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Die Verkündigung des Evangeliums hat sich im Laufe der Heilsgeschichte stark gewandelt. Schon in den Prophetien des Alten Testamentes ist erkennbar, dass der kommende Retter untrennbar mit dem Reich Gottes verbunden ist.

 

Einleitung

Die Verkündigung des Evangeliums, der rettenden Botschaft Gottes an die Menschen, hat sich im Laufe der Heilsgeschichte stark gewandelt. Wir wissen aus der biblischen Heilslehre, dass es in den rettenden Wegen Gottes mit der Menschheit seit dem Sündenfall zwei große Hauptabschnitte gibt. Erstens die alte Heilszeit vom Sündenfall im Paradies bis zum Tod des Herrn Jesus Christus am Kreuz von Golgatha. Zweitens die neue Heilszeit von der Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn sowie dem kurz danach geschehenen Kommen des Heiligen Geistes an Pfingsten bis zur Wiederkunft des Herrn zum Gericht am Ende der gegenwärtigen Weltzeit.

Der Satan, welcher in Gestalt der Schlange gekommen war und Eva verführt hatte, wurde unmittelbar nach dem Sündenfall von Gott selbst verflucht. Diesen Fluch, der als das sogenannte Protevangelium bezeichnet wird, finden wir in  1Mo 3,15.

 

1Mo 3,15: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“

 

Der Fluch über die Schlange (den Satan) kam in Verbindung mit einem kommenden Sohn der Frau, welcher genau dieser Schlange den Kopf zertreten und somit die gefallene Menschheit aus der Macht des Teufels und vor dem Gericht Gottes erretten würde.

Dem Stammvater Abraham wurde ebenfalls eine Vorausschau auf das Evangelium gegeben, als Gott ihm einen Segen zusprach. In hohem Alter wurde ihm Isaak als Sohn der Verheißung geboren, als sein eigener Leib und der Leib Saras bereits erstorben waren. Bildlich gesprochen empfingen Abraham und Sarah Leben aus dem Tod. Das Neue Testament bestätigt dies. Paulus wendet den Gedanken im Römerbrief auch auf die Errettung der Juden aus der natürlichen Nation Israel an.

 

1Mo 12,2-3: „Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein.
3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!”

Gal 3,8: „Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im Voraus das Evangelium verkündigt: »In dir sollen alle Völker gesegnet werden«.“

1Mo 18,9-15: „Da sprachen sie zu ihm: Wo ist deine Frau Sarah? Er antwortete: Drinnen im Zelt.
10 Da sprach er: Gewiss will ich um diese Zeit im künftigen Jahr wieder zu dir kommen, und siehe, deine Frau Sarah soll einen Sohn haben! Sarah aber horchte am Eingang des Zeltes, der hinter ihm war.
11 Und Abraham und Sarah waren alt und recht betagt, sodass es Sarah nicht mehr nach der Weise der Frauen ging.
12 Darum lachte sie in ihrem Herzen und sprach: Nachdem ich verblüht bin, soll mir noch Wonne zuteilwerden! Dazu ist mein Herr ein alter Mann!
13 Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sarah und spricht: »Sollte ich wirklich noch gebären, so alt ich bin?«
14 Sollte denn dem HERRN etwas zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit will ich wieder zu dir kommen im nächsten Jahr, und Sarah wird einen Sohn haben!
15 Da leugnete Sarah und sprach: Ich habe nicht gelacht!, denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: Doch, du hast gelacht!“

Rö 4,16-22: „Darum ist es aus Glauben, damit es aufgrund von Gnade sei, auf dass die Verheißung dem ganzen Samen sicher sei, nicht nur demjenigen aus dem Gesetz, sondern auch dem aus dem Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist
17 (wie geschrieben steht: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht«), vor Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und dem ruft, was nicht ist, als wäre es da.
18 Er hat da, wo nichts zu hoffen war, auf Hoffnung hin geglaubt, dass er ein Vater vieler Völker werde, gemäß der Zusage: »So soll dein Same sein!«
19 Und er wurde nicht schwach im Glauben und zog nicht seinen Leib in Betracht, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war; auch nicht den erstorbenen Mutterleib der Sara.
20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab
21 und völlig überzeugt war, dass Er das, was Er verheißen hat, auch zu tun vermag.
22 Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet.“

Rö 11,15: „Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt [zur Folge hatte], was wird ihre Annahme anderes [zur Folge haben] als Leben aus den Toten?“

Hebr 11,11-12: „Durch Glauben erhielt auch Sarah selbst die Kraft, schwanger zu werden, und sie gebar, obwohl sie über das geeignete Alter hinaus war, weil sie den für treu achtete, der es verheißen hatte.
12 Darum sind auch von einem Einzigen, der doch erstorben war, Nachkommen hervorgebracht worden, so zahlreich wie die Sterne des Himmels und wie der Sand am Ufer des Meeres, der nicht zu zählen ist.“

Abraham wurde zudem in 1Mo 22 von Gott aufgefordert, seinen verheißenen Sohn Isaak auf dem Berg Morija (auf welchem Jahrhunderte später auch Golgatha lag) zu opfern, ein klares Vorbild auf die kommende Opferung des Sohnes Gottes, des Herrn Jesus Christus. Isaak wurde im letzten Augenblick von Gott verschont, der Herr Jesus Christus musste Jahrhunderte später wahrhaftig am Kreuz sterben. Ein weiteres Vorbild für die Opferung des Sohnes Gottes finden wir beim Auszug Israels aus Ägypten. Hierbei wird insbesondere das Blut des Lammes in den Mittelpunkt gestellt.

2Mo 12,3; 5-7; 12-13: „Redet zu der ganzen Gemeinde Israels und sprecht: Am zehnten Tag dieses Monats nehme sich jeder Hausvater ein Lamm, ein Lamm für jedes Haus;
5 Dieses Lamm aber soll makellos sein, männlich und einjährig. Von den Schafen oder Ziegen sollt ihr es nehmen,
6 und ihr sollt es aufbewahren bis zum vierzehnten Tag dieses Monats. Und die ganze Versammlung der Gemeinde Israels soll es zur Abendzeit schächten.
7 Und sie sollen von dem Blut nehmen und damit beide Türpfosten und die Oberschwellen der Häuser bestreichen, in denen sie essen.
12 Denn ich will in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Land Ägypten schlagen, vom Menschen bis zum Vieh, und ich will an allen Göttern der Ägypter ein Strafgericht vollziehen, ich, der HERR.
13 Und das Blut soll euch zum Zeichen dienen an euren Häusern, in denen ihr seid. Und wenn ich das Blut sehe, dann werde ich verschonend an euch vorübergehen; und es wird euch keine Plage zu eurem Verderben treffen, wenn ich das Land Ägypten schlagen werde.“

 

Der Psalm 22 führt uns tausend Jahre vor dem Kommen des Herrn Jesus Christus prophetisch in verschiedene Einzelheiten seiner Kreuzigung ein. Die wohl klarste Prophetie auf die Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn Jesus Christus findet sich im Buch Jesaja.

 

Jes 52,13 bis 53,12: „Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln, er wird erhoben sein, erhöht werden und sehr erhaben sein.
14 Gleichwie sich viele über dich entsetzten – so sehr war sein Angesicht entstellt, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder –,
15 genauso wird er viele Heidenvölker in Erstaunen setzen, und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen.

1 Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und der Arm des HERRN, wem ist er geoffenbart worden?
2 Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht.
3 Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht.
4 Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt.
5 Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.
6 Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn.
7 Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut.
8 Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn er wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen; wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen.
9 Und man bestimmte sein Grab bei Gottlosen, aber bei einem Reichen [war er] in seinem Tod, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Mund gewesen war.
10 Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des HERRN wird in seiner Hand gelingen.
11 Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen.
12 Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat.“

 

Hinzu kommen noch zwei Weissagungen des Propheten Daniel, welche uns eine alttestamentliche Schau auf die Himmelfahrt und die Thronbesteigung des Herrn Jesus Christus nach seiner Auferstehung bringen. Diese Thronbesteigung wird mit der Aufrichtung des ewigen Reiches Gottes verbunden, welches allen Reichen dieser Erde ein Ende bereiten wird. Geistlich ist dies bereits seit 2000 Jahren eingeführt (inauguriert). In der sichtbaren Wirklichkeit wird dies bei der Wiederkunft Christi zum Weltgericht am Ende unserer Zeit geschehen, wenn alle Reiche der Erde fallen und der Herrschaft des Herrn in der neuen Schöpfung weichen werden. Das Neue Testament bestätigt die Weissagung.

 

Dan 2,44: „Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht untergehen wird; und sein Reich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird alle jene Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende machen; es selbst aber wird in Ewigkeit bestehen.“

Dan 7,12-14: „Auch den übrigen Tieren wurde die Herrschaft weggenommen; und ihre Lebensdauer wurde ihnen auf Zeit und Stunde bestimmt.
13 Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht.
14 Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen.“

Mk 16,19: „Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.“

Off 5,5-10: „Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamm Juda ist, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu brechen!
6 Und ich sah, und siehe, in der Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes sind, die ausgesandt sind über die ganze Erde.
7 Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Thron saß.
8 Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die 24 Ältesten vor dem Lamm nieder, und sie hatten jeder eine Harfe und eine goldene Schale voll Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen.
9 Und sie sangen ein neues Lied, indem sie sprachen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen,
10 und hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott, und wir werden herrschen auf Erden.“

 

 

Die Rettung im Reich Gottes

Auf dieser Grundlage können wir uns nun dem Hauptthema dieses Textes zuwenden. In den Prophetien des Alten Testamentes (und hier insbesondere bei Daniel) ist deutlich erkennbar, dass die Person des kommenden Retters und sein Werk der Rettung untrennbar mit dem Reich Gottes verbunden sind. In neutestamentlicher Sprache können wir sagen, dass das Evangelium Gottes nicht nur ein Evangelium der Rettung ist, sondern dass es ein Evangelium der Rettung durch den Eintritt in das Reich Gottes ist. Der geistliche Ort der Rettung ist das ewige Reich Gottes, in welches der Mensch eintreten muss, um für Zeit und Ewigkeit gerettet zu sein. Um dies zu bestätigen, werden im Folgenden beispielhaft einige Schriftstellen genannt. Zu beachten ist hierbei, dass der Begriff „Reich der Himmel“, welcher von Matthäus verwendet wird, gleichbedeutend ist mit dem Begriffen „Reich Gottes“, „ewiges Reich“, „Reich des Vaters“ und „Reich des Sohnes“ an anderen Stellen.

