegführung unter Nebukadnezar ebenso wie die Rückführung unter Kyros. Das Edikt für die Rückkehr nach Jerusalem, um die Stadt und den zweiten Tempel zu bauen, kam im ersten Jahr des Kyros. Sie erfüllte Jesajas Prophetie aus
Jes 44,28: „…der von Kyrus spricht: »Er ist mein Hirte, und er wird all meinen Willen ausführen und zu Jerusalem sagen: Werde gebaut!, und zum Tempel: Werde gegründet!«“
Daniel hatte seine letzte große Vision im dritten Jahr des Kyros. Ihm wurde zudem in seinem neunten Kapitel im ersten Jahr des Darius eine zeitlich äußerst genaue Vision des Kommens des Herrn Jesus Christus gegeben, welche exakt erfüllt wurde. Der Herr selbst sagte es in
Mk 1,15: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“
Hier war die Zeit Daniels erfüllt, denn es war die letzte seiner 70 Jahrwochen angebrochen, und zwar aufs Jahr genau! (Wir verweisen hierzu auf unseren Text: Esra, Nehemia und Esther in der Chronologie unter www.DieLetzteStunde.de).
Die Rückkehrer aus Babylon hatten unter der Leitung von Josua und Serubbabel auf Geheiß ihrer Propheten Sacharja und Haggai die Stadt und den Tempel wieder aufgebaut. Maleachi hatte schließlich geweissagt, dass der Messias zu seinem Tempel kommen würde, und dass ihm als sein Vorbote der zweite Elia (Johannes der Täufer) vorangehen würde. Am Beginn der 70. Jahrwoche trat dann der Herr selbst in diesem Tempel auf, nachdem er von Johannes im Jordan getauft worden war. Er hatte 40 Tage in der Wüste verbracht und begann nun seinen öffentlichen Dienst in Israel. Der Herr selbst sprach ein entscheidendes Wort:
Joh 2,19-21: „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten!
20 Da sprachen die Juden: In 46 Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?
21 Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.“
Diese Passage ist sehr klar. Der Leib des Herrn war der lebendige Tempel des Heiligen Geistes, welcher den steinernen Tempel Jerusalems ablösen würde. In seiner Ölbergrede kündigte der Herr die vollständige Vernichtung des zweiten Steintempels an. Allerdings redete er an keiner Stelle von der Errichtung eines dritten Steintempels. In Johannes 2 sagte er vielmehr, dass der lebendige Tempel seines eigenen Leibes als Wohnort des Heiligen Geistes im Tod abgebrochen werden würde. In der Auferstehung am dritten Tag würde er wieder aufgerichtet werden und in verherrlichtem Zustand ewig bestehen. So geschah es. Die Evangelien berichten dies alles sehr deutlich.
Nachdem der Herr in den Himmel gegangen war, sandte er am Pfingsttag den Heiligen Geist auf die Erde, damit er auf ewig in der Gemeinde der Gläubigen leben würde. An diesem Tag entstand in Jerusalem auf dem Gelände des steinernen Tempels der geistliche Tempel des neuen Bundes, nämlich die geistgetaufte neutestamentliche Gemeinde als der Leib Christi. Dieser Tempel wird bis zur Wiederkunft Christi weiter gebaut, indem immer mehr Menschen errettet und zum neuen und ewigen Leben im Heiligen Geist wiedergeboren werden. So sagt es uns auch die Schrift. Der steinerne Tempel Jerusalems wurde genau 40 Jahre später durch die Römer vernichtet.
Apg 2,1-4: „Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen.
2 Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten.
4 Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.“
1Kor 3,16: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“
1Kor 12,12-14: „Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus.
13 Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist.
14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.“
2Kor 6,16: „Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein? Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: »Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein«.“
Eph 2,19-22: „So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen,
20 auferbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selbst der Eckstein ist,
21 in dem der ganze Bau, zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn,
22 in dem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist.“
Eph 4,16: „Von ihm aus vollbringt der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe.“
1Pe 2,4-7: „Da ihr zu ihm gekommen seid, zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und kostbar ist,
5 so lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
6 Darum steht auch in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein, und wer an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden«.
7 Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die aber, die sich weigern zu glauben, gilt: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, gerade der ist zum Eckstein geworden«,“
Hebr 8,8+13: „Denn er tadelt doch, indem er zu ihnen spricht: »Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde;
13 Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.“
Im ewigen Reich des Herrn Jesus Christus gibt es keinen irdischen Steintempel, welcher ja immer nur zu der alten Schöpfung gehören könnte. „Das Alte ist vergangen. Siehe, es ist alles neu geworden!“ Der heutige Zionismus ist somit nicht ein neuer geistlicher Segen von Gott, sondern das Produkt einer weltweit koordinierten menschlichen Anstrengung auf religiösem, politischem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet. Das Ziel des Zionismus besteht letztlich darin, sich aus eigener Kraft das irdische Reich zurückzunehmen, welches der Herr selbst schon längst einer anderen Nation gegeben hat.
