Das Gesetz Christi ist in unserer Zeit der Maßstab unserer persönlichen Heiligung als Christen. Es ist nicht mehr ein zwingendes Gebot, welches wir unter der Androhung eines Fluches und eines kommenden Gerichtes befolgen müssen, um gerettet zu werden. Gnade vor Gesetz!
Einleitung
In der christlichen Glaubenslehre gab es durch die Jahrhunderte der Kirchengeschichte hindurch immer wieder Themen, bei welchen große Unstimmigkeiten zwischen verschiedenen Gruppen von Gläubigen bestanden, und welche sogar die Entstehung von ernsthaften Spaltungen nach sich zogen. Eines dieser Themen war mit Sicherheit der Sabbat, welcher sogar zur Gründung eigener Denominationen (Siebenten-Tags-Adventisten und andere) geführt hat. Bis in unsere Zeit hinein gibt es sowohl unter Christen aus den Juden als auch unter Christen aus den Nationen die unterschiedlichsten Ansichten, ganz zu schweigen von solchen Gemeinden, welche von Judenchristen und Heidenchristen gemeinsam besucht werden.
Bereits in der Apostelgeschichte sehen wir zur Zeit der Urgemeinde das Problem der Unvereinbarkeit des Mosaischen Gesetzes mit dem Christenleben des neuen Bundes, welches aufgrund seiner Wichtigkeit sogar der Gegenstand des ersten „Kirchenkonzils“, nämlich des Apostelkonzils in Apostelgeschichte 15 wurde. Bereits damals war den Aposteln bewusst, dass dieses Thema ein hohes Gefahrenpotential hinsichtlich der Einheit der ersten Christen darstellte, welches klar angegangen und aus der Welt geschafft werden musste. Auf diesem ersten Konzil wurden den Gläubigen aus den Nationen lediglich wenige Dinge auferlegt, zu denen bemerkenswerterweise gerade nicht der Sabbat gehörte.
Apg 15,10-11: „Weshalb versucht ihr denn jetzt Gott, indem ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten?
11 Vielmehr glauben wir, dass wir durch die Gnade des Herrn Jesus Christus gerettet werden, auf gleiche Weise wie jene.“
Apg 15,19-20: „Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll,
20 sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten.“
Für heutige Christen, die sich an dem Wort der Bibel orientieren möchten, bleibt dieser Konzilsbeschluss noch immer absolut richtungweisend, und er wird durch etliche weitere Schriftpassagen gestützt. Wir möchten daher nun in aller Kürze in Unterordnung unter das geschriebene Wort und die Lehre der Apostel die in der Überschrift gestellte Frage beantworten.
Gesetz oder Gnade?
Das geistliche Grundproblem liegt hier in der Unterscheidung zwischen Gesetz und Gnade. Der Herr Jesus Christus war geboren von einer Frau, geboren unter dem Gesetz der Juden (Gal 4,4). Er war tatsächlich gekommen, um das ganze Gesetz der Thora in allen Einzelheiten bis auf das letzte Jota zu erfüllen, wie wir es in Mt 5,17-20 finden. Dieses Wort wurde von dem Herrn noch vor dem Kreuz unter den Bedingungen des alten Bundes ausgesprochen. Das ist äußerst bedeutsam. Er war gekommen, um als Mensch auf dieser Erde den Ansprüchen des Gesetzes Moses in vollem Umfang zu entsprechen.
Er allein hat dieses Ziel vollkommen erreicht. Er allein hat tatsächlich in seinem Leben das Gesetz Moses in aller Vollkommenheit bis aufs Letzte erfüllt. Er allein war und ist als Mensch somit „der Gerechte“ des alten Bundes vor Gott dem Vater. Er selbst ist ja der Autor dieses Gesetzes! Auch das jüdische Sabbatgebot hat der Herr natürlich vollkommen befolgt. Er ging am Sabbat in die Synagoge, er ruhte gemäß den Geboten der Thora. Er ruhte jedoch nicht gemäß den Geboten der gesetzlichen Pharisäer, welche von den Menschen Dinge forderten, die nichts mehr mit der geschriebenen Thora zu tun hatten, sondern weit darüber hinausgingen. Wiederholt hatte er in den Evangelien Konflikte mit den Pharisäern über den gesetzlichen und nicht schrifttreuen Sabbat dieser Pharisäer.