 

Mt 4,17: „Von da an begann Jesus zu verkündigen und zu sprechen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!“

Mt 5,20: „Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!“

Mt 13,38: „Der Acker ist die Welt; der gute Same sind die Kinder des Reichs; das Unkraut aber sind die Kinder des Bösen.“

Mt 13,43: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre!“

Mt 19, 23-24: „Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher hat es schwer, in das Reich der Himmel hineinzukommen!
24 Und wiederum sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt!“

Mt 21,43: „Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt.“

Mt 26,29: „Ich sage euch aber: Ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu mit euch trinken werde im Reich meines Vaters!“

Mk 10,15: „Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen!“

Lk 1,31-33: „Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
32 Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben;
33 und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“

Lk 12,29-31: „Und ihr sollt auch nicht danach trachten, was ihr essen oder was ihr trinken sollt; und beunruhigt euch nicht!
30 Denn nach all diesem trachten die Heidenvölker der Welt; euer Vater aber weiß, dass ihr diese Dinge benötigt.
31 Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!“

Lk 17,20-21: „Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte.
21 Man wird nicht sagen: Siehe hier!, oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“

Joh 3,3-5: „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!
4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweiten Mal in den Schoß seiner Mutter eingehen und geboren werden?
5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!“

Joh 18,36: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.“

1Kor 6,9-10: „Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder,
10 weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben.“

Kol 1,13-14: „Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe,
14 in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.“

1Thes 2,12: „(…) und euch ernstlich bezeugt haben, dass ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft.“

2Tim 4,18: „Der Herr wird mich auch von jedem boshaften Werk erlösen und mich in sein himmlisches Reich retten. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“

Hebr 12,28: „Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns die Gnade festhalten, durch die wir Gott auf wohlgefällige Weise dienen können mit Scheu und Ehrfurcht!“

2Pe 1,10-11: „Darum, Brüder, seid umso eifriger bestrebt, eure Berufung und Auserwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen;
11 denn auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich gewährt werden.“

Off 12,10a: „Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist gekommen das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Herrschaft seines Christus! (…)“

 

Das Reich ist ewig, wie es einige der vorgenannten Schriftstellen zeigen. Sein Ursprung liegt nicht in dieser Welt. Es war leiblich und geistlich anwesend in der Person des Herrn Jesus Christus, und es ist bis heute leiblich anwesend durch die Gläubigen und geistlich anwesend durch den Heiligen Geist, also durch Christus in den Gläubigen. Die Gläubigen sind bereits jetzt geistlich versetzt in dieses Reich und werden es nach der Auferstehung des letzten Tages auch leiblich sein.

Nur in kindlichem Glauben an das Evangelium kann man von neuem geboren werden und in das Reich eintreten. Nur durch die geistliche Neugeburt ist man befähigt, dieses Reich geistlich zu sehen und schon heute darin zu leben. Das Reich ist der geistliche Ort der ewigen Rettung, wie es der Apostel Paulus kurz vor seiner Hinrichtung dem Jünger Timotheus bezeugte. Es wird für alle Augen leiblich sichtbar geoffenbart werden bei der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus zum Weltgericht, und es wird danach in der neuen Schöpfung für ewig bestehen. Diese Gedanken bringen uns nun zu dem eigentlichen Wesen des Reiches.

Alle bisherigen Verse haben über verschiedenste Aspekte des Reiches Gottes gesprochen. Es gibt nun in der Bibel einen bestimmten Vers, welcher uns das Reich an sich definiert, und mit dessen Aussage alle bisher genannten Aspekte harmonieren. Dieser besondere Vers ist Rö 14,17.

 

Rö 14,17: „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.“

 

Das Reich ist somit nicht ein bestimmter Herrschaftsbereich, sondern eine geistliche Wirklichkeit. Diese Realität ist unmittelbar mit dem Heiligen Geist verbunden. Sie ist in dem Heiligen Geist, und nur in ihm kann sie bestehen. Wir wissen aus einer anderen Stelle, dass der Heilige Geist der Herr selbst ist, und dass der Heilige Geist die Gläubigen in das Bild des Herrn umgestaltet. Christus selbst ist unsere Gerechtigkeit, er ist unser Friede, und in ihm ist unsere Freude.

 

2Kor 3,17-18: „Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
18 Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn.“

2Kor 5,21: „Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm [zur] Gerechtigkeit Gottes würden.“

Eph 2,14: „Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat.“

 

Daher konnte der Herr zu den Menschen sagen, dass in seiner Person das Reich Gottes unter den Menschen anwesend war. Daher konnte er auch sagen, dass er selbst die Tür ist, dass er selbst der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Christus selbst ist die enge Pforte, nur durch IHN kann man eintreten. Christus selbst ist der schmale Weg, denn nur lebend in der Heiligung sind wir im Reich, und unser Ziel ist die Verwirklichung der Christusähnlichkeit in unserem irdischen Leben. Der Himmel ist nicht unser eigentliches geistliches Lebensziel, sondern nur das Ende des geistlichen Lebensweges, an welchem wir den Herrn sehen werden.

Wer im Geist geboren ist und das ewige Leben (die lebendige Erkenntnis des Vaters und des Sohnes im Herzen) ergriffen hat, der ist wahrhaftig in Christus. Wer in Christus ist, der ist im Reich, denn das Reich ist Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist, welcher Christus ist. Wer in Christus ist, der ist auch in der neuen Schöpfung und gehört zu dem neuen Menschen. Die Gemeinde ist der Leib dieses neuen Menschen, der Leib Christi im Heiligen Geist, sie ist der Tempel des Neuen Testamentes im Heiligen Geist, sie ist das himmlische Zion, und sie ist das neue Jerusalem der Ewigkeit. In Christus sind durch den Heiligen Geist auch alle Aspekte des Heils: Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung. Alles geschieht im Reich durch den Dienst des Heiligen Geistes. Wer den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein.

 

Lk 17,21: „Man wird nicht sagen: Siehe hier!, oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“

Joh 10,9: „Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“

Joh 14,6: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“

Joh 17,3: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“

2Kor 5,17: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“

Eph 2,14-15: „Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat,
15 indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften.“

1Kor 3,16: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“

1Kor 12,12-13: „Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus.
13 Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist.“

2Kor 6,16: „Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein? Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: »Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein«.“

Hebr 12,22: „(…) sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln.“

Off 21,2: „Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.“

1Kor 1,30: „Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung.“

Rö 8,9: „Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein.“

 

 

Das Evangelium des Reiches

Damit kommen wir nun zum Wesen des Evangeliums des Reiches. Zunächst möchten wir die Fragen beantworten wer es verkündigte, wann es verkündigt wurde und zukünftig noch verkündigt werden wird. Entscheidende Verse hierzu sind:

 

Lk 16,16: „Das Gesetz und die Propheten [weissagen] bis auf Johannes; von da an wird das Reich Gottes verkündigt, und jedermann drängt sich mit Gewalt hinein.“

Joh 1,29+36: „Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!
36 Und indem er auf Jesus blickte, der vorüberging, sprach er: Siehe, das Lamm Gottes!“

Mt 9,35: „Und Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk.“

Mk 1,14: „Nachdem aber Johannes gefangen genommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes“

Lk 4,43: „Er aber sprach zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkündigen; denn dazu bin ich gesandt.“

Apg 8,12: „Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sich Männer und Frauen taufen.“

Apg 19,8: „Und [Paulus] ging in die Synagoge und trat öffentlich auf, indem er drei Monate lang Gespräche führte und sie zu überzeugen versuchte von dem, was das Reich Gottes betrifft.“

Apg 20,25: „Und nun siehe, ich weiß, dass ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, bei denen ich umhergezogen bin und das Reich Gottes verkündigt habe.“

Apg 28,23: „Nachdem sie ihm nun einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge. Diesen legte er vom Morgen bis zum Abend in einem ausführlichen Zeugnis das Reich Gottes dar und suchte sie zu überzeugen von dem, was Jesus betrifft, ausgehend von dem Gesetz Moses und von den Propheten.“

Apg 28,30-31: „Paulus aber blieb zwei Jahre in einer eigenen Mietwohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen;
31 und er verkündigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit aller Freimütigkeit und ungehindert.“

Mt 24,14: „Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen.“

 

Das Evangelium des Reiches wurde also bereits seit Johannes dem Täufer verkündigt. Dieser Prophet redete darüber, dass der Retter kommen würde, das Lamm Gottes, welches die Sünden der Welt wegnehmen würde. Er taufte den Herrn Jesus Christus im Jordan. Der Herr Jesus selbst verkündigte das Evangelium des Reiches. Nach Pfingsten verkündigten es die Apostel. Philippus verkündigte es in Samaria. Paulus verkündigte es an verschiedenen Orten. Mt 24,14 sagt, dass es bis zum Ende verkündigt werden wird.

