Errettet aus Gnade

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Die Einheit mit Christus ermöglicht uns jeden Aspekt der Erlösung und des Heils. Wir sind in Christus und Christus ist in uns, All das geschieht durch den Heiligen Geist.
 


Sie ist eigentlich die Substanz der christlichen Existenz, denn sie ermöglicht erst jeden denkbaren Aspekt der Erlösung und des Heils. Alles was Christus in seinem Leben, in seinem Sterben und in seiner Auferstehung vollbracht hat, hat er gänzlich getrennt von uns und ohne uns getan. Nur dadurch, dass der Heilige Geist Wohnung in uns nimmt, können wir in die Einheit mit Christus gelangen, und nur durch das Innewohnen des Geistes können wir Anteil am Herrn selbst und an den Segnungen des Heils haben. Das Neue Testament gibt uns zwei erstaunliche Beschreibungen dieser Einheit. Beide Konzepte sind untrennbar, wir sind von dem Herrn Jesus Christus durchdrungen, und er von uns.

 

Erstens: Wir sind in Christus

1Kor 15,22: „… denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden.“

2Kor 5,17: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“

Gal 3,28: „Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.“

Eph 2,10: „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“

Phil 3,9: „… und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, …“

1Thess 4,16: „… denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.“

1Joh 4,13: „Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat.“

 

Zweitens: Christus ist in uns

Rö 8,10: „Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen.“

2Kor 13,5: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr unecht wärt!“

Gal 2,20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“

Kol 1,27: „Ihnen wollte Gott bekannt machen, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“

 

Erstens und Zweitens zusammengenommen

Joh 6,56: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“

Joh 15,4: „Bleibt in mir, und ich [bleibe] in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.“

1Joh 4,13: „Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat.“

 

All das geschieht durch den Heiligen Geist. Es war von Ewigkeit her geplant und wird in der Zeit verwirklicht. Die Einheit mit Christus hat ihre Wurzel in der Erwählung. Dies hat nichts mit unserem Wert als Personen zu tun, sondern es ist alles verborgen in Christus, der unendlich wertvollen Person. Gott der Vater hat uns schon bei unserer Erwählung vor Grundlegung der Welt in Christus gesehen, heilig und tadellos. In Anbetracht dieser Tatsache können uns nur die Worte fehlen. Schon von Ewigkeit her ist jedes menschliche Verdienst ausgeschlossen.

 

Joh 17,24: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“

Eph 1,3-4: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen [Regionen] in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe.“

1Pe 1,20: „Er war zuvor ersehen vor Grundlegung der Welt, aber wurde offenbar gemacht in den letzten Zeiten um euretwillen, …“

 

Die Grundlage unserer Einheit mit Christus ist sein Erlösungswerk für sein Volk. Das Erlösungswerk wurde in dieser Weltzeit ausgeführt, und es gilt für die erwählte Gemeinde, welche sich aus Gläubigen aller Zeiten seit dem Sündenfall zusammensetzt. Nur durch das Werk des Herrn ist die Einheit der Gläubigen mit Christus praktisch möglich geworden. Ohne dieses Werk wären alle Menschen auf ewig von Gott getrennt geblieben.

 

Mt 1,21: „Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.“

Joh 6,39: „Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag.“

Joh 10,11+27-28: „Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. (…) Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“

Eph 5,25: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, …“

 

Die tatsächliche Einheit mit Christus beginnt im Augenblick unserer Wiedergeburt. Das neue Leben ist nur in Christus möglich, und dies wird in Ewigkeit so bleiben, da das neue Leben selbst ewig ist. Gott hat uns in Christus nicht nur erwählt vor Grundlegung der Welt, sondern er hat uns auch in dieser Weltzeit neu geschaffen durch die Wiedergeburt.

 

Eph 2,4-5: „Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr errettet! –“

Eph 2,10: „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“

 

Wir nehmen die Einheit mit Christus dankbar an und leben durch den Glauben aus dieser Einheit heraus weiter.