Gerade in der Bergpredigt (Mt 5-7) sehen wir, wie der Herr vor den Augen und Ohren der Zuhörer das Gesetz des alten Bundes auf die Stufe des neuen Bundes erhebt und es völlig neu interpretiert. Er leitet uns hier über von dem Gesetz Moses zu dem Gesetz des Christus (Gal 6,2). Es wird erkennbar, dass das Gesetz Christi unendlich viel höher steht als das Gesetz Moses, welches nur ein alttestamentlicher Schatten der neutestamentlichen geistlichen Wirklichkeit war (Kol 2,16). Wieder und wieder hören wir aus dem Mund des Herrn die Worte: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist (die mündlichen Überlieferungen der Pharisäer, welche die Thora genommen und sie in nicht gottgemäßer Art erweitert hatten) … ich aber sage euch: … (das Gesetz Christi)“. Das Gesetz Christi geht bis an die Wurzel der Sünde im Herzen des Menschen heran: Gedanken, Worte und Taten sind hier angesprochen. Das Gesetz Christi ist geistlich.
Auch dieses Gesetz hat nun der Herr in seinem Leben völlig erfüllt, denn sein Herz war rein und sündlos, und dieses Gesetz war im Inneren seines Herzens, so wie sich im Bild des alten Bundes die Gesetzestafeln Moses im Inneren der Bundeslade befunden hatten. Es war die Speise des Herrn, den Willen des Vaters in allen Dingen zu erfüllen, und er hat es in absoluter Vollkommenheit getan. Er hat in seinem Leben die vollkommene Gerechtigkeit eines Menschen vor Gott aufgerichtet, welche im Gericht Gottes bestehen konnte. Er war nicht nur „der Gerechte“ des alten Bundes, sondern auch „der Gerechte“ des neuen und ewigen Bundes.
Er bezahlte die Sünden der Ungerechten am Kreuz mit seinem eigenen Blut. Er wurde als der vollkommen Gerechte vom Vater gerechtfertigt, indem er am dritten Tag aus dem Tod auferweckt wurde. Seine Gerechtigkeit wird dem gläubigen Sünder zugerechnet, der neugeborene Christ wird mit der Gerechtigkeit Christi überkleidet und wird im Endgericht Gottes nicht mehr verurteilt werden. Der Gläubige muss nun nicht mehr in seiner eigenen Gerechtigkeit vor Gott stehen, denn diese ist wie ein verschmutztes Kleid (Jes 64,5). Er darf in der Gerechtigkeit Christi vor dem Vater stehen, welche vollkommen ist, und mit welcher er überkleidet ist. Er ist dazu noch durch die Auferstehung Christi vollkommen gerechtfertigt vor Gott, und zwar ganz aus Glauben und nicht aus Werken:
Rö 3,27-28: „Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens!
28 So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.“
Eph 2,8-9: „Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es;
9 nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“
Rö 4,25: „…ihn, der um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist.“
Das ist jedoch noch immer nicht alles. Dem Gläubigen hat Gott nämlich nicht nur die Vergebung der Sünden und die Befreiung von dem Gesetz des Todes geschenkt. Gott hat darüber hinaus das Gesetz Christi auf das Herz des Gläubigen geschrieben, und zwar durch die Gabe und das Wirken des Heiligen Geistes. Dies wurde im Alten Testament angekündigt und im Neuen Testament durch das Werk des Herrn vollendet.
Jer 31,31-34: „Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde;
32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR.
33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein;
34 und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den HERRN!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der HERR; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken!“
Hes 36,25-27: „Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.
26 Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;
27 ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut.“
Rö 8,1-4: „So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.
2 Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
3 Denn was dem Gesetz unmöglich war – weil es durch das Fleisch kraftlos war –, das tat Gott, indem er seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde und um der Sünde willen und die Sünde im Fleisch verurteilte,
4 damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.“
Hebr 8,10: „…sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“
Das Gesetz Christi ist somit im Herzen jedes neu bekehrten Gläubigen, und der Gläubige hat es als den Maßstab seiner persönlichen Heiligung für den noch vor ihm liegenden Glaubensweg empfangen. Der Gläubige ist daher bestrebt, dem Herrn immer mehr zu gefallen, indem er sich heiligt in der Nachfolge. Die Heiligung geschieht durch das Werk des Heiligen Geistes in dem Gläubigen. Dies ist Bestandteil der Errettung und des Heils nach
1Kor 1,30: „Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung, …“
Die Heiligung des Gläubigen geschieht nicht mehr unter dem Fluch des Gesetzes Moses, sondern unter der Gnade in der schrittweisen Nachfolge im Gesetz Christi, dem Gesetz der Freiheit. Der Gläubige darf immer mehr zunehmen an der Gnade und der Erkenntnis des Herrn Jesus Christus und seiner Vollkommenheiten. Er darf erfahren, dass die Frucht des Geistes in ihm heranwächst und ihn immer mehr heiligt. Dies geschieht mit der Zeit auf dem Glaubensweg, und es ist ein Bestandteil der bereits geschehenen Errettung. Es ist das Wachstum im Glauben, welches der Gläubige selbst nicht „machen“ kann. Der Gläubige kann aber die Bedingungen für sein eigenes Wachstum verbessern, indem er die Gnadenmittel des christlichen Lebens auf sich selbst anwendet (Bibellesen, Gebet, Gemeinschaft, die Taufe, das Abendmahl, Dienst an den Gläubigen und an allen Menschen, Bekenntnis des Glaubens im Alltag).