Das Evangelium des Reiches war das Evangelium des Herrn und seiner Apostel. Es wird bis zur Wiederkunft des Herrn auch unser Evangelium bleiben. Es beinhaltet Bekehrung durch Buße (vollständige Hinwendung zu Gott) und Glauben an die Person und das Werk des Retters Jesus Christus, Bekenntnis und Vergebung der Sünden, Sterben mit Christus und geistliche Neugeburt, Empfang des Heiligen Geistes, Wassertaufe, Erfüllung mit dem Heiligen Geist zur persönlichen Heiligung, weitere lebenslange Buße mit Sündenbekenntnis zur Reinigung des Gewissens und des Geistes mit zunehmendem Sieg über die Sünde, Taufe im Heiligen Geist und Salbung mit Kraft zum Zeugnis, gehorsamen Dienst im täglichen Tragen des Kreuzes und im Tun des Willens des Vaters, Wandel unter der Gnade auf dem schmalen Weg durch die Welt, Umwandlung unseres neuen Menschen in das Bild Christi (in manchen Fällen schneller, in anderen allmählich) und Verherrlichung des Gläubigen am Ende.

In der Zeit der Apostel wurden alle diese Dinge gepredigt und von den Gemeinden praktiziert. In den Verfolgungen durch die Juden und danach durch die Römer gaben die Christen ein beeindruckendes Zeugnis für die Welt, und viele von ihnen starben als Märtyrer. Nach der konstantinischen Wende übernahm die römische Kirche immer mehr das Ruder und wurde im Mittelalter zur alles beherrschenden religiösen und politischen Macht. Das Evangelium ging nahezu vollständig verloren und wurde durch die Werkgerechtigkeit der römisch-katholischen Religion ersetzt. Die schrifttreu belehrten und im Heiligen Geist lebenden Zeugen Christi wurden von der Inquisition verfolgt.

Beginnend mit den englischen Märtyrern wie Tyndale oder Wycliffe kam es zu einer Wende. In Deutschland predigte Martin Luther im Alleingang gegenüber dem Papst die Rettung aus Gnade mittels des Glaubens und leitete somit die allmähliche Wiederherstellung des vollständigen Evangeliums ein. Die Bibel wurde von Luther ins Deutsche übersetzt und von Gutenberg gedruckt. Die Puritaner brachten den biblischen Glauben nach Nordamerika und gründeten 1607 in Jamestown ihre erste Siedlung. John und Charles Wesley gründeten die methodistische Kirche und betonten das Leben im Gebet und in der Heiligung durch den Geist. Die Baptisten betonten die Wichtigkeit der Wassertaufe. Die Pfingstbewegung betonte die biblische Taufe im Heiligen Geist, welche später in der Charismatik missbraucht wurde, so dass falsche Geister Eingang in die Gemeinden fanden. Auch einzelne führende Christen wie Jonathan Edwards, Charles Finney, Dwight L. Moody, William Booth, Charles Spurgeon oder Martyn Lloyd-Jones kannten die Geistestaufe.

Aus Furcht vor den Exzessen der Charismatiker verfiel die Brüderbewegung in das entgegengesetzte Extrem und verneinte das biblische Konzept der Geistestaufe. Sie wurde schließlich zu einer eher trockenen und verstandesbetonten Bewegung. Die „Brüder“ kennen das Wort Gottes sehr gut, aber nicht mehr so sehr den Gott des Wortes selbst. Sie verloren den Baum des Lebens, indem sie zum Baum der Erkenntnis zurückkehrten. Die Brüderbewegung praktiziert in ihren Zusammenkünften in der Anbetungsstunde regelmäßig das Brechen des Brotes, was gut und biblisch ist. Allerdings wurde das Brotbrechen für viele Geschwister mit der Zeit nur noch zu einem Ritual, zu einer wöchentlich wiederholten religiösen Handlung ohne die lebendige geistliche Gegenwart Christi in der Anbetung. In der Lehre etablierte sich durch J.N. Darby, C.I. Scofield und andere immer mehr die unbiblische Prophetie des christlich-zionistischen Futurismus (die israelzentrierte Lehre von einem irdischen Tausendjährigen Reich). Diese Lehre stellt einen Rückfall in den Alten Bund dar und verneint letztlich das Ergebnis des Werkes des Herrn am Kreuz.

William Booth war der Gründer der Heilsarmee. Er kam aus der methodistischen Kirche heraus und begann seinen Dienst unter den Außenseitern der damaligen Gesellschaft: Armen, Waisen, Witwen, Kranken, Trinkern, Häftlingen, Obdachlosen. Ihm wird der folgende Ausspruch zugeschrieben: „Die größten Gefahren, mit denen wir im nächsten (im 20.) Jahrhundert konfrontiert sein werden, werden diese sein: Religion ohne den Heiligen Geist, Christentum ohne Christus, Vergebung ohne Buße und Umkehr, Rettung ohne Wiedergeburt, Politik ohne Gott, Himmel ohne Hölle.“ Diese Worte erfüllten sich. Das 20. Jahrhundert war die Zeit des gottlosen Kommunismus, die Zeit des religiösen, politischen und militärischen Zionismus, des Nationalsozialismus, der Weltkriege, der Sekten und Kulte, des Absterbens der römischen und protestantischen Kirchen, des seichten Evangelikalismus, des Wohlstandsevangeliums, der charismatischen Exzesse.

Die Industrialisierung, die neomarxistische Philosophie der zionistisch inspirierten und geführten Frankfurter Schule, die daraus resultierende Popkultur und verlogene Medienkultur, die Verkommenheit der politischen Kaste, der hochmütige angloamerikanische Imperialismus und der brutale Kapitalismus der Banker zerstörten den Glauben in der westlichen Welt. Die christlichen Kernländer früherer Jahrhunderte wurden zu Missionsländern.

Viele christliche Gemeinden haben in unseren Tagen keine innere Kraft mehr, da sie die Kraft des Heiligen Geistes nicht mehr kennen. Sie haben keine Orientierung, da sie das vollständige Evangelium nicht mehr kennen. Sie verkündigen eine billige Vergebung und einen geschönten leichten Glaubensweg. Ihr Christenleben ist oft eine abwechslungsreiche Sommerreise durch die Welt, an deren Ende sie von einem Engel in einem feurigen Wagen abgeholt werden möchten. Von Buße, Heiligung, Kampf gegen das Fleisch, Sieg über die Sünde, vom Weg des Kreuzes oder Verfolgung durch die Welt wissen sie nur noch von Erzählungen.

Deshalb haben solche Gemeinden auch kein wirksames Zeugnis mehr in der Gesellschaft, wie es die Corona-Krise deutlich offenbart hat. Die Propheten des Alten Testamentes, Johannes der Täufer, der Herr selbst und auch die Apostel Paulus, Petrus und Jakobus standen aufrecht vor den bösen Machthabern ihrer Zeit und sagten ihnen in aller Deutlichkeit, dass sie schweres Unrecht begingen. Die persönlichen Folgen dafür nahmen sie als treue Diener Gottes in vollem Umfang auf sich. Der Herr wurde von den politischen und religiösen Führern für sein Zeugnis der Wahrheit ans Kreuz gebracht und erlöste uns gerade dadurch. Petrus wurde gekreuzigt, Jakobus und Paulus wurden enthauptet. Den öffentlichen Zeugen Jesu in späterer Zeit erging es nicht anders. Denken wir nur an die Inquisition oder die Diktaturen der Neuzeit.

Nur von wenigen Christengemeinden in Westeuropa war hingegen ein Aufschrei zu hören, als der Satan mithilfe seiner international organisierten bösen Diener versuchte, die Versammlungs- und Meinungsfreiheit der Menschen in besonderer starker Weise einzuschränken. Darüber hinaus zwang er weiten Teilen der Menschheit eine experimentelle Impfung auf, deren Langzeitfolgen bis heute nicht abzuschätzen sind.

Satans freche und unverschämte Eingriffe in die Anbetung Gottes in den Gemeinden wurden völlig klaglos hingenommen: Versammlungsverbote, Testzertifikate, Singverbote, Masken und Abstand. Diese Eingriffe schränkten Schritt für Schritt das Gemeindeleben ein. Aus geistlicher Sicht war es eine Zeit der Prüfung und Sichtung. Die große Mehrheit der Gläubigen verhielt sich weltförmig und beugte sich ängstlich und gehorsam unter die Hand des Tieres. Nur wenige Christen traten diesem Treiben entgegen. Besonders erschütternd ist die Tatsache, dass sich sogar die überwältigende Mehrheit der Hauptamtlichen und Gemeindeleiter mit den Mächtigen solidarisierte, die Maßnahmen empfahl und selbst zur Impfung ging.

Gott ist jedoch auch in dieser Zeit des Abfalls nicht ohne Zeugnis. Es gibt in unserer Zeit allmählich wachsende Bewegungen in der Christenheit, welche wieder das vollständige Evangelium des Reiches verkündigen. Sie betonen alle biblischen Aspekte der Heilslehre in richtiger Weise und lehren das Leben im Neuen Bund, welches die Christen in die Freiheit des Geistes und in das Überwinderleben unter der Gnade einführt.

In Indien gibt es beispielsweise den bedeutenden Lehrer und Gemeindegründer Zac Poonen, welcher das Evangelium des Reiches verkündigt. Er steht geistlich in der Tradition von Bakht Singh, welcher ihn vor vielen Jahren noch selbst mit seiner heutigen Ehefrau verheiratet hat. Er musste als ein bereits bekannter und gesegneter junger Prediger die Brüderbewegung verlassen als er damit begann, die Wahrheit zu lehren. Er lehrt und praktiziert heute (im Alter von 84 Jahren; Stand: 2023) noch immer in geistlicher Frische das persönliche Leben und das Gemeindeleben im Neuen Bund und praktiziert es. Es ist das Überwinderleben unter der Gnade, das Leben des kraftvollen und fruchtbringenden Zeugnisses gegenüber der Welt und des Sieges über die eigene Sünde, das Leben der Erfüllung mit und der schriftgemäßen Taufe im Heiligen Geist. Seine Predigten und Schriften haben in den letzten Jahren weltweite Verbreitung gefunden. Siehe hierzu: www.cfcindia.com.