Mt 21,43: „Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt.“
Der Herr in seiner ewigen Weisheit und Vorsehung hat es in unserer Zeit erlaubt, dass der Staat Israel im Nahen Osten in 1948 wieder entstehen konnte. Dies geschah durch die Zionisten. Diese Zionisten sind jedoch diejenigen, von deren geistlichen Vorfahren schon der Apostel Johannes im 1. Jahrhundert sagen musste, dass sie nur sagen Juden zu sein, es aber nicht sind.
Off 2,9: „Ich kenne deine Werke und deine Drangsal und deine Armut — du bist aber reich! – und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans.“
Off 3,9: „Siehe, ich gebe, dass solche aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen, siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen und vor deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.“
Die Zionisten sind eine politische Bewegung, welche sich eine jüdische Scheinidentität zugelegt hat, um ihre nationalistischen Ziele und ihr Ziel der Weltherrschaft vom irdischen Jerusalem aus zu erreichen. Sie wollen somit heute noch immer genau dasselbe wie die alten Pharisäer zur Zeit des Herrn Jesus Christus. Der Herr selbst stand diesen Pharisäern gegenüber, welche den Teufel anbeteten und das wahre Judentum der Thora durch ihre Gebote/Überlieferungen des Talmud und der Kabbalah (Okkultismus) ersetzt hatten. Der Herr sprach ein überaus hartes Wort zu ihnen, welches dazu führte, dass sie ihn zur Kreuzigung an die Römer überlieferten. Paulus schrieb an die Thessalonicher ein ebenso hartes Wort über diese falschen Juden, denn auch er wurde auf seinen Missionsreisen immer wieder erbarmungslos von ihnen gejagt.
Joh 8,44: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.“
1Thess 2,14-16: „Denn ihr, Brüder, seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa in Christus Jesus sind, weil ihr dasselbe erlitten habt von euren eigenen Volksgenossen wie sie von den Juden.
15 Diese haben auch den Herrn Jesus und ihre eigenen Propheten getötet und haben uns verfolgt; sie gefallen Gott nicht und stehen allen Menschen feindlich gegenüber,
16 indem sie uns hindern wollen, zu den Heiden zu reden, damit diese gerettet werden. Dadurch machen sie allezeit das Maß ihrer Sünden voll; es ist aber der Zorn über sie gekommen bis zum Ende!“
Gott lässt die neuzeitlichen Pharisäer und ihre politischen Handlanger im Zionismus seit 1948 bis heute gewähren. Wir kommen gleich noch einmal darauf zurück. Möglicherweise wird der Herr es vor seiner Wiederkunft für eine gewisse Zeit zulassen, dass sogar noch einmal ein Steintempel in Jerusalem gebaut werden wird. Dieser Steintempel wird jedoch in den Heilswegen Gottes keinen ewigen Bestand haben. Und damit kommen wir nun abschließend zu der Frage der möglichen Zukunft des irdischen Israels.
10. Eine mögliche Zukunft für die irdische Nation Israel?
In der Christenheit des Westens dominiert die Tendenz, das gesamte Judentum vollständig mit dem Zionismus und mit der Neugründung des Staates Israel in 1948 zu identifizieren. Dies ist jedoch ein großer Irrtum. Das Judentum in Israel und international ist sowohl hinsichtlich seiner Glaubenslehren als auch hinsichtlich der Existenz des neuzeitlichen Staates Israel tief gespalten, und dieser Konflikt wird sowohl auf religiöser als auch auf politischer Ebene teilweise mit großer Härte ausgetragen. Der Grund liegt letztlich darin, dass unterschiedliche Parteien im Weltrabbinat ihren eigenen Lehren verschiedene Schriften zugrunde gelegt haben und in der Interpretation dieser Schriften zu sehr unterschiedlichen Überzeugungen gelangt sind.
Auf der einen Seite des Spektrums stehen diejenigen Rabbiner, welche sowohl die Bewegung des politischen Zionismus als auch die Neugründung Israels in 1948 ausdrücklich befürworten. Es sind dies die Talmudrabbiner und die kabbalistischen Rabbiner. Nach kabbalistisch-talmudischer Tradition markiert das jüdische Jahr 6000 nach der Schöpfung im jüdischen Jahr 1 (oder 3761 v.Chr.), also das Jahr zwischen dem Abend des 30.09.2239 und dem Abend des 17.09.2240 nach dem gregorianischen Kalender, das letztmögliche Jahr vor dem Beginn des jüdisch-messianischen Zeitalters. Der jüdische Messias könnte zwar theoretisch auch etwas früher kommen, muss aber spätestens in diesem Jahr erscheinen, um sein Millennium auf der Erde zu gründen.
Der kabbalistisch-talmudische Glaube an eine Weltzeit von 7000 Jahren mit dem messianischen Millennium am Ende gründet sich auf eine rabbinische Umdeutung und Neuinterpretation des biblischen Sabbats aus 2Mo 20,8-11. Jedem Tag der jüdischen Woche wird von den betreffenden Gelehrten eine Weltzeit von 1000 Jahren zugeordnet, wobei die Welt während des letzten Millenniums den Sabbat der Ruhe unter dem kabbalistisch-talmudischen Messias genießen wird. Die zweifellos einflussreichste Gruppierung innerhalb des kabbalistischen Rabbinertums unserer Zeit ist der Chabad Lubavitch. Insbesondere in Israel und in den USA, wo er seit 2016 in allen Bundesstaaten über ein eigenes religiöses Zentrum verfügt, ist er fest etabliert.