 

Gal 2,20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“

 

Wir werden in der Einheit mit Christus gerechtfertigt. Der Sünder identifiziert sich hinsichtlich seiner Einschätzung der Sünde vollständig mit Christus und lebt fortan in Gemeinschaft mit Christus und in Feindschaft gegenüber der Sünde. Gott rechtfertigt den Glaubenden, indem er ihm die Gerechtigkeit Christi zurechnet und den Erretteten damit überkleidet. Diese Rechtfertigung ist also nur in Christus möglich. Christus ist unsere Gerechtigkeit.

 

1Kor 1,30: „Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung, …“

2Kor 5,21: „Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm [zur] Gerechtigkeit Gottes würden.“

 

Wir werden durch die Einheit mit Christus geheiligt, sowohl im definitiven als auch im fortschreitenden Sinn. Lewis Smedes schreibt: „Christus teilt sich uns mit in einer Art und Weise, die uns verändert ohne uns herabzuwürdigen, die uns umgestaltet ohne uns zu vergöttlichen, die uns zu Christen macht ohne uns zu Christussen zu machen.“

 

2Kor 5,17: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“

 

Das Ausharren in unserem Glaubensleben findet einzig und allein in der Einheit mit Christus statt. Die Liebe Gottes, von der wir nicht getrennt werden können, ist die Liebe Gottes in Christus.

 

Joh 10,27-28: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“

Rö 8,38-39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“

 

Wir sterben sogar in der Einheit mit Christus:

 

Rö 14,8: „Denn leben wir, so leben wir dem Herrn, und sterben wir, so sterben wir dem Herrn; ob wir nun leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.“

Off 14,13: „Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach.“

 

Wir werden auferstehen mit Christus und in Christus:

 

1Kor 15,22-23: „… denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus; danach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft;“

Kol 3,1: „Wenn ihr nun mit Christus auferweckt worden seid, so sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.“

 

Wir werden in Ewigkeit mit Christus und in Christus verherrlicht sein, damit Gott alles in allem sei:

 

Kol 3,4: „Wenn der Christus, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.“

1Thess 4,16-17: „… denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“

 

Wenn unser Blick erst einmal für unsere Einheit mit Christus und in Christus geöffnet worden ist, dann finden wir diese Lehre überall im Neuen Testament wieder. Weit über 100 Mal finden wir Ausdrücke wie in Christus (en Christo), in Ihm (en auto), im Herrn (en kyrio) oder in mir (en emoi). Die Einheit mit Christus war der Anker der paulinischen Ethik. Nur in der Einheit mit Christus konnte er seinen lebenslangen Kampf gegen das Fleisch und die Sünde führen.

 

Gal 2,20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“

Phil 1,21: „Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn.“

 

Letztendlich muss die Einheit mit Christus und in Christus im Hinblick auf die Erneuerung des gesamten Universums gesehen werden. Lewis Smedes schreibt hierzu:

„Der bekannte Text über neue Kreaturen in Christus sollte nicht zu leicht lediglich als etwas betrachtet werden, was in mir geschieht, wenn ich zum Glauben komme. Der Plan der neuen Schöpfung in Christus ist viel zu groß und zu umfassend, um auf die Ereignisse in meiner Seele begrenzt zu sein … Indem wir in Christus sind, sind wir ein Teil einer durch seine Gnade angetriebenen Bewegung geworden, einer Bewegung welche sich fortsetzt in Richtung des neuen Himmels und der neuen Erde, wo alle Dinge zurechtgebracht sein und wo ER alles in allem sein wird.“

Die Einheit mit Christus bringt uns auch in ein Gleichgewicht zwischen den gesetzmäßigen und den lebendigen Aspekten des Werkes Christi. Während die Westkirche in der Geschichte immer den Schwerpunkt auf der gesetzmäßigen Rechtfertigung mit der Vergebung der Sünden hatte und den höchsten Feiertag auf den Karfreitag legte, hatte die Ostkirche mehr den lebendigen Aspekt mit Reinigung des Lebens und Heiligung, sowie ewiges Leben im Fokus und legte den höchsten Feiertag auf Ostern, den Tag der Auferstehung. Der Westen sah immer mehr das was Christus für uns ist, während der Osten mehr Christus in uns betrachtete. Beide Aspekte sind jedoch untrennbar.

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