 

Beispiel einer unvollständigen Verkündigung des Evangeliums

Wir möchten nun eine kurze Geschichte bringen, welche von verschiedenen Dienern Gottes beispielhaft erzählt wurde. Sie veranschaulicht die problematischen Resultate einer falschen und/oder unvollständigen Verkündigung des Evangeliums, welche zu einer Fülle von falschen Bekehrungen geführt und die Christenheit der Gegenwart an den Rand des Abgrunds gebracht hat. Im Anschluss an diese Geschichte wollen wir uns noch einmal die Eckpfeiler des Evangeliums des Reiches mit entsprechenden Bibelstellen vor Augen stellen.

Zunächst die Geschichte:

Ein junger Christ und ein alter Evangelist unterhalten sich. Der junge Mann sagt: „Wie dankbar bin ich doch dem Herrn Jesus dafür, dass er am Kreuz für alle meine Sünden gestorben ist. Er hat mir alles vergeben, und hat mir einen Platz im Himmel geschenkt.“ Der Evangelist fragt nach: „Hast du dich damals zu Jesus Christus bekehrt, um in den Himmel zu kommen?“ „Natürlich!“ antwortet der Jüngere. „Es ist wohl klar, dass ich nicht in die Hölle kommen wollte. Ich habe damals Jesus Christus in mein Herz aufgenommen, und jetzt bin ich errettet! Ich habe die Eintrittskarte zur ewigen Herrlichkeit in der Tasche.

Der alte Evangelist macht eine bedenkliche Miene. Seine Antwort lässt eine kleine Weile auf sich warten, bis er schließlich sagt: „Es tut mir sehr leid, aber ich kann deine letzten Gründe nicht akzeptieren. Ich habe viele Jahre dem Herrn dienen dürfen, und ich muss sagen, dass kaum ein Mensch in die Hölle kommen wollte. Fast alle wollten in den Himmel kommen. Aber bei weitem nicht alle haben sich zu dem Herrn Jesus Christus bekehrt. Sie haben überhaupt keinen Grund gesehen, sich zu bekehren. Sie sahen sich selbst nicht als verlorene Sünder, welche Vergebung und Rettung brauchten. Sie verließen sich auf ihre eigenen guten Taten. Sie hatten ihre eigenen Ausreden, um weiter so leben zu können wie bisher. Am Ende wollten sie dann irgendwie in den Himmel kommen.

Deshalb muss ich dich jetzt fragen: Wovon hast du dich denn damals bekehrt?“ – Keine Antwort. – „Du solltest den Herrn vielleicht noch nicht als deinen Retter bezeichnen, sondern bisher nur als deinen Vergeber“, sagte der Ältere. „Und jetzt muss dich noch etwas ganz Wichtiges fragen. Du hast gesagt, dass du errettet bist. Wovon bist du denn genau errettet? Von deinem Ärger und deinem Missmut? Von deinem Zorn gegenüber deiner Frau, deinen Kindern und deinem Chef? Von deinen sexuellen Lüsten und von deinen schmutzigen Gedanken? Von deiner Geldliebe? Von deinen kleinen Notlügen und Betrügereien im Alltag? Von deiner üblen Nachrede gegenüber vielen Menschen und besonders gegenüber den Geschwistern? Von deinem Richten über andere? Von deinem schlechten Gewissen gegenüber Gott und Menschen? Von deinem Hochmut, deinem Eigenwillen und deiner Selbstbestimmtheit, von deiner Gebetslosigkeit, deiner Bequemlichkeit und deinem fehlenden Zeugnis für die Welt, deinem fehlenden Dienst in der Gemeinde, deinem Unglauben in schwierigen Momenten, deiner Ungeduld, deiner Mutlosigkeit und Angst?“ Der junge Christ schweigt betreten und geht schließlich langsam davon.

Da haben wir es. Wie sagte William Booth? Religion ohne den Heiligen Geist, Vergebung ohne Buße und Umkehr, Rettung ohne Wiedergeburt. Der junge Mann aus unserer Geschichte lebte seit Jahren in einer gefährlichen religiösen Illusion. Er hatte irgendwann das evangelikale Rettungsmantra gesprochen und „Jesus in sein Herz aufgenommen“. Jetzt ging er in die Gemeindestunden, und das war es dann auch. In seinem Lebensalltag abseits der Gemeindestunden und Konferenzen war er nicht im Geringsten von den Weltmenschen um ihn herum zu unterscheiden. In dem Gespräch mit dem alten Evangelisten dämmerte ihm schließlich, dass er nach seiner sogenannten Bekehrung keine Änderung in seinem Leben feststellen konnte. Er war auch nach Jahren noch genau derselbe Charakter geblieben. Keine anhaltende Buße, kein Gebet, keine Heiligung, keine Nachfolge unter dem Kreuz, keine Frucht des Geistes, keine Christusähnlichkeit, kein lebendiges Zeugnis für die Welt. Gar nichts.

Am Ende unserer kleinen Geschichte erhebt sich daher die bange Frage, wie viele bekennende Christen in unseren Gemeinden sich in genau demselben Zustand befinden und es nicht einmal erkennen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst wären, dann könnten sie den Herrn zwar als ihren Vergeber bezeichnen, aber nicht als ihren Retter. Von ihrem alten Leben in Sünde sind sie nämlich noch nicht errettet. Der Herr Jesus und Johannes der Täufer haben jedoch das eigentliche Ziel des ersten Kommens des Herrn für uns in den beiden ersten Verheißungen des Neuen Testamentes klar benannt.

 

Mt 1,21: „Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.“

Mt 3,10-11: „Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen!
11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.“

 

Wer nicht schon hier und heute in seinem jetzigen Leben von seinen Sünden errettet und geheiligt werden will, der ist überhaupt nicht errettet! Wer nicht in der Heiligung lebt und sich immer mehr von seinen Sünden reinigen möchte, der ist nicht wiedergeboren. Er hat nur die Hälfte des Evangeliums gehört und gelebt, nämlich die Vergebung der Sünden. Die andere Hälfte hat er nicht verstanden und nicht gelebt, nämlich die lebenslange Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird. Wenn er nicht Buße tut, so wie es der Heilige Geist den Gemeinden in Kleinasien in den Sendschreiben immer wieder mitteilte und nach Heiligkeit im Reich Gottes strebt, dann droht ihm am Tag des Gerichtes Gottes etwas Schlimmeres.

 

Joh 5,6-9: „Als Jesus diesen daliegen sah und erfuhr, dass er schon so lange Zeit [in diesem Zustand] war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden?
7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser bewegt wird; während ich aber selbst gehe, steigt ein anderer vor mir hinab.
8 Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh umher!
9 Und sogleich wurde der Mensch gesund, hob seine Liegematte auf und ging umher. Es war aber Sabbat an jenem Tag.“

Joh 8,10b-11: „Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt?
11 Sie sprach: Niemand, Herr! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!“

1Kor 6,9-10: „Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder,
10 weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben.“

2Kor 7,1: „Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit in Gottesfurcht!“

2Kor 13,5-6: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr unecht wärt!
6 Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, dass wir nicht unecht sind.“

Hebr 12,14: „Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!“

2Pe 1,10-11: „Darum, Brüder, seid umso eifriger bestrebt, eure Berufung und Auserwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen;
11 denn auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich gewährt werden.“

Off 2,5: „Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust!“

Off 2,16: „Tue Buße! Sonst komme ich rasch über dich und werde gegen sie Krieg führen mit dem Schwert meines Mundes.“

Off 3,5: „Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden; und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“

Off 3,19: „Alle, die ich lieb habe, die überführe und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!“

Off 22,11+15: „Wer Unrecht tut, der tue weiter Unrecht, und wer unrein ist, der verunreinige sich weiter, und der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter!
15 Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.“

Joh 5,14: „Danach findet ihn Jesus im Tempel und spricht zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres widerfährt!“

 

Der Schreiber des vorliegenden Textes hat selbst für mehrere Jahre in einem ähnlichen wenn auch nicht ganz so schwerwiegenden geistlichen Zustand gelebt. Er war zwar wiedergeboren und suchend. Er kämpfte gegen die Sünde, aber er konnte sie nicht überwinden. Aufgrund fehlender geistlicher Belehrung in seiner christlichen Versammlung wusste er keinen wirklichen Ausweg aus seinem geistlichen Mangel, aber der Vater sah das suchende Herz. Er führte seinen suchenden Sohn in Gnade aus der Versammlung hinaus, demütigte und belehrte ihn in der Einsamkeit und rief ihn ganz neu zu sich zurück. Der Schreiber konnte seine eigene geistliche Armut anhand der Seligpreisungen in der Bergpredigt ganz neu erkennen, verbunden mit der dort ebenfalls bezeugten Hoffnung für die geistlich Armen und die Suchenden nach Frieden, Gerechtigkeit und Freude. Die Wege des Herrn sind unergründlich.

 

Mt 5,3+6: „Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!
6 Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden!“

Off 3,19: „Alle, die ich lieb habe, die überführe und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!“

Ps 119,67+71: „Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber befolge ich dein Wort.
71 Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt wurde, damit ich deine Anweisungen lerne.“Der Vater zeigte schließlich durch weitere gute biblische Belehrungen, durch eine neue geistliche Gebetsgemeinschaft mit einem ebenfalls suchenden Glaubensbruder und durch geistliche Offenbarung in den Gebeten den Ausweg. Es war der Herr Jesus Christus selbst, weil ER selbst nämlich der Weg, die Wahrheit und das Leben ist! Wir möchten daher jetzt noch einmal das Evangelium des Reiches genauer erklären.