Der bedeutendste neuzeitliche Lubavitcher Rabbiner war Menachem Schneerson, der „Rebbe“, in welchem das okkultreligiöse talmudische und kabbalistische Rabbinat die erste Inkarnation des Messias Israels sieht. Die betreffenden Rabbiner erwarten eine zukünftige Wiederverkörperung (Reinkarnation) dieses Rebbe als der Messias eines Staates Israel im Nahen Osten, welcher dann für 1000 Jahre die gesamte Welt regieren wird. Somit ist klar, dass die betreffenden Rabbiner sich mit ihrer Theologie vollständig vom Wort Gottes im Alten und Neuen Testament abgekoppelt haben. Die talmudischen und kabbalistischen Rabbiner haben vor vielen Jahren bereits ihr eigenes System der sieben Noahidischen Gesetze entworfen, welche sie in unserer Zeit über den politischen Arm der USA und der UNO in der gesamten Welt zu etablieren versuchen. Auch Rabbi Schneerson war ein engagierter Verfechter der Noahidischen Gesetze auf internationaler Ebene. Er stand in engem Kontakt mit einer ganzen Reihe amerikanischer und israelischer Präsidenten.
Rabbi Menachem Schneerson lehrte im Jahr 1989, dass die Uhr des Millenniums in eben jenem Jahr, welches das jüdische Jahr 5750 war, auf Freitagmittag 12:00 Uhr im Verlauf der kosmischen Weltwoche angelangt sei. Das Jahr 2009 würde Freitagnachmittag 12:30 Uhr entsprechen, das Jahr 2239 Freitagabend 18:00 Uhr und somit dem unmittelbaren Eintritt in den Sabbat des siebten Millenniums. Außerdem lehrt das kabbalistische Rabbinat, dass am Ende zwei Messiasse für Israel erscheinen werden. Diese Erscheinung setzt natürlich auch die endzeitliche Sammlung der Juden im geographischen Eretz Israel des Nahen Ostens voraus, welche ebenfalls so gelehrt wird.
Der erste Messias, der Mashiach ben Joseph, wird das gesammelte Volk Israel durch eine Zeit gewaltiger Drangsal führen. Der zweite Messias, der Mashiach ben David, wird die befreite Nation in das Millennium des Friedens am Ende hineinführen. Nach kabbalistisch-rabbinischer Lehre müssen diese beiden Messiasse spätestens bis 2239 erschienen sein, könnten aber auch früher kommen. Die Nation Israel hat nach dieser Lehre gegenwärtig die Möglichkeit, das Kommen des Mashiach zu beschleunigen, indem sie weltweit und im Land Israel selbst auf allen Ebenen aktiv daran arbeitet, die Bedingungen für sein Kommen herbeizuführen: religiös, kulturell, politisch, wirtschaftlich und militärisch.
Auf der anderen Seite des jüdischen Spektrums steht die große Gruppierung der weltweit tätigen orthodoxen und ultraorthodoxen Thorarabbiner. Diese Gruppe ist ebenfalls untereinander vernetzt und besitzt natürlich auch Internetpräsenz (Neturei Karta International: Orthodox Jews Against Zionism). Diese sogenannten Thorarabbiner vertreten die Überzeugung, dass das gesamte Weltjudentum nach der Zerstörung der alten Nation Israels in der damals von Gott verordneten weltweiten Zerstreuung (Diaspora, Galuth) zu verharren hat, bis der Messias kommt. Sie sind ausdrücklich erklärte Gegner sowohl der zionistischen Bewegung als auch der Neugründung des Staates Israel. Sie berufen sich auf die biblischen Aussagen von 3Mo 26 und 5Mo 28-30. Sie glauben einerseits ebenso wie die Kabbalisten an das Kommen eines jüdischen Messias und an die Aufrichtung seines tausendjährigen Friedensreiches auf der Erde. Sie sind jedoch andererseits fest davon überzeugt, dass es Gott allein vorbehalten bleibt, dieses Kommen durch ein Wunder ohne irgendein menschliches Zutun herbeizuführen. Sie stehen somit auf dem Boden des Alten Testamentes, obgleich sie die geistliche Deutung der Wiederherstellung Israels durch den Messias nicht sehen. Den Messias Jesus Christus des Neuen Testamentes, auf welchen alle ihre Propheten hingewiesen haben, haben sie leider noch nicht erkannt.