Gal 5,22-23: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
23 Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.“
Der Herr selbst zeigte uns diese geistlichen Heilstatsachen klar und deutlich in seinem Werk. Sein Leib ruhte nämlich nach der Kreuzigung gerade am jüdischen Sabbat im Grab. Der Herr war somit auch in seinem Leib dem jüdischen Sabbat buchstäblich abgestorben. Dies ist der klar sichtbare Ausdruck der geistlichen Tatsache, dass der Tod des Herrn auch das Ende des ganzen jüdischen Gesetzes war (Rö 10,4). In der Gemeinde Christi ist nicht Jude noch Grieche, nicht Mann noch Frau, nicht Freier noch Knecht, sondern alle sind eins in Christus. Es ist daher für einen wiedergeborenen Christen nicht mehr heilsnotwendig oder zwingend erforderlich, das Gesetz des jüdischen Sabbats zu halten, denn Christus hat es für den Christen ja schon gehalten, und seine vollkommene Gerechtigkeit gilt in Ewigkeit für jeden echten Christen vor Gott. Der Christ lebt nicht mehr unter dem Gesetz des alten Bundes, sondern er trägt das Gesetz der Freiheit, das Gesetz Christi des neuen Bundes auf sein Herz geschrieben, welches geistlich und unendlich viel höher als das Gesetz Moses ist.
Andererseits ist es einem wiedergeborenen Christen, sei er aus den Juden oder aus den Nationen errettet worden natürlich auch nicht verboten, den Sabbat zu halten. Er muss es nicht mehr tun um vor Gott gerecht zu werden und gerettet zu werden, denn er ist nicht mehr an das Gesetz Moses gebunden. Er darf es aber noch tun, wenn er einen besonderen Tag für den Herrn halten möchte. Der Eine hält den Tag für den Herrn, der Andere tut es eben nicht (Röm 14,5-6). Niemand hat jedoch im neuen Bund unter dem Gesetz der Freiheit das Recht, eine Sabbatpraxis den Glaubensgeschwistern aufzuzwingen, denn kein Christ darf für einen Sabbat oder für Feste und Neumonde verurteilt werden. Alle diese Dinge sind nur alttestamentliche Schatten der geistlichen Realität, welche wir in Christus im neuen und ewigen Bund besitzen.
Der irdische jüdische Sabbat war im alten Bund das Zeichen der Gemeinschaft Gottes mit seinem irdischen Volk Israel. Im neuen und ewigen Bund ist dieses Zeichen der Gemeinschaft Gottes mit seiner Gemeinde im Heiligen Geist eben gerade nicht mehr der irdische jüdische Sabbat, sondern das Mahl des Herrn. Zu diesem Mahl können Christen sich zu jeder Zeit der Woche treffen, und genau das geschieht auch. Es gibt Gemeinden, welche den ersten Tag der Woche für ihre Zusammenkünfte gewählt haben, um des Todes und der Auferstehung des Herrn zu gedenken. Genauso gibt es auch Gemeinden, welche den Freitag gewählt haben, um allein des Todes des Herrn zu gedenken. Andere Gemeinden versammeln sich wiederum an ganz normalen Wochentagen in den Häusern und brechen das Brot. Gemeinden in schwerer Verfolgung haben sogar bisweilen überhaupt keine Möglichkeit, offen zusammenzukommen, sondern sie müssen es heimlich und zu wechselnden Zeiten an wechselnden Orten tun, um nicht ins Gefängnis geworfen zu werden. Alles das sieht der Herr, und zu allen diesen Dingen bekennt er sich.
Die Christen sind nämlich nicht eingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum mit einem materiellen Sabbatgebot, sondern in ein geistliches und himmlisches Heiligtum mit einer geistlichen Sabbatruhe, welche schon hier auf Erden genossen werden kann in den widrigen Umständen des heutigen Lebens. Einmal wird diese Ruhe in der sichtbaren Gemeinschaft des Herrn für immer und ewig weitergehen, wenn er gekommen sein und seine neue und ewige Schöpfung in Herrlichkeit gegründet haben wird.