 

 

Ein letztes Mal: Das Evangelium des Reiches

Rö 14,17: „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.“

 

Hier haben wir also das Reich Gottes. Es ist nicht ein bestimmter Ort oder Bereich, sondern eine geistliche Wirklichkeit. Diese Realität ist unmittelbar mit dem Heiligen Geist verbunden. Sie ist in dem Heiligen Geist, und nur in ihm kann sie bestehen. Wir wissen aus einer anderen Stelle, dass der Heilige Geist der Herr selbst ist. Das Reich Gottes ist daher Christus lebend in mir, und ich lebend in Christus. Es ist nicht der Baum der Erkenntnis, sondern der Baum des Lebens. Wer beständig in dieser Wirklichkeit lebt, ist im Reich. Die anderen sind ohne Rettung, Hoffnung und ewiges Leben. Sie kennen im Verstand und im Kopf das Wort Gottes, aber nicht im Geist und im Herzen den Gott des Wortes.

 

2Kor 3,17: „Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“

1Joh 5,11-12: „Und darin besteht das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.
12 Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“

Rö 8,9: „Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein.“

Kol 1,13-14: „Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe,
14 in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.“

Kol 1,27: „Ihnen wollte Gott bekannt machen, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“

Gal 2,20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“

 

Der Herr selbst sagte, dass man das Reich nur dann sehen kann, wenn man aus dem Geist Gottes von neuem geboren ist. Er sagte, dass nur im Reich, also nur in IHM selbst, die Errettung und das Leben sind. Er sagte, dass die verlorenen Menschen außerhalb sind, dass sie in der äußersten Finsternis leben und dort bleiben werden in Ewigkeit. Er forderte die Menschen auf, darum zu ringen, in dieses Reich eintreten zu dürfen. Er sagte, dass die Pforte eng ist, und dass er selbst diese Tür ist. Er sagte, dass der Weg zum ewigen Leben ein schmaler Weg ist, nämlich der Weg des Kreuzes und der Verleugnung des Eigenwillens. Dieser Weg führt Schritt für Schritt immer weiter in das ewige Leben hinein, nämlich zu der immer mehr zunehmenden Erkenntnis des Vaters und des Sohnes, welche in der herrlich sichtbaren Gegenwart Christi in der Ewigkeit enden wird. Wer wirklich bekehrt wurde, der hat seinen Willen in den Willen des Herrn hineingelegt. Dies war eine persönliche Entscheidung zur lebenslangen Nachfolge. Gott schenkt uns zwar die Vergebung und den Heiligen Geist, aber er lässt jedem Neubekehrten seinen freien Willen. Wer den schmalen Weg des Kreuzes gehen will, dem hilft der Herr Tag für Tag zu überwinden. Wer diesen Weg willentlich verlässt und ein bewusster Feind des Kreuzes wird, der gibt dadurch zu erkennen, dass ihm das wahre Leben in der Heiligung fehlt, und er geht am Ende ins Verderben.

 

Joh 3,3+5: „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!
5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!“

Joh 14,6: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“

Mt 25,30: „Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.“

Mt 25,34: „Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt!“

Mt 7,13-14: „Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.
14 Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden.“

Joh 10,9: „Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“

Joh 17,3: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“

Lk 13,24: „Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen! Denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und es nicht können.“

Mk 8,34-35: „Und er rief die Volksmenge samt seinen Jüngern zu sich und sprach zu ihnen: Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!
35 Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten.“

2Kor 3,18: „Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn.“

1Joh 3,2: „Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“

Off 22,4: „und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein.“

1Joh 2,6: „Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist.“

Phil 3,18-19: „Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe und jetzt auch weinend sage, als Feinde des Kreuzes des Christus;
19 ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch, sie rühmen sich ihrer Schande, sie sind irdisch gesinnt.“

 

Das Evangelium des Reiches ist somit untrennbar mit dem vollbrachten Erlösungswerk des Herrn Jesus Christus verbunden, mit seinem Tod, seiner Auferstehung, seiner Himmelfahrt, seiner Thronbesteigung im Himmel und der Sendung des Heiligen Geistes auf die Erde, damit er in den Gläubigen wohne. Dieser Heilige Geist wird stärker sein als der Geist der Welt, und mit seiner Hilfe werden die Gläubigen die Welt überwinden. In sich selbst haben sie keine Kraft zum Überwinden, aber in dem Heiligen Geist ist diese Kraft. Das Reich ist nicht von dieser Welt, und wer nach den Dingen dieser Welt strebt, der wird es am Ende verfehlen.

 

Lk 23,42-43: „Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst!
43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!“

Lk 24,5-6: „Da sie nun erschraken und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen diese zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
6 Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden! Denkt daran, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa war.“

Mk 16,19: „Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.

Dan 7,13-14: „Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht.
14 Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen.“

Off 5,6-7: „Und ich sah, und siehe, in der Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes sind, die ausgesandt sind über die ganze Erde.
7 Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Thron saß.“

Joh 14,16-17: „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit,
17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“

Joh 16,13-15: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
14 Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen.
15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt, dass er von dem Meinen nehmen und euch verkündigen wird.“

1Joh 4,4: „Kinder, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist.“

1Joh 5,4-5: „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.
5 Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“

Joh 15,5: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“

1Kor 4,20: „Denn das Reich Gottes [besteht] nicht in Worten, sondern in Kraft!“

2Kor 4,16: „Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.“

Joh 18,36: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.“

Mk 8,36-37: „Denn was wird es einem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt gewinnt und sein Leben verliert?
37 Oder was kann ein Mensch als Lösegeld für sein Leben geben?“

 

Der Heilige Geist ist es nun auch, der alle Aspekte und alle Stufen der Errettung und des Heils in dem Menschen wirkt. Er beginnt damit schon bei dem Verlorenen, indem er ihn überführt von seiner Sünde und von der Notwendigkeit der Rettung.

 

Jes 59,1-2: „Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz zum Retten und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören;
2 sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört!“

Joh 16,8: „Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht.“

Rö 3,23: „(…) denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten.“

Rö 6,23a: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod. (…)“

Apg 2,37-38: „Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder?
38 Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Eph 2,1-3: „Ihr wart tot durch Übertretungen und Sünden,
2 in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt;
3 unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen.“

Eph 2,11-12: „Darum gedenkt daran, dass ihr, die ihr einst Heiden im Fleisch wart und Unbeschnittene genannt wurdet von der sogenannten Beschneidung, die am Fleisch mit der Hand geschieht
12 – dass ihr in jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen von der Bürgerschaft Israels und fremd den Bündnissen der Verheißung; ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt.“

 

Die echte Bekehrung besteht aus zwei Teilen, nämlich aus echter geistgewirkter Buße und aus echtem geistgewirktem Glauben an das Evangelium. Sie geschieht durch die Barmherzigkeit und Gnade Gottes, allerdings nur mit der bewussten und willentlichen Zustimmung des verlorenen Menschen zu der rettenden Botschaft. Das Evangelium redet zunächst über den Tod des Herrn für unsere Sünden und über sein Begräbnis, dann aber auch über seine Auferstehung am dritten Tag, seine Himmelfahrt und die Gabe des Heiligen Geistes für die Gläubigen. Wer es in echter Buße und im Glauben annimmt, der wird von neuem geboren und empfängt das ewige Leben und den Heiligen Geist, welche bereits im Alten Testament prophezeit wurden und im Neuen Testament gegeben werden. Ein neuer Geist, ein neues Herz, der Heilige Geist des Neuen Bundes, das ewige Leben im himmlischen Land in der Erkenntnis des Vaters und des Sohnes. Hier sehen wir dann auch eindeutig die Verbindung zwischen dem Neuen Bund und dem ewigen Reich.

 

Mk 1,3-4: „»Die Stimme eines Rufenden [ertönt] in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!«
4 So begann Johannes in der Wüste, taufte und verkündigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.“

Mk 1,14-15: „Nachdem aber Johannes gefangen genommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes
15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“

Hes 36, 24-27: „Denn ich will euch aus den Heidenvölkern herausholen und aus allen Ländern sammeln und euch wieder in euer Land bringen.
25 Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.
26 Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;
27 ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut.“

Jer 31,33: „Das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“

1Kor 15,1-4: „Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht,
2 durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe – es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt hättet.
3 Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften,
4 und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften.“

Eph 1,13-14: „In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung,
14 der das Unterpfand unseres Erbes ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit.“

Eph 4,4-6: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung;
5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;
6 ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.“

Hebr 8,10-11: „Das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
11 Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen.“

 

Diese Erkenntnis geht viel weiter als nur bis zur Vergebung der Sünden. Die Sündenvergebung wurde schon im Alten Testament an verschiedenen Stellen zugesagt, und sie war schon den alttestamentlichen Gläubigen bekannt. Wer daher nur die Vergebung der Sünden als Evangelium predigt, der predigt ein alttestamentliches Evangelium. Das Gleiche gilt für die Predigt der Verbesserung des Lebens des Gläubigen in dieser Welt (Wohlstandsevangelium). Beides sind alttestamentliche Konzepte.