Die kabbalistisch-talmudistische Bewegung des Weltzionismus hat während der letzten 250 Jahre auf allen zuvor genannten Gebieten (religiös, kulturell, politisch, wirtschaftlich und militärisch) mit Hochdruck an der Aufrichtung des Staates Israel im Nahen Osten gearbeitet, welcher am Ende für 1000 Jahre die Welt beherrschen sollte. Die Hauptmittel zur Errichtung der Nation Großisrael im Nahen Osten waren neben wirtschaftlicher (Bankensystem), politischer (Vernichtung christlicher Monarchien und ihre Ersetzung durch Parteiensysteme, Diktaturen und Demokratien; Parlamente mit Vertretern, die kein Mensch jemals gewählt hat) religiöser (Judaismus, Islam, Jesuiten, christlicher Zionismus und Evangelikalismus, Freimaurertum, Satanismus, Umweltbewegung, Feminismus, Genderismus, Klimareligion), geheimdienstlicher (Mossad, MI5, MI6, CIA, FBI und viele andere Dienste) und medialer (Zeitungen, Radio, Fernsehen, Internet, Unterhaltungsindustrie, Kunst und Kulturbetrieb) Steuerung vor allem der westlichen Welt zahlreiche Revolutionen (französische, amerikanische, russische; Kommunismus, Faschismus, Liberalismus) auf allen Kontinenten, sowie zwei Weltkriege und zahlreiche andere militärische Konflikte in aller Welt.
Es muss allerdings gesagt werden, dass der Zionismus sich derzeit infolge der neueren weltweiten Entwicklungen in einer der größten Existenzkrisen seiner Geschichte befindet. Er droht weltweit zu scheitern. Sowohl innerhalb als auch außerhalb Israels nimmt der Widerstand der Bevölkerungen weltweit dramatisch zu. Die Menschen sind all der organisierten Revolutionen und geheimdienstlich geplanten falschen Terrorattacken, der herbeigeführten Finanzkrisen und von langer Hand geplanten Plandemien und Kriege müde geworden, hinter welchen immer wieder dieselben Leute stecken. Sie suchen den Frieden.
Im Zionismus wurde daher in letzter Zeit auch nach anderen Lösungen gesucht. Die Hauptlösung bestand bis vor etwa einem Jahr (geschrieben im Januar 2023) in der Gründung eines neuen Großisrael auf dem Gebiet von Kasachstan und der Ukraine. Dieses Gebiet ist das Herkunftsland des sogenannten Ostjudentums. Das Land war im Mittelalter als Khasarien bekannt. Es hatte eine räuberische Kultur und eine grausame Religion mit Menschenopfern. Es wurde unter seinem König Bulan infolge des politischen Drucks aus Russland mehr oder weniger freiwillig zum Judentum bekehrt. Die Nachkommen dieser mittelalterlichen Proselyten sind heute in Israel und weltweit unter dem Namen der „Aschkenasim“ oder der „aschkenasischen Juden“ bekannt. Sie sind jedoch eigentlich keine Nachkommen von Sem, Abraham, Isaak und Jakob, sondern Nachkommen von Aschkenas, des Sohnes Gomers, des Sohnes Japhets. Sie sagen, dass sie Juden seien, aber sie sind es eigentlich ihrer Abstammung nach nicht. Sie sind vielmehr zum Judentum bekehrte Nationen, also Proselyten des Ostens.
1Mo 10,2-3: „Die Söhne Japhets waren: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Mesech und Tiras. 3 Die Söhne Gomers aber: Aschkenas, Riphat und Togarma.“
Die Geschichte des Khasarenreiches wurde erstmals von Arthur Koestler in seinem Werk „Der dreizehnte Stamm“ beschrieben. Einige Autoren der Neuzeit sind ihm gefolgt, so dass die entsprechenden Informationen in unserer Zeit im Begriff stehen, im Mainstream anzukommen. Sie werden im Internet zumindest im englischen Sprachraum heutzutage bereits vereinzelt Informationen und Landkarten bezüglich des Khasarischen Reiches finden.
Die vorgenannte politische und geographische Lösung wurde innerhalb der zionistischen Bewegung ernsthaft diskutiert, jedoch niemals im Mainstream. Die entsprechende Diskussion zeigt natürlich auch auf, dass der Staat Israel im Nahen Osten derzeit nur noch auf tönernen Füßen steht. Seine Existenz ist mehr und mehr bedroht, wenn kein dauerhafter Frieden herbeigeführt werden kann. Der geopolitische Einfluss der beiden großen Schutzmächte Israels, nämlich der USA und Englands, nimmt gegenwärtig mit dramatischer Geschwindigkeit ab.
Auf diesem Hintergrund gewinnen der kürzlich vom russischen Militär beendete Putschversuch in Kasachstan und der gegenwärtig (geschrieben Anfang 2023) noch laufende Ukrainekonflikt eine entscheidende Bedeutung. Sie betreffen nämlich das jahrhundertealte Herkunftsland der zionistischen Bewegung der Gegenwart. Russland steht im Begriff, sich diese Gebiete anzueignen. Militärisch gesehen hat die Ukraine keine Chance, den Konflikt zu gewinnen, in welchen sie von den USA und England hineingeschickt worden ist, um Russland zu schwächen und letztlich zu vernichten. In der 1000-jährigen Geschichte Russlands hat noch niemals ein Gegner gegen dieses Land gewonnen. Es ist einfach viel zu groß. Man kann es nicht besetzen.
