Einige wegweisende Gedanken, bevor wir unseren Durchgang durch die Heilslehre der Bibel beginnen wollen.
In unserer Zeit ist in den Gemeinden zunehmend ein Trend zu praxisorientierter Predigt festzustellen. Die große Frage lautet: Was können wir aus der sonntäglichen Predigt in unseren Wochenalltag mitnehmen, was sind die praktischen Hinweise aus der Predigt? Diese Frage ist natürlich einerseits berechtigt und sollte auch eine Antwort finden. Es liegt jedoch andererseits eine geistliche Gefahr für die Christen darin, wenn diese praktische Seite allzu stark überbetont wird. Die Predigt geht dann nur noch von Woche zu Woche, und es wird immer mehr ein kurzzeitiges Denken gefördert, welches auf das rein äußere Leben der Christen ausgerichtet ist. Die Predigt soll uns dann lediglich noch dabei helfen, im praktischen Leben für eine weitere Woche klarzukommen. Dabei hilft uns aber schon unser guter Hirte, der Herr Jesus Christus selbst.
Leider ist in unseren Tagen deutlich zu bemerken, dass viele Christen in ihrem Inneren nicht mehr fest gegründet sind. Sie sind leichter als früher angreifbar in ihren geistlichen Überzeugungen. Viele scheinen sogar mehr Fragen als Überzeugungen zu haben. Diese Fragen bleiben bedauernswerterweise oft unbeantwortet. Das liegt daran, dass in vielen Gemeinden die systematische biblische Belehrung über die geistlichen Grundlagen des christlichen Lebens vernachlässigt wird. Die systematische biblische Lehre über das Gottesbild der Bibel, das Menschenbild und die Heilswege Gottes mit dem Menschen führt ein Schattendasein. Sie scheint für die meisten Gemeinden zu „trocken“ zu sein und wird nicht mehr gepredigt.
Jeder Christ sollte sich jedoch der schriftgemäßen Grundlage seines Heils sicher sein. Wir können zudem nicht ohne weiteres davon ausgehen, dass alle Mitglieder einer örtlichen Gemeinde errettet sind und das ewige Leben besitzen. Besonders bei den Kindern und Jugendlichen sollte daher von Zeit zu Zeit das Evangelium gepredigt werden, und auch Besucher in den Gemeinden sollten es hören. Die Tatsachen des Heils sind der Felsengrund, auf dem wir alle als Christen stehen müssen, um nicht von den Wassern der Welt mit fortgerissen zu werden. Die systematische Lehre vom Menschenbild der Bibel, vom Selbstbild des Christen und von der Heilsordnung ist unverzichtbar. Leider ist sie wie bereits gesagt an den Rand gedrängt worden. Die nachfolgende Abhandlung hat das Ziel, diesem Mangel wirksam zu begegnen.
Einleitende Fragen
Bevor wir mit dem eigentlichen Thema beginnen, wollen wir noch ein paar kurze Fragen durchdenken. Dies soll uns helfen, das Thema besser einordnen zu können.
- Gibt es noch unchristliche Überreste in unserem Denken über den Menschen?
- Wie kann uns unser Menschenbild zu einem besseren Verständnis von Gott führen?
- Kann uns das Bild Gottes in der Schrift über den Menschen belehren?
- Welches Licht wirft unser Menschenbild auf das Werk Jesu Christi?
- Welches Licht wirft es auf die Art und Weise unserer Errettung?
- Welches Licht wirft unser Verständnis von der Natur des Menschen auf die Lehre von der Gemeinde und auf die Lehre von den letzten Dingen?
- Welche Bedeutung hat ein christliches Menschenbild für unser tägliches Leben?
- Kann es uns helfen, mit den drängenden Problemen unserer Zeit fertig zu werden?