 

2Mo 34,5-7: „Da kam der HERR in einer Wolke herab und trat dort zu ihm und rief den Namen des HERRN aus.
6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue;
7 der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern bis in das dritte und vierte Glied!“

4Mo 14,17-20: „So lass nun die Macht des Herrn groß werden, wie du gesprochen und verheißen hast:
18 Der HERR ist langsam zum Zorn und groß an Gnade; er vergibt Schuld und Übertretungen, obgleich er keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, bis in das dritte und vierte Glied.
19 Vergib nun die Schuld dieses Volkes nach deiner großen Gnade, wie du auch diesem Volk verziehen hast von Ägypten an bis hierher!
20 Da sprach der HERR: Ich habe vergeben nach deinem Wort.“

5Mo 28,1-14: „Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, wirklich gehorchst und darauf achtest, alle seine Gebote zu tun, die ich dir heute gebiete, dann wird dich der HERR, dein Gott, als höchstes über alle Völker der Erde setzen.
2 Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und dich erreichen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst:
3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt und gesegnet auf dem Feld.
4 Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe.
5 Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog.
6 Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang.
7 Der HERR wird deine Feinde, die sich gegen dich auflehnen, vor dir geschlagen dahingeben; auf einem Weg werden sie gegen dich ausziehen und auf sieben Wegen vor dir fliehen.
8 Der HERR wird dem Segen gebieten, dass er mit dir sei in deinen Scheunen und in allem, was du unternimmst, und er wird dich segnen in dem Land, das dir der HERR, dein Gott, gibt.
9 Der HERR wird dich als heiliges Volk für sich bestätigen, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote des HERRN, deines Gottes, hältst und in seinen Wegen wandelst;
10 dann werden alle Völker auf Erden sehen, dass der Name des HERRN über dir ausgerufen ist, und werden sich vor dir fürchten.
11 Und der HERR wird dir Überfluss geben an Gütern, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs und an der Frucht deines Ackers, in dem Land, von dem der HERR deinen Vätern geschworen hat, dass er es dir gebe.
12 Der HERR wird dir den Himmel, seinen guten Schatz, auftun, um deinem Land Regen zu geben zu seiner Zeit, und um alle Werke deiner Hände zu segnen. Und du wirst vielen Völkern leihen; du aber wirst dir nichts ausleihen müssen.
13 Und der HERR wird dich zum Haupt setzen und nicht zum Schwanz; und es wird mit dir immer nur aufwärtsgehen und nicht abwärts, wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes, gehorchst, die ich dir heute gebiete, dass du sie bewahrst und tust,
14 und wenn du nicht abweichen wirst von all den Worten, die ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, sodass du nicht anderen Göttern nachwandelst, um ihnen zu dienen.“

Ps 32,1-2: „(…) Wohl dem, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist!
2 Wohl dem Menschen, dem der HERR keine Schuld anrechnet, und in dessen Geist keine Falschheit ist!“

Ps 103,2-5: „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!
3 Der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Gebrechen;
4 der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit;
5 der dein Alter mit Gutem sättigt, dass du wieder jung wirst wie ein Adler.“

Jes 1,18: „Kommt doch, wir wollen miteinander rechten!, spricht der HERR. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie weiß werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie [weiß] wie Wolle werden.“

 

Wer hingegen an den Herrn Jesus Christus als den Sohn Gottes und als den Erlöser, den Messias Israels und der Welt in rettender Weise glaubt, der ist aus Gott geboren. Er hat das neue Leben empfangen. Er hat auch den Heiligen Geist empfangen, um versiegelt zu sein für die Ewigkeit. Er muss nun für seinen weiteren Glaubensweg mit dem Heiligen Geist erfüllt sein, um sein Inneres reinigen zu können.

Es geht hier um die Quelle des lebendigen Wassers, welches in die Ewigkeit fließt. Die Gnade der Sündenvergebung ist für alle Christen. Ebenso ist es auch der erste Schluck aus dem Becher des lebendigen Wassers beim Empfang des Heiligen Geistes in der Neugeburt. Dieses fließende Wasser der lebendigen Gegenwart des Herrn im Heiligen Geist ist das Herzstück des Neuen Bundes. Die Gnade ist durch den Herrn selbst geworden. Gott wohnt und lebt nun in dem Menschen.

Die Erfüllung mit der Quelle des lebendigen Wassers der Gegenwart des Geistes ist jedoch ein höheres Glaubensgut als nur die Vergebung der Sünden und die Neugeburt, und sie wird von Gott nicht einfach so verschenkt. Es muss von dem Gläubigen erstrebt und mit ganzem Herzen gesucht werden. Wer die Quelle wirklich empfangen will, der muss sie erbitten und dürstend suchen. Diese Suche ist verbunden mit ernsthafter Gottesfurcht, welche der Beginn der Weisheit ist, mit wirklicher Abscheu vor den eigenen Sünden und mit der völligen gläubigen Selbsthingabe des Eigenlebens an den Herrn. Die wahrhaft durstigen und suchenden Gläubigen empfangen die Quelle, weil sie ihr eigenes Leben hingegeben haben um das ewige Leben, nämlich die volle Erkenntnis des Vaters und des Sohnes schon hier auf dieser Erde zu empfangen. Sie haben das himmlische Leben in der Gegenwart des Herrn schon jetzt mehr geliebt als ihr Leben auf dieser Erde.

Wer diese Erfüllung empfängt, der hat in sich eine geöffnete Wasserquelle, die ihn von innen heraus durch und durch reinigt. Er kann die bewussten Sünden wegtun aus seinem Leben. Sein Becher fließt über und er kann auch den Durst anderer Menschen löschen. Am Ende wird die geöffnete Quelle zu Strömen lebendigen Wassers, durch welches zahlreiche Menschen gesegnet werden können. Das ist das Geheimnis. Gott hat dieses Wunder immer wieder im Leben seiner ihm selbst völlig hingegebenen Jünger gewirkt. Große Siege im Reich Gottes wurden durch diese Männer und Frauen errungen. Jeder Christ könnte so leben, aber nicht jeder Christ möchte so leben. Deshalb ist es nur für diejenigen, denen es kostbar ist und die es wirklich ausharrend und gläubig erstreben.

 

Ps 111,10: „Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit; sie macht alle einsichtig, die sie befolgen. Sein Ruhm bleibt ewiglich bestehen.“

Spr 4,7: „Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb Weisheit, und um allen deinen Erwerb erwirb Verstand!“

Ps 42,2-3: „Wie ein Hirsch lechzt nach Wasserbächen, so lechzt meine Seele, o Gott, nach dir!
3 Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und vor Gottes Angesicht erscheinen?“

Jer 29,12-14a: „Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir flehen, und ich will euch erhören;
13 ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet;
14 und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR.“

Ps 25,14: „Das Geheimnis des HERRN ist für die, welche ihn fürchten, und seinen Bund lässt er sie erkennen.“

Joh 1,17: „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“

Joh 4,14: „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt.“

Joh 7,37-39: „Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke!
38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.“

Ps 23,5: „Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.“

Lk 9,23-24: „Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.
24 Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten.“

Joh 17,3: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“

Lk 11,13: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!“

1Joh 3,1-3: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat.
2 Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3 Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist.“

 

Wer mit dem Heiligen Geist erfüllt wird und bleibt, der lebt in der Heiligung und in der Umwandlung des neuen Menschen in das Bild Christi. Er hat den eigenen Willen in den Tod gegeben und trägt Tag für Tag das Kreuz der Nachfolge. Der Geist verwirklicht in seinem Inneren Gerechtigkeit, Frieden und Freude. Der Gläubige bringt die Frucht des Geistes für den Herrn. Er kann den Namen des Herrn gläubig bekennen und das Evangelium in Kraft weitergeben. Er kann lebendigen Samen säen. Ohne den Geist hat er dazu keine Kraft.

 

1Joh 5,1: „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus Ihm geboren ist.“

Mt 16,16-17: „Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!
17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel!“

Mt 26,34-35: „Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!
35 Petrus spricht zu ihm: Und wenn ich auch mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen! Ebenso sprachen auch alle Jünger.“

Mt 26,74-75: „Da fing er an, [sich] zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und sogleich krähte der Hahn.
75 Und Petrus erinnerte sich an das Wort Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.“

Joh 4,13-14: „Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten.
14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt.“

Joh 7,37-39: „Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke!
38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.“

Joh 20,21-22: „Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
22 Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!“

Eph 5,17-18: „Darum seid nicht unverständig, sondern seid verständig, was der Wille des Herrn ist!
18 Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes.“

 

Der Herr selbst hat dieses Leben in Vollkommenheit vor dem Vater gelebt, als er Mensch auf der Erde war. Vom Augenblick seiner Zeugung im Leib Marias an war er ganz mit dem Heiligen Geist erfüllt, denn sein leiblicher Keim wurde von diesem Geist gezeugt. Er lebte etwa 30 Jahre ohne Sünde in Vollkommenheit in der Fülle des Heiligen Geistes als ein Kind und später als ein Zimmermann in Nazareth. Er war seinem himmlischen Vater vollkommen gehorsam und tat niemals seinen eigenen Willen. Er überwand in allen Versuchungen. Er empfing schließlich das Zeugnis, dass der Vater Wohlgefallen an ihm hatte. Dieses Zeugnis kam öffentlich nach seiner Taufe im Jordan. Johannes hatte den Herrn mit Wasser getauft, und nun taufte der himmlische Vater seinen Sohn mit dem Heiligen Geist zum öffentlichen Dienst. In der Kraft und Salbung dieser Geistestaufe predigte der Herr, vollbrachte alle seine großartigen Wunder und ging schließlich an das Kreuz, um uns zu erlösen.

 

Mt 3,10-17: „Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen!
11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.
12 Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
13 Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.
14 Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?
15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt so geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen! Da gab er ihm nach.
16 Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen.
17 Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!“

 

Die Jünger des Herrn hatten vor ihrer Bekehrung in Sünde gelebt und mussten zuerst Vergebung und Frieden empfangen. Der Herr gab ihnen nach seiner Auferstehung beides und hauchte den Heiligen Geist in sie hinein. Dennoch blieben sie furchtsam und warteten im Obersaal. Sie konnten erst nach ihrer Taufe im Heiligen Geist und Feuer in der Fülle der Kraft Gottes dienen. Diese Taufe hatte Johannes der Täufer prophezeit, und die Jünger empfingen sie am Pfingsttag in Jerusalem. Sie waren danach verwandelt in furchtlose Zeugen und Apostel mit einem völlig erneuerten Denken, Reden und Handeln. Paulus wurde in Damaskus mit dem Geist erfüllt und getauft. Christus lebte nun in ihm! Danach wurde er mit Wasser getauft und begann sofort seinen Dienst.