Das Ergebnis des derzeitigen Krieges werden wir bald kennen. Die Frage lautet schon jetzt nicht mehr, ob die Ukraine besiegt werden wird oder nicht, denn sie ist nach schweren militärischen Verlusten bereits auf dem Rückzug. Die Frage lautet vielmehr, ob es am Ende des Krieges überhaupt noch eine „Restukraine“ geben wird, denn die russischen Autoritäten haben es von Beginn an als ihr Kriegsziel erklärt, dass die derzeitige von den USA (Barack Obama, John McCain, Victoria Nuland) im Maidan-Putsch von 2014 eingesetzte Regierung in Kiew samt ihrer nationalsozialistischen Ideologie und ihrer Militärmacht vollständig verschwinden müssen. Man kann nur abwarten, was danach geschehen wird.
Man muss damit rechnen, dass die „ukrainisch-kasachische Lösung“ nach dem Sieg Russlands für die Zionisten nicht mehr möglich sein wird. Sogar die Existenz Polens könnte infrage stehen, wenn Russland wirklich zu den Grenzen von 1914 zurückkehren will, wie es von Medwedew und Lawrow angedeutet worden ist. Sollte Polen den schrecklichen Fehler begehen, aktiv in der Ukraine einzumarschieren, dann könnte dies zu einem schnellen Ende seiner Existenz als Staat führen. Im Jahr 1914 gab es in Mitteleuropa nämlich nur drei Großmächte: Das Deutsche Reich, das kaiserliche Österreich-Ungarn und Russland mit dem Zaren. Folgende Staaten existierten nicht: Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Moldawien, Transnistrien, Ukraine.
Die soeben angedeutete Entwicklung würde natürlich bedeuten, dass Israel keine andere Wahl hätte, als einen echten und dauerhaften Frieden mit seinen Nachbarstaaten anzustreben, um weiter existieren zu können. In einem neuen Krieg ohne die ausreichende Unterstützung der USA und Englands wäre es ansonsten nach rein menschlichem Ermessen dem Untergang geweiht.
Für die Zukunft gibt es nach Ansicht des Schreibers dieses Textes somit drei Hauptmöglichkeiten. Die erste Möglichkeit wäre politscher Natur. Sollte die „ukrainische Lösung“ unter russischer Herrschaft doch noch zur Ausführung kommen, dann würde der zionistisch geführte Staat Israel vor den Augen der ganzen Welt vom Nahen Osten in das aschkenasische Stammland am Schwarzen Meer „umziehen“. Der derzeitige ukrainische Präsident Zelensky hat ja bereits vor einiger Zeit in einem Interview darauf hingewiesen, dass die Ukraine der Zukunft eher einem großen Israel gleichen könnte. (Trunews.com; Video April 2022: Moses Zelensky? Muslim scholar says Zionists will relocate Israel to Ukraine). Auch der Rebbe Menachem Schneerson hat 1994 in einem Interview, veröffentlicht in der Zeitung Slavyanin in Vologda (http://gab.com/unacceptable_views/posts/109714847014209524) kurz vor seinem Tod ausdrücklich darüber geredet.
Der teilweise oder vollständige Umzug der Aschkenasim in die Ukraine wäre natürlich das faktische Ende aller „christlich-zionistisch“ orientierten biblischen Prophetieschemata der Gegenwart. Die gesamte evangelikale und mittlerweile auch nicht evangelikale christliche Welt des Westens wäre zu einem völligen Umdenken gezwungen, denn ihre israelzentrierte Prophetie läge in Schutt und Asche. Die Moslems in aller Welt würden in Jubel ausbrechen und wären hoffentlich danach ebenfalls dazu bereit, eine friedliche Lösung des Konfliktes im Nahen Osten anzustreben.
Unter kluger und maßvoller diplomatisch koordinierter internationaler Politik wäre es dann hoffentlich möglich, den ehemaligen Staat Israel im Nahen Osten ohne Krieg als ein neutrales Gebiet in die Staatengemeinschaft der Welt zu integrieren. Vielleicht würde in Jerusalem ein interreligiöses Zentrum entstehen, in welchem sich alle Religionen der Erde begegnen könnten. Eventuell würde ein weiteres religiöses Zentrum auch in der arabischen Welt entstehen. Man ist ja bereits seit etwa vier Jahren dabei, in Abu Dhabi ein solches Zentrum zu bauen, welches nach Möglichkeit sehr bald unter der Aufsicht des Papstes eingeweiht werden soll. Die Dinge des Tempelberges und die Heiligtümer Mekkas und Medinas wären danach nur noch von untergeordneter Bedeutung.