Die heutige Sabbatruhe der Christen ist nicht mehr materiell, sondern geistlich. Sie kann von dem geistlichen, hingegebenen und gehorsamen Christen auf dieser Erde zu jeder Zeit und an jedem Ort genossen werden. Sie ist nicht mehr an die Einhaltung äußerer Rituale gebunden. Was sollten sonst auch verfolgte Christen auf der Flucht oder gar in Gefängnissen tun, was sollten christliche Missionare in ihrem oft einsamen Alltag in völlig gottfernen Kulturen tun? Was sollten die vielen einfachen Christen in aller Welt in ihren oft drängenden und belastenden Lebenssituationen tun? Sie alle brauchen eine Sabbatruhe, die nicht an diese Welt gebunden ist, sondern direkt aus der Gegenwart Gottes zu ihnen kommt. Und Gott gibt sie ihnen auch. Bibelstellen hierzu:
2Mo 31,16-17: „So sollen die Kinder Israels den Sabbat halten, indem sie den Sabbat feiern für alle ihre Geschlechter, als ein ewiger Bund.
17 Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israels; denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht; aber am siebten Tag ruhte er und erquickte sich.“
Lk 22,19-20: „Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis!
20 Desgleichen [nahm er] auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“
1Kor 10,16-17: „Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht [die] Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht [die] Gemeinschaft des Leibes des Christus?
17 Denn es ist ein Brot, so sind wir, die Vielen, ein Leib; denn wir alle haben Teil an dem einen Brot.“
Rö 6,14: „Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.“
Rö 10,4: „Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.“
Rö 14,5-6: „Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!
6 Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn. Wer isst, der isst für den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der enthält sich der Speise für den Herrn und dankt Gott auch.“
Gal 3,28-29: „Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.
29 Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“
Kol 2,16: „So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, …“
Hebr 3,9-11: „…wo mich eure Väter versuchten; sie prüften mich und sahen meine Werke 40 Jahre lang.
10 Darum wurde ich zornig über jenes Geschlecht und sprach: Immer gehen sie in ihrem Herzen in die Irre, und sie haben meine Wege nicht erkannt,
11 sodass ich schwor in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen!«“
Hebr 4,9-11: 9 Also bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe vorbehalten;
10 denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken, gleichwie Gott von den seinen.
11 So wollen wir denn eifrig bestrebt sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand als ein gleiches Beispiel des Unglaubens zu Fall kommt.
Wenn ein Christ somit einen besonderen Tag für den Herrn reservieren möchte, dann darf er das gerne tun. Der Herr freut sich über seine Kinder, wenn sie ihm gemäß ihrer persönlichen Erkenntnis auf diese Weise von Herzen dienen möchten. Wenn ein Christ keinen besonderen Tag hochhalten möchte, dann ist ihm auch das erlaubt, wenn auch dieser Christ gemäß seiner eigenen Erkenntnis der Schrift diesen Weg wählt, um dem Herrn von Herzen zu dienen. Ein jeder sei seiner eigenen Meinung gewiss (Römer 14,5). Was jedoch kein Christ besitzt ist das Recht, anderen Christen eine bestimmte Sabbat- oder Feiertagspraxis vorzuschreiben. Dies ist nämlich geistlich betrachtet Gesetzlichkeit und somit ein Rückfall in den alten Bund. Wir sind aber nicht mehr unter dem Gesetz Moses, sondern unter dem Gesetz Christi, dem Gesetz der Freiheit und unter der Gnade.
Die heutige Funktion des Gesetzes Gottes besteht im Wesentlichen in drei Dingen:
- Erstens soll das Gesetz dem Ungläubigen die eigene Sünde, das drohende Gericht Gottes und die Notwendigkeit seiner Bekehrung zum Herrn zeigen.
- Zweitens ist es die Richtschnur für den Lebenswandel des erretteten Gläubigen. Niemals wird ein Gläubiger das Gesetz Christi, welches ihm ins Herz geschrieben ist, völlig erfüllen können. Das braucht er aber auch nicht, denn der Herr selbst hat es in seinem Leben auf der Erde als Mensch für den Gläubigen getan. Die Sünden des Gläubigen sind aus Gnade bezahlt durch das Blut Christi, und der Wandel des Gläubigen geschieht in der persönlichen Heiligung unter der Gnade des Herrn, bis er wiederkommt.
- Drittens wird das Gesetz Gottes der unfehlbare Maßstab sein, nach welchem der Herr am letzten Tag jedem nicht gläubigen Menschen das Urteil sprechen wird. Diejenigen Menschen, die Gottes Gnade in Jesus Christus zeitlebens abgelehnt und nicht daran geglaubt haben, werden nach Gottes Gesetz verurteilt werden.
Somit ist das Gesetz Christi des neuen Bundes (welches himmelweit über das Gesetz des Alten Testamentes hinausgeht) in unserer Zeit der Maßstab unserer persönlichen Heiligung als Christen in der Nachfolge unseres Herrn. Es ist nicht mehr ein zwingendes Gebot, welches wir unter der Androhung eines Fluches und eines kommenden Gerichtes befolgen müssen, um gerettet zu werden. Gnade vor Gesetz!
Wir schließen unsere kurze Betrachtung ab mit
Kol 2,16: „So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, …“