 

Mt 3,11: „Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.“

Joh 20,21-22: „Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
22 Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!“

Lk 24,49: „Und siehe, ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters; ihr aber bleibt in der Stadt Jerusalem, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe!“

Apg 1,5+8: „(…) denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.
8 sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!“

Apg 2,1-4: „Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen.
2 Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten.
4 Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.“

Apg 9,17-20: „Da ging Ananias hin und trat in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf der Straße, die du herkamst, damit du wieder sehend wirst und erfüllt wirst mit dem Heiligen Geist!
18 Und sogleich fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er konnte augenblicklich wieder sehen und stand auf und ließ sich taufen;
19 und er nahm Speise zu sich und kam zu Kräften. Und Saulus war etliche Tage bei den Jüngern in Damaskus.
20 Und sogleich verkündigte er in den Synagogen Christus, dass dieser der Sohn Gottes ist.“

 

Paulus war auch der Apostel, welcher sich während seines gesamten Lebens durch Leiden und Verfolgungen hindurch mit aller Kraft danach ausstreckte, in das Bild Christi verwandelt zu werden. Er wollte das Sterben Christi (also die völlige Hingabe seines eigenen Willens an den Vater) Tag für Tag an seinem Leib tragen. In der Gemeinschaft der Leiden Christi wollte er der Erkenntnis des inneren Wesens des Herrn immer näher kommen. Er lebte in allen Umständen in der tröstlichen und freudigen Gemeinschaft mit dem Herrn. In der Kraft des Heiligen Geistes war er ein gewaltiger Zeuge. Der Herr ließ ihn außerdem eine ganze Anzahl von Briefen schreiben, in welchen er den ersten Christen und den Gläubigen nachfolgender Generationen bis heute das volle Evangelium des Reiches und das Leben in der Nachfolge erklärte. Paulus selbst nannte diese Verkündigung „den ganzen Ratschluss Gottes“.

 

Apg 20,26-27: „Darum bezeuge ich euch am heutigen Tag, dass ich rein bin von aller Blut.
27 Denn ich habe nichts verschwiegen, sondern habe euch den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt.“

 

Nicht jeder Christ ist in besonderer Weise begabt als ein Apostel, Prophet, Evangelist oder Lehrer. Die öffentlich wirksamen Gaben des Geistes sind sehr wichtig für die Sammlung der Gläubigen aus der Welt, für geistliche Erbauung der Christen in den Gemeinden und für den Aufbau des Reiches Gottes. Es gibt aber auch eine ganze Menge „unsichtbarer Gaben“, welche nicht weniger wichtig sind, und welche von den einfachen Geschwistern ausgeübt werden. Praktische Gemeindedienste wie Putzen, Aufräumen, Kochen, Kindererziehung, Haushalt, Gastfreundschaft, Krankenbesuche, Trost, finanzielle Unterstützung der Armen und der vollzeitigen öffentlichen Diener des Herrn, Hilfe für die Einsamen, handwerkliche Dienste und vieles mehr. Diese Gaben sind allesamt unverzichtbar, und durch ihre Ausübung wird das Gemeindeleben im sichtbaren Bereich überhaupt erst möglich. Hierin kann jeder Gläubige mit seiner ganz eigenen Gabe dem Herrn dienen. Der Herr freut sich darüber und sieht jeden Dienst in seinem Namen, und sei er noch so gering.

Wichtiger als alle Dienste ist jedoch die innere Motivation zum Dienst, also das Leben des einzelnen Gläubigen im Reich. Dieses Leben beinhaltet das Tun des Willens des Vaters, die liebende Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn im Wort Gottes und im Gebet, sowie das konsequente Leben der persönlichen Heiligung. Dies ist der Wille Gottes für alle Gläubigen. Jeder Gläubige, ob groß oder klein, stark oder schwach, hochbegabt oder nicht so begabt, soll in seinem eigenen Leben auf den Vater hören und dem Herrn demütig nachfolgen. Er soll täglich das Kreuz tragen und den schmalen Weg gehen. Er soll nicht seinen eigenen Willen suchen, sondern in Liebe und im Vertrauen auf den Vater den Willen des Vaters annehmen. Er soll nach Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist (also nach dem Reich Gottes) streben und für Gott die Frucht des Heiligen Geistes in seinem Herzen bringen. Er soll seine Talente vermehren, seien es nun fünf Talente oder nur eines. Dazu soll er den Vater bitten, ihn mit dem Heiligen Geist zu erfüllen und ihn im Heiligen Geist zu taufen. Wenn er so lebt, dann wird der Vater ihm alles andere hinzufügen, ihn auf seinen Wegen leiten und ihm auch Kraft zum Zeugnis und zum Dienst geben.

 

Mt 7,18-23: „Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen, und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte bringen.
19 Jeder Baum, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
20 Darum werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen.
21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.
22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht?
23 Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!“

Mt 6,31-33: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden?
32 Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt.
33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!“

Rö 14,17: „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.“

Gal 5,22-23: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
23 Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.“

Lk 9,23: „Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“

Joh 14,15-17: „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!
16 Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit,
17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“

Lk 11,13: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!“

Eph 5,18: „Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes.“

Gal 2,20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“

1Joh 2,6: „Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist.“

1Joh 3,2-3: „Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3 Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist.“

2Kor 3,17-18: „Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
18 Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn.“

Rö 6,19+22: „Ich muss menschlich davon reden wegen der Schwachheit eures Fleisches. Denn so, wie ihr [einst] eure Glieder in den Dienst der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt zur Gesetzlosigkeit, so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit zur Heiligung.
22 Jetzt aber, da ihr von der Sünde frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung, als Ende aber das ewige Leben.“

1Kor 1,30: „Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung.“

1Thes 4,3a+7: „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, (…);
7 Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung.“

1Thes 5,18: „Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“

2Thes 2,13: „Wir aber sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang an zur Errettung erwählt hat in der Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit.“

Hebr 12,14: „Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!“

1Petr 1,2: „[An die Fremdlinge in der Zerstreuung], die auserwählt sind gemäß der Vorsehung Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gnade und Friede werde euch mehr und mehr zuteil!“

 

Alle diese Dinge muss der Gläubige nicht in seiner eigenen Kraft erringen, sondern sie werden in ihm durch den Heiligen Geist gewirkt, wenn er den Herrn liebt und ihm gehorsam nachfolgen möchte. Der Herr gibt dem Schwachen Kraft, und er gibt Gnade dem Demütigen, welcher anerkennt, dass er das Leben in der Überwindung und im Sieg zwar erstrebt, dass er es aber letztlich nicht aus eigener Kraft selbst führen kann. Der Gläubige des Neuen Bundes muss nicht mehr gesetzlich aus eigener Kraft dem Herrn dienen, sondern er hat seinen Eigenwillen gekreuzigt. Er dient unter der Gnade im Willen des Vaters und wird vom Heiligen Geist schrittweise in die Freiheit und in die Christusähnlichkeit hineingeführt.

Er sagt dem Vater, dass er jeden Tag Gnade zur rechtzeitigen Hilfe empfangen möchte, und der Vater gibt die Gnade. Jesus Christus bewahrt den Gläubigen in seiner Gnade und schützt ihn vor dem Fall. Der Heilige Geist wirkt in dem Gläubigen das Wollen und das Vollbringen, wenn der Gläubige seinen Willen im Bewusstsein seiner eigenen Ohnmacht in den Willen des Vaters hineingibt. Auch diese Willensveränderung kommt von Gott.

 

Phil 1,6: „Ich bin davon überzeugt, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.“

Phil 2,13: „Denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“

Jak 1,5+17: „Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden.
17 Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.“

 

Wenn der Gläubige doch einmal fällt, dann steht er wieder auf, bekennt seine Sünde dem Herrn (und natürlich auch dem Menschen gegenüber dem er sie begangen hat) und wird durch das Blut Christi gereinigt. Dann folgt er dem Herrn weiter freudig nach. Er bleibt stets demütig im ungeheuchelten Glauben und hält sein Gewissen möglichst rein von bewussten Sünden indem er nichts vertuscht, weder vor Gott noch vor sich selbst, noch vor den Menschen, die es betrifft.

 

1Joh 1,8-9: „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.
9 Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“

2Tim 1,3: „Ich danke Gott, dem ich von den Vorfahren her mit reinem Gewissen diene, wenn ich unablässig an dich gedenke in meinen Gebeten Tag und Nacht.“

Hebr 9,14: „(…) wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dienen könnt.“

Hebr 10,22: „So lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser.“

Hebr 13,18: „Betet für uns! Denn wir vertrauen darauf, dass wir ein gutes Gewissen haben, da wir in jeder Hinsicht bestrebt sind, einen ehrbaren Lebenswandel zu führen.“

1Pe 3,16: „Bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden mögen.“

Jak 5,16: „Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.“

 

Der Sieg über die Sünde sowie das Überwinderleben in der Sabbatruhe Gottes und in der Freiheit des Geistes sind gnädige Gottesgaben von oben. Der Herr gibt sie aber willig und gerne jedem, der Ihn darum bittet. Einige Gläubige früherer Zeiten haben diese Wahrheiten in Liedform zum Ausdruck gebracht.

 

Ich will streben nach dem Leben, wo ich selig bin (…)
Du musst ziehen, mein Bemühen ist zu mangelhaft;
Wo ihr´s fehle weiß die Seele, aber Du hast Kraft!