Die zweite Möglichkeit wäre militärischer Natur, und sie würde zahlreiche Todesopfer fordern. Die NATO-Staaten sind augenblicklich gerade dabei, sich selbst zu entwaffnen. Sie senden nämlich große Bestände entweder veralteter oder für die Ukrainer mangels technischer Ausbildung überhaupt nicht bedienbarer Waffensysteme in das Kriegsgebiet, welche dort von der russischen Armee oftmals noch vor dem Erreichen der Front durch wirksamen Beschuss bereits auf dem Transport verschrottet werden. Der gesamte Konflikt gewinnt immer mehr das Aussehen einer Waffenschieberei und Geldwaschanlage für das zionistische Bankensystem Israels, der Schweiz/Vatikan, Englands und der USA, welches um sein eigenes Überleben kämpft. Die sogenannten Wirtschaftssanktionen der NATO und der EU gegen Russland schlagen allerdings mit voller Wucht auf die Sanktionierer zurück. Russlands Wirtschaft blüht kräftig, die Wirtschaft des EU-Raumes ist auf Talfahrt. Die ideologisch verblendeten und gekauften Regierungen des kollektiven Westens (NATO, EU) ignorieren derweil die Proteste und die Kriegsangst ihrer eigenen Bevölkerungen und machen weiter. Sie gehorchen willenlos ihren politischen Herren aus Israel, den USA und England.
Sollten die USA/NATO und England sich im Fall einer Eskalation des derzeitigen Ukrainekonfliktes nach Westeuropa und in den Nahen Osten aus ihren bisherigen Einflusssphären zurückziehen müssen (was mittlerweile immer wahrscheinlicher wird), dann wäre Israel einem Angriff der moslemischen Welt und Russlands ausgeliefert, welcher im schlimmsten Fall zu einer völligen Verwüstung des gesamten Staatsgebietes führen könnte. Die Zukunft des Gebietes wäre in einem solchen Fall völlig ungewiss. Eingliederung in die moslemische Welt? Neutrales Gebiet unter Führung einer international neu geordneten Staatengemeinschaft? Christlich-moslemisch-jüdischer Vielvölkerstaat ohne eigenes Militär? Russischer Satellitenstaat? Auch diese Möglichkeit wäre natürlich das Ende der „christlich-zionistischen“ Israelprophetien des Westens.
Die dritte Möglichkeit ist rein göttlicher Natur, und der Schreiber des Textes hofft als gläubiger Christ auf diese Möglichkeit. Nach Psalm 2 sitzt der auferstandene und verherrlichte Herr Jesus Christus auf dem Thron des Himmels und lenkt die Geschicke der Welt. IHM ist alle Macht gegeben, und zwar im Himmel und auf der Erde. ER hat die gesamte Weltpolitik in seiner Hand und führt sie zu seinem Ziel. ER hat im Jahr 1948 die Neugründung des Staates Israel durch die Zionisten zugelassen. ER weiß, dass diese „Aschkenasim“ keine Söhne Abrahams, Isaaks und Jakobs sind, sondern Proselyten aus den Nationen. ER rechnet sie somit auch nicht zu seinem irdischen Volk.
Das irdische Judentum aus der Sicht Gottes sind die teilweise in Israel, teilweise in der weltweiten Diaspora lebenden Thorajuden, die biologischen Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob, welche nicht an den Talmud und die okkulte Kabbala glauben, sondern an das Alte Testament. Daneben existiert seit dem Pfingsttag auf der Erde auch noch Gottes Israel nach dem Geist, nämlich die Gemeinde Jesu Christi, das geistliche Israel, welches aus irdischen Juden und Nichtjuden zusammengesetzt ist. Alle diese Dinge hat der Herr Jesus Christus stets vor Augen. ER möchte noch viele irdische Juden und Nichtjuden zu seinen Kindern machen, indem sie gerettet werden als gläubige Christen, als geistliche Juden.
Das Heil für die Welt kam aus den irdischen Juden. Der Herr Jesus Christus selbst kam aus dem Stamm Juda. Die Apostel waren Juden. Die Urgemeinde in Israel war ebenfalls jüdisch, und das Evangelium ging von dieser Gemeinde aus zu den Nationen. Das hält bis heute so an. Die schrifttreuen Lehrer der biblischen Prophetie haben vielfach darauf hingewiesen, dass die Propheten des Alten Testamentes von dem Herrn Jesus Christus, von seinem Werk am Kreuz und von der darauf folgenden Gründung der Gemeinde des Neuen Bundes geweissagt haben. Diese Lehren sind biblisch begründet und in der „alten“ Christenheit fest etabliert.
Darüber hinaus redeten die Propheten auch von einer Sammlung eines aus dem irdischen Judentum zu Christus bekehrten Volkes im Gebiet des heutigen Israel unter der Hand Gottes am Ende dieses Zeitalters. Die biblischen Prophetien können in dieser Weise gedeutet werden, ohne dabei das geschriebene Wort verbiegen zu müssen. Wie wir wissen, hat biblische Prophetie immer verschiedene Deutungsebenen: historisch, natürlich, geistlich (1Kor 15,46). Der Apostel Paulus, ein ehemaliger Pharisäer, welcher zu dem Herrn Jesus Christus bekehrt wurde, weist im neutestamentlichen Römerbrief (Kapitel 9-11) somit unter Umständen ebenfalls auf diese Möglichkeit hin. Seine Aussagen sind hier bis zu einem gewissen Grad nicht ganz eindeutig zu verstehen und auch stellenweise schwierig auszulegen. Die wahrscheinlichste Auslegung scheint dem Schreiber die folgende zu sein. Wir lesen
Rö 11,15-33: „Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt [zur Folge hatte], was wird ihre Annahme anderes [zur Folge haben] als Leben aus den Toten?
16 Wenn aber die Erstlingsgabe heilig ist, so ist es auch der Teig, und wenn die Wurzel heilig ist, so sind es auch die Zweige.
17 Wenn aber etliche der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft bist und mit Anteil bekommen hast an der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums,
18 so überhebe dich nicht gegen die Zweige! Überhebst du dich aber, [so bedenke]: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich!
19 Nun sagst du aber: »Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft werde«.
20 Ganz recht! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich!
21 Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, könnte es sonst geschehen, dass er auch dich nicht verschont.
22 So sieh nun die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge gegen die, welche gefallen sind; die Güte aber gegen dich, sofern du bei der Güte bleibst; sonst wirst auch du abgehauen werden!
23 Jene dagegen, wenn sie nicht im Unglauben verharren, werden wieder eingepfropft werden; denn Gott vermag sie wohl wieder einzupfropfen.
24 Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel eher können diese, die natürlichen [Zweige], wieder in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden!
25 Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist;
26 und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: »Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden,
27 und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde«.
28 Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auserwählung aber Geliebte um der Väter willen.
29 Denn Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn nicht reuen.
30 Denn gleichwie auch ihr einst Gott nicht geglaubt habt, jetzt aber Barmherzigkeit erfahren habt um ihres Unglaubens willen,
31 so haben auch sie jetzt nicht geglaubt um der euch erwiesenen Barmherzigkeit willen, damit auch sie Barmherzigkeit erfahren sollen.
32 Denn Gott hat alle miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich über alle erbarme.
33 O welche Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unausforschlich seine Wege!“
Die Verse 15-24 reden im Bild des Ölbaums über die Entstehung der Gemeinde des Neuen Bundes, des Leibes Christi. Christus ist die Wurzel dieses Baumes (Off 22,16), ja sogar der Baum selbst (Ps 1). Die natürlichen Zweige sind die Erretteten aus den irdischen Juden, die wilden Zweige sind die Erretteten aus den Nationen. Nach Vers 25 wird bis zum Eingang der Vollzahl der Nationen, also bis zum letzten Tag, immer zugleich auch ein Überrest nach Wahl der Gnade aus den irdischen Juden als natürliche Zweige wieder eingepfropft werden. Der Rest der irdischen Juden wird verstockt bleiben. Am Ende der Zeit könnte der verstockte Teil in den Regierungswegen Gottes jedoch wie am Beginn des Gemeindezeitalters relativ gering werden, was dann im Umkehrschluss die Errettung einer sehr großen Zahl aus den Juden entsprechen würde.
In Vers 26 heißt es deswegen auch nicht „Danach“, sondern: „So“ (auf diese Art und Weise) wird ganz Israel gerettet werden. Die Rettung Gottes wird auf diese Weise („so“) bis zum Ende weitergehen. Ihr Ergebnis wird „ganz Israel“ sein. Dieses ganze Israel wird nichts anderes sein als die vollständige Gemeinde, der vollständige Ölbaum, über welchen ja der Kontext redet! Sowohl im AT als auch im NT findet diese Deutung ihre Grundlage.
Ps 24,6: „Dies ist das Geschlecht derer, die nach ihm fragen, die dein Angesicht suchen – das ist Jakob! (Sela.)“
Ps 25,14: „Das Geheimnis des HERRN ist für die, welche ihn fürchten, und seinen Bund lässt er sie erkennen.“
Jes 49,3-6: „Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, bist Israel, durch den ich mich verherrliche.
4 Ich aber hatte gedacht: Ich habe mich vergeblich abgemüht und meine Kraft umsonst und nutzlos verbraucht! Doch steht mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott.
5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen – Israel aber wurde nicht gesammelt, und doch wurde ich geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott war meine Stärke –,
6 ja, er spricht: »Es ist zu gering, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten aus Israel wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht für die Heiden gesetzt, damit du mein Heil seist bis an das Ende der Erde!«“
Rö 2,28-29: „Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht;
29 sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung [geschieht] am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.“
Eph 2,14-18: „Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat,
15 indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften,
16 und um die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, nachdem er durch dasselbe die Feindschaft getötet hatte.
17 Und er kam und verkündigte Frieden euch, den Fernen, und den Nahen;
18 denn durch ihn haben wir beide den Zutritt zu dem Vater in einem Geist.“
Phil 3,3: „Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geist dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen.“
Kol 2,11: „In ihm seid ihr auch beschnitten mit einer Beschneidung, die nicht von Menschenhand geschehen ist, durch das Ablegen des fleischlichen Leibes der Sünden, in der Beschneidung des Christus, …“
Hebr 12,22-24: „sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln,
23 zu der Festversammlung und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,
24 und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als [das Blut] Abels.“
Es ist somit durchaus wahrscheinlich, dass Gott am Ende des Gemeindezeitalters noch einmal eine gewaltige Ernte aus dem irdischen Volk der Juden einbringen wird. Ein solches Ereignis könnte sich innerhalb sehr kurzer Zeit einstellen, und es würde eine weltweite geistliche Erweckung unter den echten Juden sein. Die talmud- und kabbalagläubigen Proselyten des Ostens wären hierin nicht inbegriffen, denn sie sind ja in den Augen des Herrn nicht irdische Juden, sondern Nationen. Der heutige Zionismus wird von ihnen getragen. Wenn er als politische Macht tatsächlich innerhalb Israels fallen sollte, oder wenn die zionistischen Aschkenasim tatsächlich in ihr kaukasisches Stammland umziehen sollten, dann wäre im geographischen Gebiet des heutigen Israels eine völlig neue Situation entstanden. Es wäre nicht mehr ein militärisch und geheimdienstlich gelenkter zionistischer Staat im ständigen Konflikt mit allen seinen geographischen Nachbarn, sondern ein durch das gemeinsame Handeln internationaler Mächte befriedetes Gebiet.