 

Seliges Wissen, Jesus ist mein! Köstlichen Frieden bringt es mir ein.
Segen von oben, göttliches Heil, völlige Sühnung ward mir zuteil ()…
Ihm will ich leben, oh welche Freud! Herrliche Gaben Jesus mir beut:
Göttliche Leitung, Schutz in Gefahr, Sieg über Sünde reicht er mir dar…
Völlig sein eigen, nichts such ich mehr. Jesus, er stillet all mein Begehr.
Treu will ich dienen ihm immerdar, bis ich gelang zur oberen Schar.

 

Was dein Vater dir auch sende, halt ihm still.
Glaub dass Gott dich ohne Ende segnen will.
Muss er Wünsche dir versagen, muss er läutern dich und schlagen,
nur aus Liebe züchtigt er; trau ihm mehr (…)
Tadle nicht mit deinen Klagen, was er tut.
Denk: was er mir gibt zu tragen ist mir gut.
Ist sein Plan dir auch verborgen, heute Schmerz, die Freude morgen,
hoffe fest auf ihn allein, harre sein!

 

Rö 6,14: „Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.“

Rö 8,1-4: „So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.
2 Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
3 Denn was dem Gesetz unmöglich war – weil es durch das Fleisch kraftlos war –, das tat Gott, indem er seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde und um der Sünde willen und die Sünde im Fleisch verurteilte,
4 damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.“

2Kor 3,17-18: „Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
18 Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn.“

2Kor 12,9-10: „Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne.
10 Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“

Hebr 4,9-10: „Also bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe vorbehalten;
10 denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken, gleichwie Gott von den seinen.“

Jak 4,5-6: „Oder meint ihr, die Schrift rede umsonst? Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt;
6 umso reicher aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht er: »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade«.“

1Petr 5,6: „So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!“

1Joh 1,5-10: „Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist.
6 Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit;
7 wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.
8 Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.
9 Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
10 Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“

1Tim 1,5: „Das Endziel des Gebotes aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.“

1Tim 1,18-19: „Dieses Gebot vertraue ich dir an, mein Sohn Timotheus, gemäß den früher über dich ergangenen Weissagungen, damit du durch sie [gestärkt] den guten Kampf kämpfst,
19 indem du den Glauben und ein gutes Gewissen bewahrst. Dieses haben einige von sich gestoßen und darum im Glauben Schiffbruch erlitten.“

Jud 24: „Dem aber, der mächtig genug ist, euch ohne Straucheln zu bewahren und euch unsträflich, mit Freuden vor das Angesicht seiner Herrlichkeit zu stellen, (…)“

 

Der Vater ist gütig und hilft dem Gläubigen bei allen Schritten auf dem schmalen Weg. Im Folgenden soll noch eine weitere kleine Illustration gegeben werden, welche auf den indischen Lehrer Zac Poonen zurückgeht. Es ist die Geschichte von den drei Hochzeiten. Sie basiert auf einer Schriftstelle im Römerbrief:

 

Rö 7,1-6: „Oder wisst ihr nicht, Brüder – denn ich rede ja mit Gesetzeskundigen –, dass das Gesetz [nur] so lange über den Menschen herrscht, wie er lebt?
2 Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie von dem Gesetz des Mannes befreit.
3 So wird sie nun bei Lebzeiten des Mannes eine Ehebrecherin genannt, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird; stirbt aber der Mann, so ist sie vom Gesetz frei, sodass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird.
4 Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, damit ihr einem anderen zu eigen seid, nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen.
5 Denn als wir im Fleisch waren, da wirkten in unseren Gliedern die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz sind, um dem Tod Frucht zu bringen.
6 Jetzt aber sind wir vom Gesetz frei geworden, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, sodass wir im neuen Wesen des Geistes dienen und nicht im alten Wesen des Buchstabens.“

 

Die Geschichte von den drei Hochzeiten

In seinem unerretteten Zustand ist der Mensch einer Ehefrau zu vergleichen, die mit einem bösen Mann verheiratet ist. Dieser Mann ist der alte Mensch der Sünde. Er verführt nicht nur seine Frau zu allen möglichen Sünden, sondern er öffnet auch noch die Tür des Hauses, um böse Einflüsse von außen herein zu lassen. Diese Einflüsse können ungehindert eindringen und die Frau belasten und ihr Leben ruinieren. Es gibt nur einen einzigen Weg für die arme Frau, von dem bösen Mann loszukommen, nämlich den Tod des Mannes. Dieser Tod geschieht bei der Errettung des Menschen. Der alte Mensch mit seinem bösen Herzen stirbt mit Christus am Kreuz, der neue Mensch mit seinem neugeborenen Herzen wird mit Christus auferweckt zum ewigen Leben und empfängt den Heiligen Geist.

 

Rö 6,6-8: „Wir wissen ja dieses, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, sodass wir der Sünde nicht mehr dienen;
7 denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen.
8 Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“

Eph 2,6: „Er hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus.“

 

Ist der böse Mann nun gestorben, so kann sich die Frau mit einem anderen Mann verheiraten. Sie hat nun die Wahl zwischen zwei Männern und kann sich frei entscheiden. Leider erkennt sie den richtigen Mann nicht und heiratet den falschen. Dieser falsche Mann ist das Gesetz. Dieser Mann ist absolut gerecht, aber er verlangt nun auch das Gleiche von seiner neuen Frau. Die arme Frau! Sie muss alles perfekt erfüllen, kann aber hierbei nicht die geringste Hilfe von ihrem neuen Mann erwarten. Er zeigt ihr täglich ihr völliges Versagen, bietet ihr jedoch weder Liebe noch Hilfe an. Außerdem wird er niemals sterben, denn er ist absolut gerecht in seinen Forderungen. So gibt es nun scheinbar gar keine Hoffnung mehr für die arme Frau, die sich falsch entschieden hat. Sie ist vom Regen in die Traufe geraten.

Sehr viele Gläubige leben so, denn sie versuchen dem Herrn mit aller Anstrengung aus eigener Kraft zu dienen, indem sie nach ihrer Neugeburt bemüht sind, das Gesetz zu halten: „Du sollst, du sollst nicht, du sollst, du sollst nicht!“ Solch ein Glaubensleben ist ein Elend, und es führt niemals in die Freiheit und Ruhe der erlösten Kinder Gottes hinein. Es ist eigentlich überhaupt kein Glaubensleben, denn es fehlt ja gerade an Glauben. Es fehlt der Glaube an die eigene Ohnmacht und an die Allmacht Gottes zur rechtzeitigen Hilfe. Es ist ein Leben, welches aus der Gnade gefallen ist. Es versucht (genau wie die Galater) im Fleisch das zu vollenden, was von Gott im Geist begonnen wurde. Viele Gläubige haben ihr ganzes Leben in diesem Elend verbracht. Sie sind in der Wüste gewandert und dort auch gestorben. Sie haben niemals die Segnungen des Landes erlebt. Was ist nun die Lösung für dieses scheinbar unlösbare Problem? Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Gott beendet auch diese unselige zweite Ehe, aber eben nicht dadurch dass er auch den zweiten Mann tötet. Das geht ja nicht, denn dieser Mann ist gerecht und hat den Tod nicht verdient! Gott tut etwas anderes: Er tötet die Frau.

 

Rö 7,4: „Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, damit ihr einem anderen zu eigen seid, nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen.“

 

Der Christ muss erkennen, dass er dem Gesetz toter Werke, dem Gesetz des Alten Bundes gestorben ist. Er muss im Glauben annehmen, dass er ganz freigemacht ist von diesem Gesetz, und dass er in ein anderes Gesetz eingetreten ist, nämlich in das Gesetz des Geistes des Lebens in Jesus Christus, in das Gesetz der Freiheit. Er muss sich bekehren von den toten Werken seines Eigenwillens zu den guten Werken des Glaubens, welche der Herr zuvor für ihn bereitet hat. Er ist nun in Christus. Er lebt im Heiligen Geist, und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Die Frau in unserem Bild hat nun endlich den richtigen Mann geheiratet, nämlich den Herrn Jesus Christus, dessen Heiliger Geist sie in Gnade leitet.

Der Maßstab dieses dritten Ehemannes ist göttliche Perfektion, also noch unendlich höher als der Maßstab des zweiten Mannes. Der dritte Mann ist aber liebevoll und gütig. Er zeigt seiner Frau jeden Tag die richtigen Werke. Er hilft ihr dabei auf jedem einzelnen Schritt, damit sie immer mehr in sein Bild umgestaltet wird. Die Frau darf jeden Tag ganz offen ihre eigene Unvollkommenheit eingestehen und wird immer die sofortige Vergebung und die gnädige Hilfe ihres liebenden Mannes erfahren. Sie muss sich nicht mehr Tag für Tag selbst quälen. Sie muss nicht aus eigener Kraft heraus perfekt sein, sondern sie darf immer mehr unter der Gnade die Wege ihres Mannes in dessen Kraft lernen. Diese Ehe ist wunderbar, denn sie ist ein Weg ununterbrochener liebender Gemeinschaft. Am Ende wird dann die vollkommene ewige Harmonie zwischen den beiden bestehen, wenn die Frau völlig in das Bild des Mannes umgewandelt ist. Dies wird für den Gläubigen beim Eintritt in die Ewigkeit der Fall sein.

 

Rö 8,1-2: „So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.
2 Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“

Rö 10,4: „Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.“

Jak 1,2+5: „Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet,
5 Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden.“

2Kor 3,17-18: „Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
18 Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn.“

1Joh 3,1-3: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat.
2 Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3 Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist.“

 

Wir danken dem Vater in Jesu Namen für die wunderbare Errettung, die er uns geschenkt hat. Wir geben IHM und dem Herrn Jesus Christus alle Ehre und Anbetung dafür. Wir danken Gott für seine unaussprechliche Gabe.

 

2Kor 9,15: „Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!“

 

Amen.

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