Sollte es der Wille des Herrn sein, noch einmal eine weltweite Erweckung unter den Juden mit massenhaften Bekehrungen zu schenken (was sich derzeit schon andeutet, wenn man messianisch-jüdische Veröffentlichungen im Internet sucht und beobachtet), dann wären diese aus dem irdischen Judentum bekehrten Christen aufgrund der geänderten Weltsituation plötzlich dazu befähigt, aus allen Ländern der Erde in ein befriedetes Land Israel im Nahen Osten zurückzukehren.
Dies wäre dann nicht mehr eine von Menschenhand politisch herbeiorganisierte zionistische Alija mit Millionen von Toten in zahllosen Kriegen, wie wir sie seit etwa 1880 bis heute erlebt haben. Das zionistische Jerusalem ist mit Blut gebaut, und es wird vor Gott keinen Bestand haben (Mi 3,9+10+12). Es wäre vielmehr eine echte biblische Alija unter der Hand Gottes. Diese Rückkehr würde nicht im Unglauben geschehen, sondern im Glauben an den Herrn Jesus Christus. Die Rückkehrer wären an Christus gläubige geistliche Juden, gerettet aus dem irdischen Judentum. Auch unter den heute in Israel selbst lebenden echten Juden könnte es eine große Erweckung geben.
Es ist kein Widerspruch zur Lehre der alttestamentlichen Propheten der Bibel, wenn man ein derartiges Geschehen für möglich hält. Die Sammlung des geistlichen Israel, der Gemeinde Jesu, welche zugleich der Leib Christi auf der Erde und auch der dritte Tempel ist, könnte in einem letzten Schritt noch einmal durch eine sichtbare und gewaltig große Errettung aus den irdischen Juden vervollständigt werden. So wie es im ersten Jahrhundert mit einer großen Einsammlung unter den irdischen Juden begann, ebenso würde es vor der Wiederkunft des Herrn auch mit einer gewaltigen Einsammlung aus den irdischen Juden enden. Es wäre durchaus denkbar, dass der Herr in seinen Wegen noch einmal eine Zeit schenken könnte, in welcher auf dieser Erde ein Volk von wiedergeborenen Christen, gesammelt aus den irdischen Juden das Land im Nahen Osten bevölkern würde. Dies könnte im äußerlichen Frieden mit den umliegenden Nationen sogar noch für eine gewisse Zeit anhalten, bis der Herr dann wiederkäme.
Der Herr hat ja gesagt, dass er dann wiederkommt, wenn auf der Erde alle sagen werden: „Friede und Sicherheit“. Dies ist momentan eindeutig noch nicht der Fall. Augenblicklich hören wir noch immer von „Kriegen und Kriegsgerüchten“ in der ganzen Welt. Viele Menschen haben sogar Angst vor einem dritten Weltkrieg. Wenn es gelingen würde, diesen Krieg abzuwenden, dann könnte der darauf folgende weltweite vertraglich ausgehandelte Friede ein falsches „messianisches Friedensreich“ werden, welches man den Menschen vorgaukeln könnte. In diese Friedensperiode, deren Dauer unbestimmt wäre (mit Sicherheit jedoch keine 1000 Jahre betragen würde), könnte dann auch das Auftreten des Antichristen fallen, falls dieser Antichrist tatsächlich eine Person wäre. Auch dies könnte man allerdings noch infrage stellen. (Siehe hierzu unseren ausführlicheren Text: „Wer oder was ist der Antichrist“ unter www.DieLetzteStunde.de.)
Eine solche Entwicklung in Israel wäre wie gesagt völlig unabhängig von der Gründung eines zionistischen Reiches von 1000 Jahren Weltherrschaft möglich. Die Bibel sagt nichts über ein politisch-militärisches Reich von 1000 Jahren der Weltherrschaft Israels über alle Nationen. Diese Dinge waren im Alten Testament Wirklichkeit, und zwar unter der Herrschaft der Könige David und Salomo. Sie waren die vollständige Erfüllung der Verheißungen an Abraham und Mose (Jos 21,43-45). Sie werden am Ende nicht mehr zurückkommen, denn das Reich des Herrn Jesus Christus ist ein ewiges geistliches Reich, und nicht ein politisches Weltreich.
Wir verweisen diesbezüglich auf folgende Texte unter www.DieLetzteStunde.de: